WD Black™ SN850 im Test

Western Digital® ist ein Unternehmen mit langjähriger Geschichte und zählt heute zu den Marktführern im Bereich Computerhardware. Besonders großer Beliebtheit erfreuen sich die Speicherlösungen von WD. Seit der Gründung trumpft die Marke aus Kalifornien wiederholt mit bahnbrechenden Innovationen auf und trägt so zum technischen Fortschritt bei. Das Produktportfolio ist dabei schier endlos – von der internen Festplatte, über spezielle Lösungen für Rechenzentren, bis hin zu kleinen Flashspeichern ist alles dabei.

Bei den SSDs bietet WD gleich mehrere Produktserien an, die auf verschiedene Einsatzgebiete zugeschnitten sind. Dazu zählen sowohl Flashspeicher mit dem klassischen 2,5-Zoll-Formfaktor als auch die immer beliebter werdenden SSDs im M.2-Format. Bei den Anschlüssen findet sich etwas für jeden PC oder Laptop. Von preiswerten SATA-SSDs bis zum rasend schnellen PCI-Express-4.0-Standard kommen sämtliche Technologien zum Einsatz. Für kompromisslose Performance stehen die Speichermedien der Black™-Serie, zu denen auch die SN850 zählt.

In unserem Test stellen wir die WD Black™ SN850 anhand von Benchmarks auf den Prüfstand und beurteilen, ob die M.2-SSD den hohen Ansprüchen von Gamern und Gamerinnen gerecht wird.

Die WD-Black™-SN-850-Serie im Überblick

Die M.2-SSDs der WD-Black™-850-Reihe sind in allen gängigen Kapazitäten von 500 GB bis hin zu 2 TB erhältlich. Die Modelle unterscheiden sich zudem bei der Schreibgeschwindigkeit und der maximalen Schreiblast. Zunächst wollen wir aber einen Blick auf die Eckdaten des Speichermediums werfen.

Dank des kompakten M.2-Formfaktors bringt die SSD jede Menge Dateien auf kleinstem Raum unter. Für die Installation ist deswegen ein entsprechender M.2-Steckplatz erforderlich. Der gehört bei vielen aktuellen Gaming-Mainboards wie dem MSI MAG B550 Tomahawk zur Standardausstattung und wird auch bei Laptops und Notebooks verwendet. Mit der SSD von WD können neue Geräte also problemlos nachgerüstet werden. Ein weiteres Highlight ist die Schnittstelle. Mit PCI-Express der vierten Generation und dem NVMe-1.4-Protokoll befindet sich die SSD derzeit auf dem neuesten Stand. In Kombination mit modernen Mainboards sorgt sie für rasante Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben von Daten.

WD setzt außerdem auf den hauseigenen WD-Black™-G2-Controller, der über 8 Kanäle an die NAND-Chips angebunden ist. Der NAND-Flash zählt zur vierten Generation 3D-NAND (BiCS4) von WD und Kioxia und speichert 3 Bit pro Zelle auf 96 Ebenen. TLC bietet eine besonders hohe Speicherdichte und weist eine längere Lebensdauer als die SLC- und MLC-Designs auf. Beim Kauf steht außerdem eine Variante mit zusätzlichem Kühlkörper zur Auswahl. Der macht sich bei Dauerbelastung bezahlt, da die bei Datentransfers entstehende Hitze effizient abgeführt wird. So kann der Flashspeicher seine Datenübertragungsraten über einen längeren Zeitraum halten, ohne der thermischen Drosselung zum Opfer zu fallen. Eine derart starke Beanspruchung tritt bei der normalen Anwendung zwar nur selten ein, immerhin macht der zusätzliche Passivkühlkörper aber auch optisch einiges her.

Die Modelle im Vergleich

Eigenschaften WD Black™ SN850 2 TB WD Black™ SN850 1 TB WD Black™ SN850 500 GB
seq. Lesen 7.000 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s
seq. Schreiben 5.100 MB/s 5.300 MB/s 4.100 MB/s
zufälliges Lesen 1.000.000 IOPS 1.000.000 IOPS 800.000 IOPS
zufälliges Schreiben 710.000 IOPS 720.000 IOPS 570.000 IOPS
TBW 1.200 TB 600 TB 300 TB
Controller WD Black™ G2 WD Black™ G2 WD Black™ G2
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchips TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Passivkühlkörper Passivkühlkörper Passivkühlkörper

Vertrauen wir dem Datenblatt, so scheint sich die Verwendung neuer Technologien zu lohnen. Beim sequenziellen Lesen sollen alle Modelle der WD Black™ SN850 beachtliche 7.000 MB/s erreichen. Die Schreibgeschwindigkeit befindet sich ebenfalls auf höchstem Niveau. Hier gibt es allerdings einige Unterschiede. Die 500-GB-Variante kommt nur auf 4.100 MB/s, da sie weniger Kanäle gleichzeitig nutzen kann. Die SSDs mit 2- und 1-TB-Speicherplatz bewirbt WD dagegen mit einer Geschwindigkeit von 5.100 MB/s beziehungsweise 5.300 MB/s. Zwar sind sie abwärtskompatibel, die angegebenen Werte werden aber nur mit einem Anschluss über PCIe 4.0 erreicht. Wer zu mehr Speicherplatz greift, profitiert außerdem von einer längeren Lebensdauer. Bei der TBW-Angabe kommt die WD Black™ SN850 2 TB auf 1.200 TB. Mit sinkender Kapazität verringert sich die Gesamtschreibleistung der SSD.

Die Benchmarks

Die theoretisch möglichen Werte sind eine Sache, doch in der Praxis sieht es oft ganz anders aus. Um zu überprüfen, ob die WD Black™ SN850 hält, was sie verspricht, schicken wir die M.2-SSD gleich in mehrere Benchmarks.

Zunächst steht der AS SSD Benchmark 2.0 an. Dieser ermittelt die Performance anhand sechs verschiedener Tests, bei denen die Geschwindigkeit von sequenziellen und zufälligen Schreib- und Lesevorgängen gemessen wird. Für den Test wurde eine 5 GB große Datei verwendet. Eine besonders gute Repräsentation der Leistung im alltäglichen Einsatz bietet der AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test. Er stellt drei Szenarien nach, die bei der konventionellen Nutzung häufig eintreten und hält dabei die Dauer und die Transferrate fest.

AS SSD Benchmark 2.0

WD Black™ SN850 2 TB WD Black™ SN850 1 TB WD Black™ SN850 500 GB
AS SSD lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell 5801,10 MB/s 5096,68 MB/s 5872,31 MB/s 5194,93 MB/s 5797,10 MB/s 4029,34 MB/s
4K 66,44 MB/s 192,91 MB/s 75,68 MB/s 211,02 MB/s 74,02 MB/s 200,59 MB/s
4K – 64 Thrd 2399,71 MB/s 2641,19 MB/s 2598,19 MB/s 2963,93 MB/s 2312,97 MB/s 2552,82 MB/s
Zugriffszeit 0,018 ms 0,094 ms 0,018 ms 0,089 ms 0,019 ms 0,092 ms
Score 3046 3344 3261 3694 2967 3156
Gesamt-Score 7911 7161 7555

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Wie bereits erwartet, liegt die Performance der WD Black™ SN850 in der Praxis etwas hinter den Werten auf dem Datenblatt. Das können wir der SSD allerdings nicht ankreiden, da dieses Phänomen auch bei der Konkurrenz auftritt. Mit etwa 5800 MB/s im sequenziellen Lesen legen die Flashspeicher mit dem neuen NVMe-1.4-Protokoll immer noch eine rasante Geschwindigkeit an den Tag. Gleiches gilt für die Schreibgeschwindigkeiten, die sogar sehr nahe bei den von WD angegebenen Werten liegen.

Für viele dürften die Transferraten bei zufälligen Lese- und Schreibvorgängen eine wichtige Rolle spielen, da sie unter anderem die zu erwartenden Bootzeiten beeinflussen. Hier muss sich das größte Exemplar mit 2 TB tatsächlich gegenüber seinen beiden internen Konkurrenten geschlagen geben. Immerhin landet das Spitzenmodell bei 64 Threads wieder auf dem zweiten Platz. Was die Zugriffszeiten angeht, sind alle Modelle flott unterwegs.

Keine große Überraschung: Wir konnten die von WD angegebene Performance weitestgehend bestätigen. Die WD Black™ SN850 1 TB sichert sich beim internen AS SSD Benchmark 2.0 den ersten Platz. Die größte Schwäche des Zwergs mit 500 GB ist die langsamere sequenzielle Schreibgeschwindigkeit.

AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test

Wie bereits erwähnt, werden beim AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test gängige Praxissituationen simuliert, in denen sich die Modelle der WD Black™ SN850 behaupten müssen. Können wir von den hohen Geschwindigkeiten der SSD tatsächlich Gebrauch machen und wenn ja, in welchen Bereichen? Für den Test werden insgesamt drei Ordner angelegt und dann mit dem Copy-Befehl von Windows bei eingeschaltetem Cache kopiert. So wird die Leistung bei gleichzeitigen Lese- und Schreiboperationen gezeigt. Im Szenario ISO besteht der Ordner aus zwei großen Dateien. Bei Programm enthält er viele kleine Dateien. Für Gamer und Gamerinnen besonders interessant: Bei Spiel wird der Vorgang mit einem Mix aus kleinen und großen Dateien wiederholt.

WD Black™ SN850 2 TB WD Black™ SN850 1 TB WD Black™ SN850 500 GB
Kopier-Benchmark
Transferrate Dauer Transferrate Dauer Transferrate Dauer
ISO 2041,46 MB/s 1,13 s 2102,81 MB/s 1,09 s 1431,42 MB/s 0,75 s
Programm 164,05 MB/s 42,91 s 785,64 MB/s 8,96 s 792,52 MB/s 1,78 s
Spiel 1923,69 MB/s 3,59 s 1574,80 MB/s 4,39 s 1501,05 MB/s 0,92 s

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Auffällig ist die schlechte Performance der 2-TB-Variante beim Kopieren von kleinen Dateien. Da sich die SSD sonst keine derartigen Schwächen leistet und bei den anderen Benchmarks wie erwartet abschneidet, gehen wir an der Stelle von einem Messfehler seitens ssd-tester.de aus. Die schnellste Transferrate im ISO-Test weist die 1-TB-Variante auf, dicht gefolgt von der SSD mit 2 TB Speicherplatz. Das Exemplar mit 500 GB Kapazität kann sich dafür beim Kopieren von kleinen Dateien an die Spitze setzen. Wer besonderen Wert auf die Gaming-Performance legt, sollte laut AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test zur WD Black™ SN850 2 TB greifen. Sie meistert das Spiel-Szenario mit der höchsten Transferrate.

CrystalDiskMark

Wie auch schon beim AS SSD Benchmark 2.0 werden beim CrystalDiskMark zwei sequenzielle und zwei zufällige Leistungstests durchgeführt. Bevor wir uns die Ergebnisse des Benchmarks anschauen, wollen wir einen Überblick geben, wie die einzelnen Werte zu interpretieren sind. Das Q in der Tabelle steht für die Queue-Tiefe, also die Menge an Ein- oder Ausgabeanfragen an die SSD. T beschreibt die Anzahl der Threads und gibt an, wie viele Anfragen gleichzeitig bearbeitet werden können. Zunächst testen wir die WD Black™ SN850 mit sequenziellen, danach mit zufälligen Lese- und Schreibvorgängen. Während Ersteres vor allem beim Kopieren von großen Dateien ausschlaggebend ist, haben die Werte beim Random-4K-Test mit einem Thread mehr Aussagekraft was Bootzeiten, Programme und Spiele angeht.

WD Black™ SN850 2 TB WD Black™ SN850 1 TB WD Black™ SN850 500 GB
CrystalDiskMark lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
SEQ1M Q8T1
7070,26 MB/s 5189,83 MB/s 6964,33 MB/s 5210,56 MB/s 6814,10 MB/s 4180,81 MB/s
SEQ1M Q1T1 4269,34 MB/s 5163,23 MB/s 4330,03 MB/s 5225,56 MB/s 4114,99 MB/s 4176,77 MB/s
Random Q1T1 72,28 MB/s 238,73 MB/s 81,29 MB/s 240,45 MB/s 81,22 MB/s 244,99 MB/s
Random Q32T16 3553,43 MB/s 2846,33 MB/s 3561,45 MB/s 2880,48 MB/s 3300,98 MB/s 2736,90 MB/s

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Beim sequenziellen Lesen und Schreiben treten keine nennenswerten Überraschungen auf. Hier zeigt die 2-TB-Variante endlich, was sie kann, und übertrifft teilweise sogar die Erwartungen. Beim wahlfreien Zugriff liefern sich alle Exemplare ein Kopf-an-Kopf-Duell und überzeugen mit guten Werten beim Lesen und Schreiben. Die 500-GB-SSD ist beim Benchmark mit hoher Queue-Tiefe und vielen Threads etwas abgeschlagen. Bei der konventionellen Nutzung tritt dieser Fall allerdings nur selten ein.

Die WD Black™ SN850 im Vergleich zur Vorgänger-Generation

Die WD Black™ SN850 ist die derzeit neueste Gaming-SSD von Western Digital®. Der Vorgänger, die WD Black™ SN750, erschien etwa zwei Jahre zuvor und basiert auf dem PCI-Express-Standard der dritten Generation. Trotzdem handelt es sich bei der SSD auch heute noch um eine beliebte Wahl. Schließlich verfügt nicht jeder über ein modernes Mainboard mit PCIe-4.0-Schnittstelle. Ein weiterer Vorteil der Vorgängergeneration: Sie ist günstiger. Kann die WD Black™ SN750 mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen oder ist der Performance-Sprung zur neuen Serie zu hoch? Wir vergleichen die SSDs miteinander und klären, welche die bessere Wahl ist.

Die Modelle im Überblick

Eigenschaften WD Black™ SN850 1 TB WD Black™ SN750 1 TB WD Black™ SN850 500 GB WD Black™ SN750 500  GB
seq. Lesen 7.000 MB/s 3,470 MB/s 7.000 MB/s 3.430 MB/s
seq. Schreiben 5.300 MB/s 3.000 MB/s 4.100 MB/s 2.600 MB/s
zufälliges Lesen 1.000.000 IOPS 515.000 IOPS 800.000 IOPS 420.000 IOPS
zufälliges Schreiben 720.000 IOPS 560.000 IOPS 570.000 IOPS 380.000 IOPS
TBW 600 TB 600 TB 300 TB 300 TB
Controller WD Black™ G2 WD/SanDisk WD Black™ G2 WD/SanDisk
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 3.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 3.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchips TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Passivkühlkörper Passivkühlkörper Passivkühlkörper Passivkühlkörper

Für eine möglichst faire Gegenüberstellung ziehen wir uns die 1TB- und 500-GB-Modelle der beiden Serien heran. Dabei handelt es sich um die Exemplare mit den schnellsten (1 TB) beziehungsweise langsamsten (500 GB) theoretischen Übertragungsraten. Die Unterschiede liegen hauptsächlich bei der Schreibgeschwindigkeit. Auf dem Datenblatt werden die Vorteile von PCIe 4.0 schnell klar. Beim sequenziellen Lesen erreicht die neue Generation mit 7000 MB/s mehr als doppelt so hohe Transferraten und bei den Schreibvorgängen hängt die günstigere SSD ebenfalls weit zurück. Ähnlich sieht es beim wahlfreien Zugriff aus. Zwischen den beiden Modellreihen finden sich aber auch einige Gemeinsamkeiten: Beispielsweise stimmt die Lebenserwartung überein. Was die Speicherchips angeht, bleibt WD dem Triple-Level-Cell-Design treu. Wer die SSD für lange Datentransfers nutzen will, kann bei der WD Black™ SN750 ebenfalls zum optionalen Kühlkörper greifen, der die Temperatur niedrig hält. Da wir für unseren Vergleich auch ein paar praktische Werte heranziehen wollen, schicken wir die WD Black™ SN750 noch einmal in den AS SSD Benchmark 2.0 und schauen uns die beiden Serien in der Praxis an.

AS SSD Benchmark 2.0

WD Black™ SN850 1 TB WD Black™ SN750 1 TB WD Black™ SN850 500 GB WD Black™ SN750 500 GB
AS SSD lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell
5872,31 MB/s 5194,93 MB/s 3025,92 MB/s 2591,35 MB/s 5797,10 MB/s 4029,34 MB/s 3015,03 MB/s 2541,66 MB/s
4K
75,68 MB/s 211,02 MB/s 47,87 MB/s 177,49 MB/s 72,02 MB/s 200,59 MB/s 47,84 MB/s 178,78 MB/s
4K – 64 Thrd
2598,19 MB/s 2963,93 MB/s 1356,58 MB/s 1725,69 MB/s 2312,97 MB/s 2552,82 MB/s 1031,95 MB/s 976,85 MB/s
Zugriffszeit
0,018 ms 0,089 ms 0,023 ms 0,112 ms 0,019 ms 0,092 ms 0,023 ms 0,106 ms
Score 3261 3694 1707 2162 2967 3156 1381 1410
Gesamt-Score 8590 5552 7555 3482

Quellen: WD Black™ SN850; WD Black™ SN750

Wie wir am Gesamt-Score schnell ablesen, sind die Ergebnisse des AS SSD Benchmarks 2.0 eindeutig. Die WD Black™ SN850 mit PCI-Express der vierten Generation kann ihre Vorteile in allen Anwendungsgebieten ausspielen. Zwar verkürzt die SN750 ihren Abstand geringfügig beim sequenziellen Lesen, doch der Unterschied ist immer noch klar erkennbar. Ähnlich sieht es beim wahlfreien Zugriff aus. So überzeugt die neue Generation mit besserer Performance bei Datentransfers und dürfte die Boot-, Reaktions- und Ladezeiten weiter verkürzen. Die Unterschiede in der Zugriffszeit fallen hingegen geringer aus.

Was bedeutet das nun für die Nutzer und Nutzerinnen? Obwohl es scheint, als würde sich die WD Black™ SN850 auf einem ganz anderen Level bewegen, ist der wahrnehmbare Unterschied deutlich kleiner. SSDs mit PCI-Express 3.0 sind bereits sehr schnell, was sich in der Zugriffszeit widerspiegelt. Von dem Geschwindigkeits-Boost profitieren deshalb vor allem Anwender und Anwenderinnen, die häufig Datenmengen transferieren. Gleichzeitig ist der Unterschied aber groß genug, um das Upgrade zu rechtfertigen, sofern das nötige Budget zur Verfügung steht.

Wie schlägt sich die WD Black™ SN850 im Vergleich mit anderen Modellen?

Nachdem wir die WD Black™ SN850 und die internen Alternativen nun ausgiebig unter die Lupe genommen haben, interessiert uns selbstverständlich auch, wie sich die SSD im Vergleich zu den Produkten anderer Marken schlägt. Sie muss sich gegen die Modelle von CORSAIR und Samsung, die ebenfalls mit NVMe 1.4 arbeiten, und die Flashspeicher von Gigabyte™ und Seagate® mit NVMe 1.3 beweisen. Somit sehen wir hier noch einmal, welche Vorteile die neue Version wirklich bringt und wo wir die beste Leistung für unser Geld bekommen.

Auf dem Datenblatt machen sich die Differenzen schnell bemerkbar. Während die NVMe-1.3-SSDs bei einer Lesegeschwindigkeit von 5.000 MB/s und einer Schreibgeschwindigkeit von 4.400 MB/s an ihre Grenzen kommen, befindet sich die WD Black™ SN850 im Test auf einer Ebene mit den anderen NVMe-1.4-SSDs. Aus der Reihe tanzt lediglich die CORSAIR MP600 Pro 2 TB, die beim sequenziellen Schreiben sogar 6.550 MB/s erreichen soll und auch bei der TBW die Nase vorn hat.

Die Flashspeicher im Überblick

Eigenschaften CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate® FireCuda® 520 2 TB
seq. Lesen
7.000 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben
6.550 MB/s 5.100 MB/s 5.100 MB/s 4.400 MB/s 4.400 MB/s
TBW 1.400 TB 1.200 TB 1.200 TB 3.600 TB 3.600 TB
Controller Phison PS5018-E18 Samsung Elpis WD Black™ G2 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchip TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Kühlkörper Low Power Standby keine Kühlkörper keine
Preis (Stand 06/21) ca. 370 € ca. 358 € ca. 339 € ca. 317 € ca. 343 €

Was wirklich zählt, sind die Werte im Benchmark. Hier greifen wir erneut auf den AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test zurück, um die Performance bei der täglichen Anwendung möglichst realitätsgetreu widerzuspiegeln. An der Stelle wollen wir noch einmal betonen, dass bei der WD Black™ SN850 im Programm-Test vermutlich ein Messfehler vorliegt. Ansonsten liegt die SSD von Western Digital®, die zum Testzeitpunkt das günstigste Modell mit NVMe 1.4 ist, im oberen Mittelfeld. Sowohl beim ISO- als auch beim Spiel-Szenario belegt die WD Black™ SN850 den zweiten Platz und macht bei den Zugriffszeiten eine gute Figur. Die Seagate® FireCuda® 520 schlägt die WD-SSD trotz ähnlichem Kostenpunkt ebenfalls locker in die Flucht.

AS SSD Kopier-Test CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate® FireCuda® 520 2 TB
ISO 1941,94 MB/s 2294,76 MB/s 2041,46 MB/s 1882,71 MB/s 1801,26 MB/s
ISO-Zugriffszeit 1,18 s 1,00 s 1,13 s 1,22 s 1,28 s
Programm 1159,00 MB/s 1249,45 MB/s 164,05 MB/s 748,81 MB/s 1104,61 MB/s
Programm-Zugriffszeit 6,07 s 5,63 s 42,91 s 9,40 s 6,37 s
Spiel 1861,03 MB/s 2075,88 MB/s 1923,69 MB/s 1492,78 MB/s 1803,85 MB/s
Spiel-Zugriffszeit 3,71 s 3,33 s 3,59 s 4,63 s 3,83 s

Quellen für CORSAIR & SAMSUNG, WD Black™ & Gigabyte™ und Seagate®

Die WD Black™ SN850 ist zwar nicht der schnellste Flashspeicher im Test, kann aber mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Sie liegt sogar vor der auf dem Papier schnelleren CORSAIR MP600 Pro und nur knapp hinter dem Spitzenreiter von Samsung.

Fazit: Lohnt sich der Kauf der WD Black™ SN850?

Die schnelle NVMe-1.4-SSD im M.2-Format von Western Digital® ist definitiv eine Empfehlung wert. Im Vergleich zu den anderen Testkandidaten handelt es sich bei der WD Black™ SN850 um eine preiswerte Option, um in den Genuss des NVMe-1.4-Standards zu kommen. Sie überzeugt mit brillanten Übertragungsgeschwindigkeiten bei sämtlichen Lese- und Schreibvorgängen. Damit ermöglicht sie nicht nur schnelle Datentransfers, sondern sorgt auch für geringe Latenzen und Bootzeiten. Gamer und Gamerinnen dürfen sich vor allem auf kurze Ladezeiten freuen. Bei der Spiele-Performance schnitt die 2-TB-Variante in unserem Test mit Abstand am besten ab. Wer ein begrenztes Budget hat, kann aber beherzt zur WD Black™ SN850 mit 500 GB greifen. Obwohl sie bei Schreibvorgängen etwas langsamer ist, macht sich der Unterschied in der Praxis kaum bemerkbar. Obendrein liefert sie ausreichend Kapazität, um das Betriebssystem, wichtige Programme und die liebsten Spiele darauf zu installieren.