Law gavel on a stack of American money

Sammelklage gegen Google: 36 US-Bundesstaaten prozessieren gegen Play-Store-Monopol

Google wird mal wieder verklagt – doch diesmal im großen Stil! Mit einer enormen Sammelklage wollen Staatsanwälte der gesamten USA gegen die Monopolstellung des Hard- und Softwareherstellers angehen. Auch Verstöße gegen das Kartellrecht werden dabei vorgeworfen. Bei uns erfahrt Ihr alles zum Fall!

Washington, Kalifornien, Colorado, Nebraska, Tennessee und viele weitere Bundesstaaten – insgesamt 36 an der Zahl – haben am 7. Juli 2021 eine Sammelklage gegen den Onlineriesen Google eingereicht. Grundlage seien Verstöße gegen das Kartellrecht. Ausschlaggebend dafür seien wohl die Play-Store-Gebühren des US-amerikanischen Technologieunternehmens. Damit müssen die App-Entwickler 30 Prozent für jede verkaufte Anwendung blechen. Gleichzeitig weitet Google die Servicegebühr auf andere digitale Güter aus.

Doch das ist nicht der einzige Grund für die Klage: Die Monopolstellung des Hard- und Softwareentwicklers bereitet den Staatsanwälten Sorge. Es gibt für Nutzer von Smartphones und Tablets mit Android-Hardware keine andere Möglichkeit, an Spiele und weitere Software zu gelangen, außer den Google Play Store. Dadurch entsteht vor allem eine Wettbewerbsbeeinträchtigung, die wiederum – zwecks mangelnder Konkurrenz – höhere Preise ermöglicht.

Google selbst zeigt sich unbeeindruckt und hält die Klage für „unbegründet“. Schließlich biete das System für alle Nutzer „mehr Offenheit und Wahlmöglichkeiten […] als andere“ Plattformen. In seinem Statement erklärt Wilson White – der Google Senior Director of Public Policy – außerdem, dass es bei der Klage nicht darum ginge, dem kleinen Mann zu helfen oder Verbraucher zu schützen. Vielmehr handele es sich dabei um den Versuch, eine Handvoll führender App-Entwickler zu fördern, die die Vorteile von Google Play nutzen wollen, ohne dafür zu bezahlen. Ein solches Vorgehen würde jedoch die weniger bekannten App-Anbieter schädigen und das gesamte Android-System für alle Nutzer unsicherer machen, wenn plötzlich mehrere Software-Plattformen zugelassen werden. Schließlich könne Google nur durch den Play Store gewährleisten, dass alle Regelungen und Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden.

Eine ähnliche Auseinandersetzung führte der Epic Games Store in den letzten Monaten mit Apple und Google. So verklagte der Steam-Konkurrent die beiden Großkonzerne. Alles begann damit, dass Epic Games ein eigenes Bezahlsystem in Fortnite etablierte. Damit wollte der Anbieter die 30 Prozent Provision ausgleichen, die sowohl Apple als auch Google bei jeder Transaktion einziehen. Laut den beiden Soft- und Hardware-Unternehmen brach Epic Games dadurch den Vertrag. Die Konsequenz: Fortnite flog aus den App-Stores und Epic versuchte sein Glück vor Gericht.

Eine verzwickte Lage, die noch ein größeres Nachspiel haben wird. Es bleibt also spannend!

Was sagt Ihr zu den Anklagepunkten? Wünscht Ihr Euch eine größere Auswahl neben dem Google Play Store und dem Apple App Store? Teilt uns Eure Meinung gern auf Facebook mit!