Seagate® FireCuda® 520 im Test

Dass Seagate® etwas von seinem Handwerk versteht, ist kein Geheimnis. Bei dem Unternehmen handelt es sich um den ältesten und größten unabhängigen Festplattenhersteller mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Produktion von Speichermedien. Seagate® überzeugt mit einem umfangreichen Sortiment an HDDs und SSDs, die je nach Modell intern oder extern verwendet werden können. Auch was den Einsatzzweck angeht, ist Seagate® breit aufgestellt. Ob preiswerte Festplatte für die Speichererweiterung, Lösung für den professionellen Einsatz oder performante High-End-SSD – Seagate® führt Produkte für jedes Einsatzgebiet.

Bei den spezialisierten Laufwerken des Herstellers sollen vor allem Gamerinnen und Gamer auf ihre Kosten kommen. Zu diesen zählen, neben schnellen Produkten für Konsolenspieler, auch die auf die hohen Ansprüche des PC-Gamings ausgelegten Speicher der FireCuda®-Serie. Während sich die SATA-SSDs hervorragend für das Upgraden älterer Systeme eignen, greifen Enthusiasten zu Flashspeichern mit PCIe-Schnittstelle. Zur Freude vieler Gamerinnen und Gamer sorgen die überragenden Übertragungsgeschwindigkeiten für verkürzte Lade- und Bootzeiten.

Für Anwender, die bei der Performance keine Kompromisse eingehen, bietet Seagate® die FireCuda® 520 mit PCI-Express der 4. Generation an. Folgend werden wir uns die SSD im Detail anschauen und ihre Leistung anhand von Benchmarks auf den Prüfstand stellen.

Die Seagate®-FireCuda®-520-Serie im Überblick

Die Seagate®-FireCuda®-520-SSDs sind in Kapazitäten von 500 GB bis 2 TB erhältlich. Der Hersteller setzt bei der Serie auf den modernen und kompakten M.2-Formfaktor. Ein Upgrade ist also nicht nur für Desktop-PCs, sondern auch für schmale Note- und Ultrabooks eine Option.

Bei der Schnittstelle greift Seagate® auf den PCIe-Gen4-Standard zurück. In Kombination mit einem entsprechenden Mainboard wie dem Gigabyte™ X570 AORUS Ultra erreicht die SSD rasante Geschwindigkeiten, die sowohl Datentransfers beschleunigen als auch Lade- und Reaktionszeiten in sämtlichen Anwendungen verkürzen. Da die Seagate®-SSD abwärtskompatibel ist, kann sie auf einer PCIe-3.0-Plattform installiert werden, was allerdings zu Limitierungen bei den Transferraten führt. Bei der Lesegeschwindigkeit kommt die Seagate® FireCuda® 520 auf 5.000 MB/s. Erst bei der Schreibgeschwindigkeit macht sich ein Unterschied zwischen den Modellen bemerkbar. Während die 2-TB- und 1-TB-Varianten mit einem Wert von 4.400 MB/s auftrumpfen, erreicht die SSD mit 500 GB Speicherplatz immerhin noch 2.500 MB/s.

Was den Controller und den Speicherchip angeht, orientiert Seagate® sich bei dieser Gaming-SSD am Branchenstandard. Zum Einsatz kommen ein Phison PS5016-E16 und ein Western-Digital-BiCS4-Flash. Dank Triple-Level-Cell-Design mit 96 Lagen und optimierter Firmware überzeugt die Seagate® FireCuda® 520 zudem mit einer beachtlichen Lebensdauer.

So weit, so gut, doch die SSD leistet sich auch eine Schwachstelle. Beim Design verzichtet der Hersteller auf einen Kühlkörper, weshalb sich die FireCuda® 520 bei längerer Belastung aufheizt. Um dem entgegenzuwirken, drosselt der Flashspeicher die Geschwindigkeiten bei hohen Temperaturen. Für den angedachten Anwendungszweck der Gaming-SSD tritt dieser Fall zwar nur selten ein, zumindest bei großen Datentransfers muss aber immer wieder mit kurzen Performance-Einbrüchen gerechnet werden.

Die Modelle im Vergleich

Eigenschaften Seagate® FireCuda® 520 2 TB Seagate® FireCuda® 520 1 TB Seagate® FireCuda® 520 500 GB
seq. Lesen 5.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben 4.400 MB/s 4.400 MB/s 2.500 MB/s
zufälliges Lesen 750.000 IOPS 760.000 IOPS 430.000 IOPS
zufälliges Schreiben 700.000 IOPS 700.000 IOPS 630.000 IOPS
TBW 3.600 TB 1.800 TB 850 TB
MTBF 1.800.000 h 1.800.000 h 1.800.000 h
Controller Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchips TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND

Stellen wir die verschiedenen Modelle der Seagate® FireCuda® 520 gegenüber, werden die Unterschiede noch einmal klarer. Den ersten Anhaltspunkt bildet natürlich die Kapazität, doch hier sollten Interessenten genauer hinschauen. Wie bereits erwähnt, muss sich das 500-GB-Exemplar bei der Schreibgeschwindigkeit hinten anstellen. Während die Seagate® FireCuda® 520 2 TB eine Gesamtschreibleistung von insgesamt 3.600 TB ermöglicht, fällt der Wert mit sinkender Kapazität. So halbiert sich die TBW-Angabe für die 1-TB-Version. Bei der SSD mit 500 GB bleiben nur noch 850 TB übrig. Trotzdem weiß die Seagate® FireCuda® 520 beim Thema Lebensdauer zu überzeugen und braucht sich vor der Konkurrenz keineswegs zu verstecken.

Die Benchmarks

Das Datenblatt verrät nicht immer die ganze Wahrheit über ein Speichermedium. Im Folgenden betrachten wir deshalb die Benchmark-Ergebnisse der drei Varianten der Seagate® FireCuda® 520. So können wir konkretere Aussagen darüber treffen, wie sich die SSD in der Praxis schlägt.

Als erstes lassen wir die drei Modelle der M.2-SSD von Seagate® im AS SSD Benchmark 2.0 gegeneinander antreten. Um die Transferraten zu ermitteln, wird eine 5 GB große Datei verwendet. Zusätzlich ziehen wir uns die Ergebnisse aus dem AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test und dem CrystalDiskMark heran, mit denen wir die Leistung der SSD in der täglichen Anwendung besser bewerten können.

AS SSD Benchmark 2.0

Seagate® FireCuda® 520 2 TB Seagate® FireCuda® 520 1 TB Seagate® FireCuda® 520 500 TB
AS SSD lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell 4215,06 MB/s 3795,16 MB/s 4230,44 MB/s 3786,10 MB/s 4158,28 MB/s 2425,60 MB/s
4K 55,14 MB/s 195,06 MB/s 54,40 MB/s 187,95 MB/s 53,99 MB/s 185,16 MB/s
4K – 64 Thrd 1695,12 MB/s 3389,51 MB/s 1717,70 MB/s 3269,99 MB/s 1332,64 MB/s 2569,48 MB/s
Zugriffszeit 0,021 ms 0,098 ms 0,022 ms 0,102 ms 0,026 ms 0,102 ms
Score 2172 3964 2195 3864 1802 2997
Gesamt-Score 7228 7161 5641

Quellen: 2 TB; 1 TB; 500GB

Im ersten Benchmark gibt es keine nennenswerten Überraschungen. Wie auch schon auf dem Datenblatt sind die 2-TB- und die 1-TB-Variante gleichauf. Im Test erreicht die Seagate® FireCuda® 520 1 TB zwar bessere Werte bei der Lesegeschwindigkeit, diese kleinen Unterschiede können wir aber vernachlässigen. Der 2 TB große Flashspeicher hat hingegen bei der Schreibgeschwindigkeit die Nase vorn, weshalb er beim Gesamt-Score den ersten Platz belegt. Etwas weiter abgeschlagen ist das 500-GB-Modell der FireCuda® 520.

Während die preiswerteste SSD der Serie beim sequenziellen und beim zufälligen Lesen von 4K-Blöcken mit seinen großen Geschwistern noch gleichauf ist, muss sich das Modell beim wahlfreien Zugriff mit Verteilung auf 64 Threads klar geschlagen geben. Keine Überraschung: Bei der sequenziellen Schreibgeschwindigkeit bildet der Zwerg, wie durch die Herstellerangaben schon zu erwarten war, ebenfalls das Schlusslicht. Ansonsten können sich die Schreibgeschwindigkeiten der SSD aber durchaus sehen lassen. Im 4K-Test erreicht sie ähnlich gute Werte wie ihre Konkurrenten. Bei der Verteilung auf 64 Threads schafft es die 500-GB-SSD immerhin, ihren Abstand zu verkürzen.

AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test

Der AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test simuliert gängige Praxissituationen, in denen sich die verschiedenen Flashspeicher bewähren müssen. Dieser sollte also Auskunft darüber geben, wie sich die Seagate® FireCuda® 520 im Alltag schlägt. Für den Test werden insgesamt drei Ordner angelegt. Bei der ISO-Simulation muss die SSD zwei große Dateien kopieren. Für das Programm-Szenario werden dieselben Arbeitsschritte für kleine Dateien wiederholt. Zum Schluss dürfte es noch einmal besonders spannend werden. Um die Spiele-Performance zu simulieren, befindet sich eine Mischung aus kleinen und großen Dateien im Ordner. Werden wir bemerken, dass sich die Seagate® FireCuda® 520 speziell an Gamerinnen und Gamer richtet?

Seagate® FireCuda® 520 2 TB Seagate® FireCuda® 520 1 TB Seagate® FireCuda® 520 500 GB
Kopier-Benchmark
Transferrate Dauer Transferrate Dauer Transferrate Dauer
ISO 1801,26 MB/s 1,28 s 1771,06 MB/s 1,30 s 1590,23 MB/s 1,45 s
Programm 1104,61 MB/s 6,37 s 744,61 MB/s 9,45 s 1121,14 MB/s 6,28 s
Spiel 1803,85 MB/s 3,83 s 1481,42 MB/s 4,66 s 1846,00 MB/s 3,74 s

Quellen: 2 TB; 1 TB; 500GB

In diesem praxisnahen Benchmark ergaben sich einige unerwartete Ergebnisse. Zwar stellt sich auch hier die 2-TB-Variante im Durchschnitt als leistungsstärkste SSD heraus, doch der 1-TB-Flashspeicher schwächelt. Vor allem bei Programmen und Spieleanwendungen fällt die SSD weit hinter die anderen Testkandidaten zurück, was sich sowohl in der Transferrate als auch in der Dauer äußert.

Obwohl die Seagate® FireCuda® 520 500 GB auf dem Datenblatt und im AS SSD Benchmark 2.0 am schlechtesten dastand, macht sie ihren Rückstand im AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test wieder wett. Beim Lesen und Schreiben von großen Dateien war der kleinste Flashspeicher zwar am langsamsten, dafür sichert er sich bei der Programm- und Spiele-Simulation – dem Anwendungsbereich, der für Gamerinnen und Gamer am wichtigsten sein dürfte – den ersten Platz.

CrystalDiskMark

Ähnlich wie beim AS SSD Benchmark testet der CrystalDiskMark den sequenziellen und den zufälligen Zugriff. In der Praxis werden SSDs mit beiden Formen konfrontiert, doch die Werte des zufälligen Lesens und Schreibens sind für die meisten Anwendungsgebiete von größerer Bedeutung. Im ersten Benchmark untersuchen wir die Transferraten beim sequenziellen Lesen und Schreiben mit einem Thread und einer Queue-Tiefe von 1 (Q1T1) bzw. 8 (Q8T1). Beim Random-4K-Test lassen wir die Modelle mit einem Thread und einem Queue (Q1T1) sowie mit 16 Threads und einer Anfragetiefe von 32 (Q32T16) gegeneinander antreten. In der Praxis spielt der letzte Vergleich nur eine untergeordnete Rolle, da große Queue-Tiefen eher in Rechenzentren vorkommen, nicht aber bei Spielen oder im Alltagsgebrauch.

Seagate® FireCuda® 520 2 TB Seagate® FireCuda® 520 1 TB Seagate® FireCuda® 520 500 GB
CrystalDiskMark lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
SEQ1M Q8T1
4997,59 MB/s 4446,68 MB/s 5007,12 MB/s 4450,53 MB/s 4981,97 MB/s 2670,59 MB/s
SEQ1M Q1T1 2831,68 MB/s 4359,61 MB/s 3010,70 MB/s 4459,12 MB/s 2923,40 MB/s 2672,42 MB/s
Random Q1T1 57,48 MB/s 191,69 MB/s 59,03 MB/s 213,71 MB/s 58,79 MB/s 215,21 MB/s
Random Q32T16 3042,59 MB/s 2932,63 MB/s 3219,20 MB/s 2916,48 MB/s 1701,84 MB/s 2608,84 MB/s

Quellen: 2 TB; 1 TB; 500GB

Wie schon beim AS SSD Benchmark zu sehen war, hat das 1-TB-Exemplar bei der Lesegeschwindigkeit einen kleinen, aber fast vernachlässigbaren Vorteil. Bei diesem Durchlauf braucht sie sich bei der Schreibgeschwindigkeit nicht zu verstecken und kann die Seagate® FireCuda® 520 2 TB vor allem beim wahlfreien Zugriff überbieten. Noch mal 2 MB/s schneller war die kleine 500-GB-SSD, die sich allerdings, wie zu erwarten war, beim sequenziellen Schreiben deutlich hinten anstellen muss. Auch beim Lesen von 4K-Blöcken mit hoher Queue-Tiefe offenbart die günstigste Variante ihre Schwächen.

Die Seagate® FireCuda® 520 im Vergleich zur Vorgänger-Generation

Die FireCuda® 520 schickte Seagate® bereits vor zwei Jahren auf den Markt. Dabei handelte es sich um die erste PCIe-4.0-SSD des Herstellers, die dank Verwendung der neuen Schnittstelle einen erheblichen Performance-Boost zur FireCuda® 510 erhielt. Trotzdem ist der Vorgänger auch heute noch aktuell. Zum einen verfügt nicht jeder Endverbraucher über ein Mainboard mit der PCIe-Gen4-Schnittstelle, zum anderen weiß die FireCuda® 510 mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen. Seit diesem Jahr steht auch die 520 nicht mehr an der Spitze der Serie. Mit der FireCuda® 530 verpasst Seagate® dem Flashspeicher den NVMe-1.4-Standard und hebt die Transferraten noch mal deutlich an. Wie schlagen sich die drei Serien also im Vergleich?

Die Modelle im Überblick

Eigenschaften Seagate® FireCuda® 530 2 TB Seagate® FireCuda® 520 2 TB Seagate® FireCuda® 510 2 TB
seq. Lesen 7.300 MB/s 5.000 MB/s 3.450 MB/s
seq. Schreiben 6.900 MB/s 4.400 MB/s 3.200 MB/s
zufälliges Lesen 1.000.000 IOPS 750.000 IOPS 620.000 IOPS
zufälliges Schreiben 1.000.000 IOPS 700.000 IOPS 600.000 IOPS
TBW 2.550 TB 3.600 TB 2.600 TB
Controller Phison PS5018-E18 Phison PS5016-E16 Phison PS5012-E12
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 3.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchips TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND

Damit es fair bleibt, haben wir für den Vergleich die Datenblätter der 2-TB-Modelle herangezogen. Wenig überraschend: Die aktuelle Seagate® FireCuda® 530 2 TB steht am besten da. Hier macht das neue NVMe-Protokoll 1.4 den Unterschied, mit der die SSD sequenzielles Lesen bis zu 7.300 MB/s und sequenzielles Schreiben bis zu 6.900 MB/s ermöglicht – mehr als doppelt so schnell wie die Seagate® FireCuda® 510, die die Grenzen der PCIe-3.0-Schnittstelle nahezu vollständig ausschöpft. Auch die Temperaturempfindlichkeit hat Seagate® in Angriff genommen. Das Spitzenmodell ist nämlich mit zusätzlichem Kühlkörper erhältlich, der die Hitze schnell ableitet. So kann der Flashspeicher selbst unter Dauerbelastung sein volles Leistungspotenzial ausschöpfen. Was die Gesamtschreibleistung (TBW) betrifft, bleibt die FireCuda® 520 2 TB gegenüber ihren internen Konkurrenten unübertroffen. Sie kann also häufiger beschrieben werden als die neue SSD aus dem Hause Seagate®.

Die Unterschiede in der Praxis

In der Theorie ist von Generation zu Generation zwar durchaus ein Performance-Sprung erkennbar, in der Praxis spielt der Einsatzzweck allerdings eine Rolle. Die durchschnittlichen Nutzerinnen und Nutzer werden zwischen den SSDs in der alltäglichen Anwendung nur einen geringen Unterschied spüren, denn schnell sind alle drei Serien. Erst sobald regelmäßig große Datenmengen kopiert werden sollen, lohnt sich der Griff zur neuesten Technik – nicht zuletzt auch wegen des zusätzlichen Kühlkörpers. Gamerinnen und Gamer mit einem knappen Budget können aber ruhigen Gewissens zu den günstigeren Flashspeichern greifen und immer noch von kurzen Zugriffszeiten und großartiger Performance in Spielen profitieren.

Die Seagate® FireCuda® 520 im Vergleich mit anderen Modellen

Da die Seagate® FireCuda® 520 nun schon länger auf dem Markt ist, wollen wir auch betrachten, wie sie sich gegen direkte Konkurrenten und neuere SSDs behauptet. Immerhin erschien die SSD, als der PCIe-4.0-Standard noch recht neu war. Aktuelle Flashspeicher arbeiten mit dem NVMe-1.4-Protokoll und erreichen so noch höhere Transferraten bei der Datenübertragung. Dennoch bleiben Modelle mit NVMe 1.3 relevant, da sie starke Leistungen zu einem vergleichsweise günstigen Preis bieten. Für die Seagate® FireCuda® 520 trifft dieses Argument allerdings nur teilweise zu, da die SSD im Vergleich zur gleichwertigen Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4 etwas teurer ist.

Betrachtet man die Schreibgeschwindigkeit, kann die Seagate® FireCuda® 520 2 TB sogar mit den neueren Modellen mithalten und überbietet sie bei der Gesamtschreibleistung. Erst wenn es um die sequenzielle Schreibgeschwindigkeit geht, fällt der Flashspeicher hinter die Modelle von CORSAIR, Samsung und WD zurück.

Die Flashspeicher im Überblick

Eigenschaften CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate® FireCuda® 520 2 TB
seq. Lesen 7.000 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben 6.550 MB/s 5.100 MB/s 5.100 MB/s 4.400 MB/s 4.400 MB/s
TBW 1.400 TB 1.200 TB 1.200 TB 3.600 TB 3.600 TB
Controller Phison PS5018-E18 Samsung Elpis WD Black G2 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchip TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Kühlkörper Low Power Standby keine Kühlkörper keine
Preis (Stand 06/21) ca. 375 € ca. 370 € ca. 370 € ca. 324 € ca. 344 €

Genug aber von theoretischen Werten. Wir wollen uns auch ansehen, wie die Performance der Modelle in der Praxis ausfällt. Dafür ziehen wir erneut die Werte des AS-SSD-Kopier-Leistungs-Tests heran und schicken die FireCuda® 520 2 TB in den Szenarien ISO, Programm und Spiel ins Rennen. Bedenkt, dass alle Kandidaten, bis auf die Gigabyte™-SSD, bereits mit dem neuen NVMe-1.4-Protokoll arbeiten.

Obwohl die FireCuda® 520 schon einige Jahre auf dem Buckel hat, braucht sich die SSD vor den neueren Modellen nicht zu verstecken. Der schnellste Flashspeicher im Test ist die Samsung 980, die in jedem Szenario mit den höchsten Übertragungsraten und kürzesten Zugriffszeiten überzeugt. Überraschenderweise kann die SSD von Seagate® mit den anderen NVMe-1.4-SSDs sogar mithalten. Vor allem beim Lesen und Schreiben von kleinen Dateien (Programm) und einem Mix aus kleinen und großen Dateien (Spiel) befindet sich die FireCuda® 520 nahezu auf Augenhöhe mit der CORSAIR MP600 Pro. Bei den Werten der WD Black™ SN850 2 TB im Programm-Test vermuten wir einen Fehler von ssd-tester.de.

Interessant ist auch der Vergleich zur Gigabyte™ AORUS NVMe Gen4, da auf dem Datenblatt der beiden Speicher kaum Unterschiede zu erkennen sind. In der Praxis kann sich der Konkurrent von Gigabyte™ nur beim Kopieren von großen Dateien mit kleinem Vorsprung durchsetzen. Sowohl bei Spielen als auch bei Programmen, was für viele Anwenderinnen und Anwender die interessantesten Kategorien sein dürften, erzielt die Seagate® FireCuda® 520 überragende Werte.

AS SSD Kopier-Test CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate® FireCuda® 520 2 TB
ISO 1941,94 MB/s 2294,76 MB/s 2041,46 MB/s 1882,71 MB/s 1801,26 MB/s
ISO-Zugriffszeit 1,18 s 1,00 s 1,13 s 1,22 s 1,28 s
Programm 1159,00 MB/s 1249,45 MB/s 164,05 MB/s 748,81 MB/s 1104,61 MB/s
Programm-Zugriffszeit 6,07 s 5,63 s 42,91 s 9,40 s 6,37 s
Spiel 1861,03 MB/s 2075,88 MB/s 1923,69 MB/s 1492,78 MB/s 1803,85 MB/s
Spiel-Zugriffszeit 3,71 s 3,33 s 3,59 s 4,63 s 3,83 s

Quellen für CORSAIR & SAMSUNG, WD Black™ & Gigabyte™ und Seagate®

Wie sich herausstellt, kann die Seagate® FireCuda® 520 ihren Preis rechtfertigen. Obwohl die Unterschiede zu den neuesten SSDs in der Theorie recht groß ausfallen, liegt die Seagate®-SSD im Praxis-Test nicht weit hinter den Speichern mit NVMe-1.4-Protokoll zurück und kann den direkten Konkurrenten aus dem Hause Gigabyte™ überbieten.

Fazit: Lohnt sich der Kauf der Seagate® FireCuda® 520 noch?

Obwohl die Seagate® FireCuda® 520 nun schon länger auf dem Markt ist, befindet sich die Technik der PCIe-4.0-SSD immer noch auf einem guten Stand. Zwar gibt es dank neuem NVMe-Protokoll bereits einige SSDs, die noch schneller arbeiten, allerdings kann sich die SSD von Seagate® in den wichtigsten Anwendungsgebieten beweisen. Die Stärken liegen vor allem bei der Gaming-Performance und dem Ausführen von Programmen. Hier erzielt die FireCuda® überragende Werte und kann sich gegen vergleichbare SSDs durchsetzen.

Aus diesem Grund können wir für die Seagate® FireCuda® 520 eine Kaufempfehlung aussprechen. Zwar hat die SSD ihren Preis, dafür weiß sie auch mit ihrer Performance zu überzeugen. Wer kein Problem damit hat, bei der Schreibgeschwindigkeit einige Kompromisse einzugehen, der bekommt mit der 500-GB-Variante bereits eine erschwingliche SSD auf Top-Niveau. Noch bessere Werte liefern die 1-TB- und 2-TB-Modelle. Diese bieten zudem genügend Platz für umfangreiche Spielebibliotheken und weitere Dateien. Wie sich in den Benchmarks zeigt, macht der Flashspeicher von Seagate® in der Praxis eine gute Figur und eignet sich vor allem für Spiele sowie die Beschleunigung des Betriebssystems und häufig genutzter Programme. Neben Gamerinnen und Gamern können wir deshalb auch weiteren Nutzerinnen und Nutzern, die ihren PC oder Laptop aufwerten wollen, zum Kauf der SSD raten.