Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 im Test

Gigabyte™ gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Hardware-Komponenten für den Gaming-Bereich. Neben erstklassigen Grafikkarten und Mainboards wartet das Unternehmen mit hochwertigen Monitoren und besten Peripheriegeräten auf, die das Gameplay revolutionieren. Darüber hinaus bietet Dir Gigabyte™ die Möglichkeit, mithilfe von hoch performanten Netzteilen und stylischen Gehäusen Deinen Traum-PC Realität werden zu lassen. Komplementiert wird das umfangreiche Sortiment durch leistungsstarke Arbeits- und Flashspeicher, mit denen Du ins High-End-Gaming eintauchst oder rechenintensive Anwendungen im Nu erledigst.

Im Bereich der SSDs hat sich das Unternehmen sowohl auf Speichermedien mit SATA-Anschluss als auch mit PCIe-Anbindung spezialisiert. Während sich die SATA-SSDs perfekt zum Upgraden alter Desktop-Systeme oder Laptops eignen, dienen die PCIe-Flashspeicher Gamerinnen und Gamern als Basis für rasante Lade- und Bootzeiten. Selbst für Overclocker und PC-Enthusiasten bietet Gigabyte™ passende Modelle wie die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4, die dank zusätzlichem Kühlkörper selbst unter Dauerlast nicht an Performance einbüßt.

Im Folgenden werden wir die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 detailliert betrachten und ihre Leistung mittels Benchmarks auf den Prüfstand stellen.

Die Gigabyte™-AORUS-NVMe-Gen4-Serie im Überblick

Die hervorragenden M.2-SSDs von Gigabyte™ sind in Kapazitäten von 500 GB bis hin zu 2 TB erhältlich. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Modelle zum Teil in ihren Schreib- und Lesegeschwindigkeiten sowie in der durchschnittlichen Lebenserwartung. Ihnen gemeinsam sind zum einen das Format M.2, das sich perfekt zum Upgraden von Desktop-PCs und Notebooks eignet, und zum anderen die PCIe-Schnittstelle der vierten Generation. Diese entfaltet ihre volle Leistung auf modernen Mainboards, wie beispielsweise dem Gigabyte™ X570 AORUS Elite, und unterstützt damit Gameplay auf High-End-Niveau bestens.

Dank des Full-Cover-Kühlkörpers aus Kupfer konnte Gigabyte™ die Betriebstemperatur im Vergleich zu Flashspeichern ohne Heatspreader um 16 % senken. Dadurch laufen anspruchsvolle Anwendungen selbst unter Dauerlast stabil, sodass Du jederzeit von einer gleichbleibenden Performance profitierst. Der zweiteilige Passivkühler der SSDs ist zum Lieferzeitpunkt noch nicht vormontiert und muss per Hand verschraubt werden. Das bietet jedoch den Vorteil, dass der Flashspeicher sowohl Desktop-Systemen als auch Laptops als Upgrade dient. Gerade Letztere integrieren regulär keine SSDs mit Kühlkörper.

Als Speicherchip ist in allen Modellen der 3D TLC NAND Toshiba BiCS4 verbaut, der mit 96 Lagen ausgestattet ist und drei Bit pro Zelle speichert. Im Vergleich zum MLC NAND mit zwei Bit verfügt TLC über eine deutlich höhere Lebenserwartung, sodass derzeit fast alle Flashspeicher auf das Triple-Level-Cell-Design setzen. Mit dem Phison PS5016-E16 ist Gigabyte™ der erste Hersteller gewesen, der eine SSD mit PCIe-4.0-Schnittstelle herausgebracht hat. Zugegebenermaßen ist der Phison-16-Controller im Vergleich zum aktuellen Phison 18 langsamer, kann deshalb aber längst nicht als veraltet angesehen werden. Denn mit bis zu 5.000 MB/s lesend müssen sich die Modelle der Gigabyte™-AORUS-NVMe-Gen4-Serie keinesfalls verstecken.

Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen lassen sich vor allem bei dem 500-GB-Exemplar der Serie feststellen. Anstelle von bis zu 4.400 MB/s im sequenziellen Schreiben erreicht der Flashspeicher „nur“ 2.500 MB/s. Zudem weist das Datenblatt Differenzen im zufälligen Lesen und Schreiben auf. Obwohl sich die sequenziellen Lesegeschwindigkeiten nicht unterscheiden, bietet die 500-GB-Variante im zufälligen Lesen statt 750.000 IOPS lediglich 400.000 IOPS. Im zufälligen Schreiben erzielt sie stolze 550.000 IOPS, kann aber ihre beiden größeren Schwestern, die mit 700.000 IOPS aufwarten, nicht übertrumpfen. Inwiefern sich diese Werte auf die tatsächliche Performance auswirken, werden wir an späterer Stelle beleuchten.

Die Modelle im Vergleich

Eigenschaften Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 2 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 1 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 500 GB
seq. Lesen 5.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben 4.400 MB/s 4.400 MB/s 2.500 MB/s
zufälliges Lesen 750.000 IOPS 750.000 IOPS 660.000 IOPS
zufälliges Schreiben 700.000 IOPS 700.000 IOPS 550.000 IOPS
TBW 3.600 TB 1.800 TB 850 TB
Controller Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
DRAM-Cache 2.048 MB 1.024 MB 512 MB
Speicherchips TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheit Passivkühlkörper Passivkühlkörper Passivkühlkörper

Der direkte Vergleich offenbart darüber hinaus, dass sich die einzelnen Module nicht nur in ihrer Kapazität, sondern auch in der durchschnittlichen Lebenserwartung, die mit dem Wert Total Bytes Written angegeben wird, voneinander unterscheiden. In dieser Disziplin schneidet das 2-TB-Modell mit 3.600 TB am besten ab. Das Schlusslicht bildet das 500-GB-Exemplar, während sich die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 mit 1 TB in der Mitte einordnet. Zudem fällt auf, dass die Größe des DRAM-Caches erwartungsgemäß mit dem Speichervolumen der SSDs wächst.

Die Benchmarks

Technische Daten sind das eine, die Realität oftmals das andere. Daher werden wir im Folgenden unsere drei Flashspeicher mithilfe von zwei verschiedenen Benchmark-Tests genau unter die Lupe nehmen. Als Erstes ziehen wir den AS SSD Benchmark 2.0 zurate, der neben den Transferraten beim Lesen und Schreiben einer 5 GB großen Datei auch den Zeitfaktor miteinbezieht. Zusätzlich schauen wir uns die Geschwindigkeit der SSDs in praxisbezogenen Anwendungen an. Hierfür dient der AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test, bei dem die Speichermedien drei Szenarien durchlaufen.

AS SSD Benchmark 2.0

Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 2 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 1 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 500 GB
AS SSD lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell 4245,35 MB/s 4040,00 MB/s 4239,58 MB/s 3881,88 MB/s 4221,37 MB/s 2419,71 MB/s
4K 52,20 MB/s 189,95 MB/s 56,85 MB/s 204,41 MB/s 56,05 MB/s 202,19 MB/s
4K – 64 Thrd 1711,07 MB/s 3201,47 MB/s 1735,95 MB/s 3281,13 MB/s 1348,03 MB/s 2430,20 MB/s
Zugriffszeit 0,022 ms 0,098 ms 0,020 ms 0,092 ms 0,020 ms 0,093 ms
Score 2188 3795 2217 3874 1826 2874
Gesamt-Score 7093 7209 5552

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Beim Blick auf die Ergebnisse des ersten Tests bestätigen sich zum einen die technischen Angaben des Herstellers und zum anderen sorgen sie für eine kleine Überraschung. Wie erwartet, hat die SSD mit 500 GB im Gesamtscore am schlechtesten abgeschnitten. Vor allem bei schreiblastigen Anwendungen offenbaren sich gegenüber den größeren Kapazitäten ihre scheinbaren Schwächen. Lediglich im zufälligen Schreiben von 4K-Blöcken übertrumpft sie das 2-TB-Modell um ein paar Megabyte pro Sekunde. Dennoch spiegelt sich dieser Unterschied kaum in der gemessenen Zugriffszeit wider. Ganz im Gegenteil belegt der Zwerg unter den Gigabyte™-AORUS-NVMe-Gen4-Flashspeichern beim Schreiben den zweiten Platz und weist damit die 2-TB-Variante in ihre Schranken.

Nicht ganz so deutliche Differenzen lassen sich beim Lesen von Daten feststellen. Hier liegen vor allem die Kapazitäten mit 1 TB und 2 TB sehr nah beieinander. Das entspricht im Grunde unseren Erwartungen nach Betrachtung der Herstellerangaben. Überraschend ist, dass erneut nicht das größte Modell als Sieger hervorgeht, sondern das 1-TB-Exemplar. Das ist insofern verwunderlich, weil in den meisten Fällen innerhalb einer SSD-Serie der Flashspeicher mit der höchsten Kapazität gleichzeitig die beste Performance darbietet. Bei den Gigabyte™-SSDs scheint dieses Phänomen jedoch nicht zuzutreffen. Denn auch die Zugriffszeiten im Lesen deuten auf ein anderes Bild hin, nämlich dass die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 mit 1 TB die stärkste SSD der Serie ist.

AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test

Im Kopier-Leistungs-Test von AS SSD werden drei Ordner angelegt, mit denen die Performance von gleichzeitigen Lese- und Schreibprozessen in alltäglichen Anwendungen ermittelt werden soll. Bei der ISO-Simulation werden dementsprechend zwei große Dateien gelesen und geschrieben, während im Programm viele kleine Dateien als Herausforderung dienen. Für Gamerinnen und Gamer dürfte zudem der Spiel-Benchmark von besonderem Interesse sein, bei dem ein Mix aus großen und kleinen Ordnern den Test durchläuft.

Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 2 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 1 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 500 GB
Kopier-Benchmark
Transferrate Dauer Transferrate Dauer Transferrate Dauer
ISO 1882,71 MB/s 1,22 s 2942,06 MB/s 0,78 s 1820,95 MB/s 1,26 s
Programm 748,81 MB/s 9,40 s 1704,02 MB/s 4,13 s 1235,28 MB/s 5,70 s
Spiel 1492,78 MB/s 4,63 s 2749,47 MB/s 2,51 s 2023,17 MB/s 3,41 s

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Die praxisnahe Leistungs-Prüfung von AS SSD verdeutlicht erneut unseren Eindruck von dem vorherigen Benchmark. In dieser Disziplin überzeugt das 1-TB-Modell in allen drei Simulationen mit Bestwerten. Vor allem bei dem Kopieren und Lesen von zwei großen Dateien gleichzeitig weist es im Vergleich zu seinen internen Konkurrenten eine Rekordzeit von 0,78 s auf, während die beiden anderen Flashspeicher etwas über 1,20 s benötigen. Besonders stark ist die Performance des 1-TB-Flashspeichers auch im Lesen und Schreiben von vielen kleinen Dateien sowie von einer großen und einer kleinen gleichzeitig.

In diesen Disziplinen wartet die 500-GB-SSD ebenfalls mit guten Werten auf. Die 2-TB-Variante der Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 benötigt vergleichsweise viel Zeit, um die Aufgaben zu bewerkstelligen. Lediglich beim gleichzeitigen Schreiben und Lesen von zwei großen Ordnern kann sie knapp das 500-GB-Exemplar toppen.

CrystalDiskMark

Der CrystalDiskMark führt wie der AS SSD Benchmark zwei sequenzielle und zwei zufällige Tests durch. Dabei werden die Transferraten im sequenziellen Schreiben und Lesen mit einem Thread und einer Queue-Tiefe von 1 bzw. 8 miteinander verglichen. Beim zufälligen Schreiben und Lesen von 4K-Blöcken stehen sich Prozesse mit einem Thread und einem Queue (Q1T1) sowie 16 Threads und 32 Queues (Q32T16) gegenüber. Allerdings sei erwähnt, dass Letzteres in der Realität und unter der Nutzung alltäglicher Programme keine Rolle spielt. Denn kaum ein Office-Programm oder ein Game benötigt 16 Threads und 32 in Reihe geschaltete Kommandos. Große Queue-Tiefen treten dementsprechend vor allem bei der Verwendung von SSDs in Rechenzentren auf, wo bis zu 128 Befehle gleichzeitig geöffnet sind.

Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 2 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 1 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 500 GB
CrystalDiskMark lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
SEQ1M Q8T1
5013,09 MB/s 4393,80 MB/s 5012,35 MB/s 4247,60 MB/s 5004,13 MB/s 2669,61 MB/s
SEQ1M Q1T1 3172,27 MB/s 4337,16 MB/s 3225,20 MB/s 4203,04 MB/s 3233,95 MB/s 2672,49 MB/s
Random Q1T1 56,38 MB/s 211,21 MB/s 60,61 MB/s 213,37 MB/s 60,13 MB/s 202,32 MB/s
Random Q32T16 2856,31 MB/s 2879,78 MB/s 2856,01 MB/s 3081,50 MB/s 1741,44 MB/s 2652,95 MB/s

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Die Ergebnisse des CrystalDiskMark zeigen ein leicht verändertes Bild. Während bei den vorherigen Benchmarks das 1-TB-Modell deutlich gegenüber den anderen Ausführungen obsiegt, sind die Transferraten in diesem Test sehr ausgewogen. Die 2-TB-Variante punktet in fast allen Schreibvorgängen. Lediglich beim zufälligen Schreiben von 4K-Blöcken mit einer Queue-Tiefe von 1 und einem Thread ist sie knapp 2 MB/s langsamer als das 1-TB-Exemplar. Im Lesen liefern sich die großen Kapazitäten ein Kopf-an-Kopf-Rennen und sind dementsprechend auf einem Niveau.

Eine sehr gute Performance liefert die 500-GB-SSD, die vor allem im Lesen auf einer Augenhöhe mit den internen Konkurrenten ist. Lediglich beim Lesen von 4K-Blöcken mit einer hohen Queue-Dichte zeigt sie ihre Schwächen sowie bei schreiblastigen Vorgängen.

Die Gigabyte™-AORUS-PCIe-4.0-SSD als Vorreiter

Die Modelle der Gigabyte™-AORUS-NVMe-Gen4-Serie wurden am 09.07.2019 veröffentlicht und gelten als erste Flashspeicher, die mit der vierten Generation der PCIe-Schnittstelle arbeiten. Als Pioniere auf ihrem Gebiet verfügen die SSDs ebenfalls über den damals neu eingeführten Phison PS5016-E16, der mithilfe des NVMe-1.3-Protokolls für schnelle Datenübertragungen sorgt. Mittlerweile existieren jedoch modernere Controller wie der Phison PS5018-E18, der dank überarbeitetem NVMe die Transferraten maximiert.

Das ist für uns Grund genug, um drei Etappen in der Entwicklung der Flashspeicher etwas genauer zu betrachten. Dafür haben wir uns den Vorgänger – Gigabyte™ AORUS RGB NVMe Gen3 mit 512 GB – und den Nachfolger – Gigabyte™ AORUS Gen4 7000s mit 1 TB – ausgesucht, die wir mit der Gigabyte™-AORUS-NVMe-Gen4-SSD in der 500-GB-Ausführung vergleichen möchten.

Die Modelle im Überblick

Eigenschaften Gigabyte™ AORUS Gen4 7000s 1 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 500 GB Gigabyte™ AORUS RGB NVMe Gen3 512 GB
seq. Lesen 7.000 MB/s 5.000 MB/s 3.480 MB/s
seq. Schreiben 5.500 MB/s 2.500 MB/s 2.000 MB/s
zufälliges Lesen 350.000 IOPS 660.000 IOPS 360.000 IOPS
zufälliges Schreiben 700.000 IOPS 550.000 IOPS 440.000 IOPS
TBW 700 TB 850 TB 800 TB
Controller Phison PS5018-E18 Phison PS5016-E16 Phison PS5012-E12
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 3.0 x4 (NVMe 1.3)
DRAM-Cache 1.024 MB 512 MB 512 MB
Speicherchips TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheit Passivkühlkörper Passivkühlkörper Passivkühlkörper, RGB-Beleuchtung

Die tabellarische Übersicht der einzelnen Modelle zeigt deutlich deren Entwicklung. Während bei dem Vorgänger-Flashspeicher mit PCIe-3.0-Schnittstelle die Grenzen der Datenübertragungsraten fast erreicht waren, konnte die erste SSD mit PCIe 4.0 die Transferraten im sequenziellen und zufälligen Lesen signifikant verbessern. Allerdings weisen die Werte im Schreiben keine herausragenden Sprünge auf. Dies ändert sich erst mit dem neuen NVMe-Protokoll 1.4, das der Nachfolgegeneration starke 5.500 MB/s im sequenziellen Schreiben und bis zu 700.000 IOPS im zufälligen Schreiben ermöglicht. Erstaunlich ist jedoch, dass das 1-TB-Modell der Gigabyte™ AORUS Gen4 7000s trotz Bestleistung im sequenziellen Lesen in der Disziplin des zufälligen Lesens mit 350.000 IOPS schlechter abschneidet als die 512-GB-Version der Gigabyte™ AORUS RGB NVMe Gen3. Inwiefern sich diese theoretischen Zahlen in der Realität auswirken, zeigt die folgende Tabelle vom AS SSD Benchmark 2.0, bei dem die Transferraten und die Zugriffszeiten mit einer 5 GB großen Datei getestet wurden.

AS SSD Benchmark 2.0

Gigabyte™ AORUS Gen4 7000s 1 TB Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 500 GB Gigabyte™ AORUS RGB NVMe Gen3 512 GB
AS SSD lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell 5816,05 MB/s 5177,59 MB/s 4221,37 MB/s 2419,71 MB/s 2765,32 MB/s 2004,12 MB/s
4K 67,07 MB/s 227,82 MB/s 56,05 MB/s 202,19 MB/s 46,59 MB/s 141,94 MB/s
4K – 64 Thrd 1276,86 MB/s 3749,58 MB/s 1348,03 MB/s 2430,20 MB/s 663,98 MB/s 827,83 MB/s
Zugriffszeit 0,016 ms 0,082 ms 0,020 ms 0,093 ms 0,031 ms 0,156 ms
Score 1926 4495 1826 2874 987 1170
Gesamt-Score 7385 5552 2636

Quellen: ssd-tester.de und tech-critter.com

Der AS SSD Benchmark 2.0 liefert ein eindeutiges Ergebnis. In so gut wie allen Bereichen ist ein Performance-Plus mit der nächsten Generation an Flashspeichern bemerkbar. Vor allem im sequenziellen Schreiben ist ein deutlicher Sprung in den Transferraten zwischen dem 1-TB-Modell der Gigabyte™ AORUS Gen4 7000s und den Vorgänger-Flashspeichern zu registrieren. Das spiegelt sich auch im Teil-Score für das Schreiben wider. Während die PCIe-3.0-SSD mit 1170 Punkten bereits weit hinter unserem 500-GB-Exemplar liegt, scheint die AORUS Gen4 7000s mit einer Wertung von 4495 in anderen Hemisphären zu schweben.

Umso überraschender ist die Tatsache, dass sich die Herstellerangaben, das zufällige Lesen betreffend, in der Praxis bewahrheiten. Bei der Verarbeitung von 4K-Blöcken mit 64 Threads (4K – 64 Thrd) schneidet unser Überflieger etwas schlechter ab als die 500 GB große Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4. Dennoch ist das kein Grund zur Sorge. Die Betrachtung der Datenübertragungsraten ist lediglich ein Aspekt, der oftmals falsch interpretiert wird. Es ist zwar richtig, dass mit jeder Generation und Innovation die Geschwindigkeit der Flashspeicher steigt, doch der wahrnehmbare Effekt ist für viele Anwenderinnen und Anwender kaum spürbar.

Verdeutlicht wird dies durch die Zugriffszeiten beim Lesen und Schreiben von Dateien. Unter Einbeziehung der Resultate unserer drei Kandidaten fällt zwar auf, dass die neueste Generation weniger Zeit für beide Disziplinen benötigt. Jedoch dürfte der Unterschied in der Realität für die meisten User nicht wahrnehmbar sein. Immerhin wird der Wert in Millisekunden gemessen, sodass die schnelleren Transferzeiten bei herkömmlichen Anwendungen keinen gravierenden Effekt haben. Anders verhält es sich, wenn im Alltag mit sehr großen Datenmengen gearbeitet wird. In diesem Fall empfiehlt es sich, bei der Wahl einer SSD einen genauen Blick auf die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten zu werfen, um den perfekten Flashspeicher für leselastige bzw. schreiblastige Programme zu finden.

Wie schlägt sich die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 im Vergleich mit anderen Modellen?

Wie bereits erläutert, ist die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 die erste SSD mit PCIe-4.0-Schnittstelle gewesen, die auf dem Markt erschienen ist. Mittlerweile existieren neuere und schnellere Modelle, die mit dem NVMe-Protokoll 1.4 arbeiten und dadurch die Transferraten vor allem im Lesen optimieren. Dennoch gehört die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 keineswegs zum alten Eisen. Ein Vergleich der technischen Daten von fünf führenden SSD-Reihen zeigt, dass die Gigabyte™-Modelle selbst 2 Jahre nach Launch ihre Daseinsberechtigung haben.

Hierbei überzeugen vor allem die Datenübertragungsraten im sequenziellen Schreiben, die mit 4.400 MB/s zwar geringer sind als die der Konkurrenz-Flashspeicher von CORSAIR, Samsung und Western Digital®, aber keinesfalls als langsam einzustufen sind. Darüber hinaus ist das Modell von Gigabyte™ die derzeit günstigste SSD unter den fünf Speichermedien mit einer Kapazität von 2 TB, sodass es das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Die Flashspeicher im Überblick:

Eigenschaften CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate Firecuda 520 2 TB
seq. Lesen 7.000 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben 6.550 MB/s 5.100 MB/s 5.100 MB/s 4.400 MB/s 4.400 MB/s
TBW 1.400 TB 1.200 TB 1.200 TB 3.600 TB 3.600 TB
Controller Phison PS5018-E18 Samsung Elpis WD Black G2 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchip TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Kühlkörper Low Power Standby keine Kühlkörper keine
Preis (Stand 06/21) ca. 420 € ca. 490 € ca. 410 € ca. 380 € ca. 450 €

Unter Betrachtung des AS-SSD-Kopier-Benchmarks verdeutlicht sich die Performance der einzelnen Flashspeicher. Leider standen uns für das 2-TB-Modell der Firecuda 520 von Seagate keine Daten zur Verfügung, sodass an dieser Stelle die 1-TB-Variante als Vergleich ausreichen muss. Diese weist zumindest laut Herstellerangaben die gleichen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten auf wie das 2-TB-Exemplar, sodass sich die Leistung nicht allzu sehr unterscheiden dürfte.

Gravierende Differenzen zwischen den Zugriffsraten beim Lesen und Schreiben von zwei großen Dateien (ISO) sowie einem Mix aus kleinen und großen Ordnern (Spiel) lassen sich zwischen den Flashspeichern nicht ermitteln. Die besten Werte weist in beiden Simulationen die SSD von Samsung auf, allerdings ist unser Kandidat von Gigabyte™ kaum langsamer. Lediglich bei der Verarbeitung von vielen kleinen Dateien (Programm) benötigt er einige Sekunden mehr als die Varianten mit NVMe-Protokoll 1.4.

Merkwürdig erscheint jedoch die Dauer der WD Black™ SN850 beim gleichzeitigen Lesen und Schreiben in der Disziplin Programm, die sich nur auf einen Fehler im Test von ssd-tester.de zurückführen lässt. Anders sind die 42,91 Sekunden nicht erklärbar.

AS SSD Kopier-Test CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate Firecuda 520 1 TB
ISO 1941,94 MB/s 2294,76 MB/s 2041,46 MB/s 1882,71 MB/s 1771,06 MB/s
ISO-Zugriffszeit 1,18 s 1,00 s 1,13 s 1,22 s 1,30 s
Programm 1159,00 MB/s 1249,45 MB/s 164,05 MB/s 748,81 MB/s 744,61 MB/s
Programm-Zugriffszeit 6,07 s 5,63 s 42,91 s 9,40 s 9,45 s
Spiel 1861,03 MB/s 2075,88 MB/s 1923,69 MB/s 1492,78 MB/s 1481,42 MB/s
Spiel-Zugriffszeit 3,71 s 3,33 s 3,59 s 4,63 s 4,66 s

Quellen für CORSAIR & SAMSUNG, WD Black™ & Gigabyte™ und Seagate

Im Großen und Ganzen weist die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 trotz älterem Protokoll eine sehr gute Performance auf, die sich selbst im Vergleich mit neueren Konkurrenz-Modellen nicht verstecken muss.

Fazit: Lohnt sich der Kauf der Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 noch?

Die Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 ist trotz ihres Alters immer noch up to date. Zwar existieren mittlerweile schnellere Modelle auf dem Markt, doch sind diese nicht zwingend für jede Userin oder jeden User besser geeignet. Gerade wer seinen Fokus auf alltägliche Anwendungen sowie Gaming legt, wird den Unterschied zwischen den einzelnen Flashspeichern kaum in der Praxis spüren. Immerhin sprechen wir hier in den meisten Fällen von ein paar Millisekunden und selbst ein messbarer Wert von 2 bis 3 Sekunden dürfte für das Gros der Käufer nicht ausschlaggebend sein, um 100 Euro mehr zu investieren.

Daher empfehlen wir allen, die auf der Suche nach einem Upgrade für ihren PC oder Laptop sind, die 500-GB-Variante der AORUS NVMe Gen4. Mit dieser profitierst Du von schnellen Boot- und Ladezeiten. Die Ergebnisse in den Benchmarks bescheinigen der SSD sehr gute Werte in alltäglichen Aufgaben und auch im Gaming überzeugt der Festplattenspeicher. Etwas bessere Resultate und mehr Speicherkapazität bringt die 1-TB-Version mit, die sich perfekt zum Aufbau einer großen Medienbibliothek eignet. In den Tests hat dieses Modell von allen drei Flashspeichern am besten abgeschnitten, sodass wir eine klare Kaufempfehlung für die Bereiche Gaming, Office und Multimedia sowie den professionellen Sektor aussprechen können.