SSD-Guide: Wie behalte ich im Begriffsdschungel den Überblick?

Für Gamer, Gamerinnen und professionelle User sind sie schon seit Jahren nicht mehr wegzudenken: SSDs. Die superschnellen Speicher haben sich im Laufe der Zeit auf einem bezahlbaren Preisniveau eingependelt und bieten gegenüber den herkömmlichen HDD-Festplatten eine Menge Vorteile. In unserem Guide erfährst Du alles Wissenswerte über SSDs, ihre Vorteile, die verschiedenen Anschlüsse, den Einbau und vieles mehr. Wir helfen Dir, im unübersichtlichen Dickicht aus technischen Begriffen den Weg zur passenden Solid State Drive zu finden. Außerdem erläutern wir Dir die wichtigsten Eigenschaften von Gaming-SSDs und stellen einige aktuelle Top-Modelle für Deinen Gaming-PC sowie die Next-Gen-Konsolen vor.

Was sind SSDs?

SSD ist ein Akronym und steht für „Solid State Drive“, zu Deutsch: Halbleiter-Laufwerk. Dieser Speichertyp kommt ohne die beweglichen Teile oder Mechanik der HDD-Technologie aus. Die schnellen SSDs basieren auf Flashspeicher-Chips und SDRAM. Zu den wichtigsten Eigenschaften von Solid State Drives zählen die sehr schnellen Zugriffszeiten, ein robuster Aufbau sowie ein lautloser Betrieb. Die flashbasierten Halbleiterspeicher von SSDs sind nichtflüchtig, das bedeutet, dass sie ihren Speicherinhalt unabhängig von der Stromversorgung behalten. Zudem arbeiten Solid State Drives besonders energieeffizient.

SSDs setzen sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: dem Controller, dem DRAM-Speicher und dem NAND-Flash. Unter NAND-Flash-Chips versteht man Blöcke von persistenten Speichern, in denen Daten dauerhaft gesichert sind, auch wenn kein Strom fließt. Im Gegensatz dazu ist DRAM-Speicher flüchtig und kann Daten nur bei laufender Energieversorgung sichern. Als Vermittler zwischen NAND-Flash und Deinem PC dient der Controller.

SSDs verfügen über unterschiedliche Formate und Anschlüsse. Neben Flashspeichern im 2,5-Zoll-Format hat sich vor allem die kompakte M.2-SSD durchgesetzt. In der Regel bieten Dir SSDs mit 2,5 Zoll einen SATA-III-Anschluss, womit die Datenübertragungsrate bei maximal 580 Megabyte pro Sekunde liegt. Viele M.2-SSDs weisen hingegen eine PCIe®-Schnittstelle auf, doch es gibt auch SATA-6G-SSDs mit M.2-Spezifikation.

Mit PCIe® erreichst Du gegenüber SATA deutlich schnellere Zugriffszeiten. Während unter PCIe® 3.0 bei 2000 Megabyte pro Sekunde Schluss ist, kannst Du mit Ryzen™-CPUs ab der 3000er Serie von AMD und dem entsprechenden Mainboard SSDs mit PCIe®-4.0-Schnittstelle nutzen. Auf diese Weise erhältst Du rund die doppelte Geschwindigkeit. Auch die neueste Generation – PCIe® 5.0steht bereits in den Startlöchern. Noch 2022 planen Samsung und andere Hersteller den Release entsprechender SSDs.

Warum sich der Kauf einer SSD für Dich lohnt

Es würde wohl kaum jemand von einem Upgrade sprechen, wenn SSDs gegenüber HDDs nicht gewisse Vorteile hätten. Der bekannteste und naheliegendste Vorteil ist der massive Geschwindigkeitszuwachs. Doch auch die Stoßfestigkeit und gute Haltbarkeit sprechen für den Wechsel vom „Hard Disk Drive“ zum „Solid State Drive“. Unser SSD-Guide erklärt die wesentlichen Unterschiede und stellt Dir die Vor- und Nachteile beider Festplattentypen vor.

Vorab möchten wir eine Verständnisbasis für die Unterschiede zwischen HDDs und SSDs im Allgemeinen schaffen. Das Akronym HDD steht für „Hard Disk Drive“ und bezeichnet eine mechanische Festplatte, die Daten auf rotierende Magnetscheiben schreibt. Solid State Drives hingegen sichern Deine Daten auf Flashspeicher-Chips. Aus diesen Unterschieden im physischen Aufbau erwachsen die meisten Differenzen, die Du in Sachen Leistung bemerken kannst. Durch die nicht-mechanische Bauweise können SSDs kleiner und leichter konstruiert werden. Zudem sind sie kaum anfällig gegenüber magnetischen oder mechanischen Schäden, wie sie bei HDDs auftreten können.

Durch eine immer höhere Speicherdichte steigen die Kapazitäten und Du kannst mittlerweile SSDs mit mehr als 15 Terabyte kaufen. Unsere SSD-Empfehlung für die meisten Nutzer und Nutzerinnen liegt jedoch zwischen 500 und 1000 Gigabyte, denn hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis am besten. Neben fest verbauten SATA- und PCIe®-SSDs gibt es auch externe Solid State Drives.

Die wichtigsten Vorteile von SSDs im Überblick:

  • kurze Zugriffszeiten
  • hohe Transferraten
  • keine Anlaufzeiten
  • hohe Ausfallsicherheit
  • robust gegen Erschütterungen und Vibrationen
  • geringer Energiebedarf
  • geringe Wärmeentwicklung
  • lautloser Betrieb
  • hohe Speicherdichte

SATA-SSDs: Old but gold

Der weitverbreitete SATA-III-Anschluss, der auch als SATA 6G bekannt ist, bietet sehr gute Datenraten für SSDs mit 2,5 Zoll sowie M.2-Formfaktor. Die allermeisten aktuellen und viele ältere Mainboards liefern entsprechende Anschlüsse, sodass ein Upgrade von Deiner bisherigen mechanischen Festplatte zu einer schnellen SATA-SSD kein Problem darstellen sollte.

SATA-III ist zu älteren Versionen des Anschlusses abwärtskompatibel und funktioniert somit in beinahe jedem PC und Notebook. Die 2,5-Zoll-Modelle passen in die meisten Desktop-PCs und auch in vielen Notebooks finden sie noch problemlos Platz. Neuere Mainboards und besonders platzeffiziente Notebooks bieten zudem eine M.2.-Schnittstelle mit SATA-6G-Anbindung.

Für die Anwendungen im Alltag bist Du mit einer SATA-SSD als Systemfestplatte bereits bestens ausgestattet, denn die sequenziellen Lesegeschwindigkeiten von bis zu 550 Megabyte pro Sekunde beschleunigen den Zugriff des Betriebssystems auf alle relevanten Daten. Davon profitierst Du schon beim Booten Deines Systems. Auch als Speichererweiterung in modernen High-End-Systemen finden SATA-SSDs immer noch Verwendung, denn hier lässt sich Geld sparen, ohne allzu große Performance-Einbußen hinnehmen zu müssen. In Spielen profitiert Dein PC von den hohen Transferraten einer SATA-SSD. Dadurch werden die Ladezeiten Deiner Games erheblich verringert.

Wir haben Dir drei SATA-SSDs für unterschiedliche Anwendungsbereiche herausgesucht:

Einsatzgebiet Speicher für Office-PC Speicher für Home-PC Speichererweiterung für Gaming-PC
Modell Crucial BX500 Samsung 870 Evo WD® Blue 3D NAND SATA SSD
Speicherkapazität 240 GB 500 GB 1000 GB
Formfaktor 2,5 Zoll 2,5 Zoll 2,5 Zoll
Schnittstelle SATA 6G SATA 6G SATA 6G
max. Lesegeschwindigkeit 540 MB/s 560 MB/s 560 MB/s
max. Schreibgeschwindigkeit 500 MB/s 530 MB/s 530 MB/s

PCIe®-SSDs: von High End bis Next Gen

PCI Express® (PCIe®) ist eine schnelle interne Schnittstelle, die als Standard bei der Verbindung von Soundkarten, GPUs oder Solid State Drives dient. SSD-Speicher mit PCIe®-Anbindung bekommst Du sowohl als PCIe®-Steckkarte als auch für den M.2-Port Deines PCs oder Notebooks. PCIe®-SSDs sind um ein Vielfaches schneller als jene mit SATA-6G-Standard. Doch die erhöhte Geschwindigkeit schlägt sich im Preis nieder. Damit sich das Upgrade für Dich wirklich rentiert, solltest Du über ein Mainboard mit ausreichend PCIe®-Lanes verfügen.

Dabei gilt zu beachten, dass die meisten Mainboards und Prozessoren bisher nur Support für PCIe® 3.0 und PCIe® 4.0 bieten. Eine PCIe®-5.0-SSD kannst Du lediglich mit einem geeigneten Mainboard, welches das NVMe™-Protokoll unterstützt, und der passenden CPU in vollem Umfang nutzen. Der Kauf einer SSD mit PCIe® 5.0 kann sich dennoch lohnen, da die Schnittstellen abwärtskompatibel sind. Eine PCIe®-4.0-Schnittstelle limitiert Deine PCIe®-5.0-SSD.

Allerdings gibt es kaum Anwendungsgebiete, in denen Du den Unterschied zwischen den beiden neuesten PCIe®-Generationen wirklich merken wirst, da beide für Gaming und Alltagsaufgaben herausragende Geschwindigkeiten bieten. Zurzeit (04/2022) gibt es auf dem Verbrauchermarkt noch keine SSDs mit der neuesten Schnittstelle. Die ersten Modelle sind jedoch für den Sommer 2022 angekündigt. Für einen Gaming-PC im Top-Segment kannst Du auch die nächsten Jahre noch auf eine SSD mit PCIe® 4.0 setzen.

Wir haben Dir eine Einsteiger-, Mittelklasse- und Oberklasse-SSD mit PCIe®-Standard herausgesucht:

Einsatzgebiet Einsteiger-SSD Mittelklasse-SSD Oberklasse-SSD
Modell Kingston® NV1 Patriot Viper VPN110 CORSAIR Force Series MP600
Speicherkapazität 500 GB 1000 GB 2000 GB
Formfaktor M.2 2280 M.2 2280 M.2 2280
Schnittstelle PCIe® 3.0 x4 NVMe™ PCIe® 3.0 x4 NVMe™ 1.3 PCIe® 4.0 x4 NVMe™ 1.3
max. Lesegeschwindigkeit 2100 MB/s 3300 MB/s 4950 MB/s
max. Schreibgeschwindigkeit 1700 MB/s 3000 MB/s 4250 MB/s

Exkurs: Was ist NVMe™?

Non-Volatile Memory Express™ – kurz NVMe™ – ist ein Kommunikationsprotokoll, das eigens für nichtflüchtige flashbasierte Speicher wie SSDs entwickelt wurde und die Nutzung eines PCIe®-Busses voraussetzt. Das Protokoll macht sich die Parallelstruktur von SSDs zunutze und erhöht so die Lese- und Schreibgeschwindigkeit. Mit der NVM Express Inc. hat die Computerindustrie ein Konsortium geschaffen, das über einheitliche Standards der Host-Controller-Schnittstelle wacht.

Externe SSDs: Darauf solltest Du achten

Neben internen Solid State Drives gibt es den schnellen Speicher auch für unterwegs. Da bei portablen SSDs nach außen allerdings kein M.2- oder SATA-Steckplatz verwendet wird, gibt es eine naheliegende Alternative: USB. Doch die unterschiedlichen USB-Standards, Formen und Spezifikationen sorgen für Verwirrung. Deshalb erklärt Dir unser SSD-Guide, welche Variante Dir die beste Leistung verspricht und welche USB-Ports wirklich praxistauglich sind.

Externe SSDs bieten Dir aktuell drei unterschiedlich schnelle Varianten von USBs:

  • USB 3.1 Gen 1 (alte Bezeichnung) / USB 3.2 Gen 1
  • USB 3.1 Gen 2 (alte Bezeichnung) / USB 3.2 Gen 2
  • USB 3.2 Gen 2×2

Dabei wirken die Bezeichnungen auf den ersten Blick verwirrend, denn USB 3.1 Gen 1 und USB 3.2 Gen 1 sind ein und derselbe Anschluss. Es handelt sich lediglich um die alte und die neue Bezeichnung für den USB-3.0-Standard. Dieser kann Daten mit Geschwindigkeiten von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde (Gbps) transferieren. Das entspricht einer Übertragung von bis zu 600 Megabyte pro Sekunde.

Unter dem USB-3.1-Standard werden USB 3.1 Gen 2 und USB 3.2 Gen 2 zusammengefasst. Auch hierbei handelt es sich lediglich um eine alte und eine neue Bezeichnung. Gegenüber USB 3.0 verdoppelt sich mit USB 3.1 Gen 2 das Tempo auf bis zu 10 Gbps. So kannst Du in einer Sekunde bis zu 1,2 Gigabyte übertragen.

Unter dem USB-3.2-Standard versteht man USB 3.2 Gen 2×2. Hierbei fließen Deine Daten mit maximal 20 Gbps. Auf diese Weise überträgst Du bis zu 2,4 Gigabyte pro Sekunde von Deiner externen SSD auf den PC und umgekehrt. Allerdings setzt dieser Highspeed-USB-Anschluss eine über vier PCIe®-3.0-Lanes angebundene USB-C-Schnittstelle voraus. Nur wenige Mainboards bieten diese Anzahl an freien Lanes, wenn Du die üblichen anderen Hardware-Komponenten wie GPU und interne PCIe®-SSDs angeschlossen hast. Daher bringt Dir der neueste superschnelle Anschluss bei externen SSDs lediglich dann etwas, wenn das Mainboard Deines PCs über die entsprechenden Schnittstellen verfügt. Die Auswahl an externen SSDs mit USB 3.2 Gen 2×2 ist deshalb begrenzt.

Maßgeblich für die Geschwindigkeit ist auch die interne Anbindung einer externen SSD. Selbst der beste USB-Standard bringt wenig, wenn im Inneren des Flashspeichers eine SATA-III-Anbindung vorliegt. Achte also beim Kauf Deiner externen SSD darauf, dass alle Schnittstellen, intern wie extern, am PC und am Speicher passen. So bekommst Du die beste Performance!

Ein weiteres Feature einiger externer SSDs ist Thunderbolt™. Die Spezifikation ist durch ein Blitz-Symbol gekennzeichnet und funktioniert via aktivem USB-C. Ohne entsprechenden Thunderbolt™-Port kannst Du eine solche externe SSD jedoch nicht nutzen. Deshalb ist eine Investition in die bis zu 40 Gbps (Thunderbolt™ 3 und Thunderbolt™ 4) schnellen Technologien nur selten sinnvoll.

In unserer Übersicht findest Du eine externe Einsteiger-, Mittelklasse- und Oberklasse-SSD:

Einsatzgebiet Einsteiger-SSD Mittelklasse-SSD Oberklasse-SSD
Modell Samsung Portable SSD T7 Samsung Portable SSD T7 Touch WD® Black P50 Game Drive SSD
Speicherkapazität 500 GB 1000 GB 1000 GB
USB-Version USB 3.2 Gen 2 (3.1 Gen 2) 3.2 Gen 2 (3.1 Gen 2) USB 3.2 Gen 2×2
Anschluss-Typ USB-C USB-C USB-C
max. Lesegeschwindigkeit 1000 MB/s 1050 MB/s 2000 MB/s
max. Schreibgeschwindigkeit 1000 MB/s 1000 MB/s N/A

Exkurs: Flashspeicher-Typen und Cache

Es gibt unterschiedliche Arten von SSD-Speichern: Je nach Typ bestehen diese aus „Single Level Cell“ (SLC), „Multi Level Cell“ (MLC), „Triple Level Cell“ (TLC) oder „Quad Level Cell“ (QLC). Der Unterschied liegt in der Speicherfähigkeit der Zellen: SLC kann nur ein Bit pro Zelle speichern, MLCs oder TLCs zwei oder drei und QLCs sogar vier Bits pro Zelle. Die Speicherdichte nimmt von SLC zu QLC stetig zu. Außerdem sinken die Preise mit steigender Speicherdichte. Die Krux dabei ist, dass SSD-Flashspeicher mit einer geringeren Speicherdichte eine bessere Performance und Haltbarkeit bieten. Es kommt also bei der Auswahl darauf an, welchem Zweck Deine SSD dienen soll.

Wenn Du viel SSD-Speicher für wenig Geld haben möchtest, dann greifst Du zu einer SSD mit QLC-Flashspeicher. Der Nachteil von QLC gegenüber TLC und den anderen Flashspeicher-Typen ist die Performance. Zwar ist die Leseleistung genauso gut wie die von TLC-SSDs, doch bei der Schreibgeschwindigkeit musst Du Einbußen in Kauf nehmen. Zudem ist die Lebensdauer von QLC geringer als von TLC. MLC und SLC weisen die größte Haltbarkeit auf. Wenn Du eine zuverlässige und schnelle SSD suchst, bist Du mit MLC und SLC gut beraten. Jedoch kostet mehr Speicher deutlich mehr Geld als TLC und QLC. Deshalb stirbt SLC aufgrund der steigenden Speicheranforderungen schrittweise aus.

Dank der erhöhten Speicherdichte von TLC und QLC hast Du immer mehr schnellen internen Speicherplatz zur Verfügung. Doch die zunehmende Bit-Anzahl pro Zelle hat auch Nachteile, denn dadurch werden Lese- und Schreibvorgänge komplexer. Statt wie bei SLC nur ein Bit neu zu schreiben, muss das Laufwerk bei TLC/QLC die gesamte Zelle neu schreiben. Um den dadurch entstehenden Geschwindigkeitsnachteil gegenüber SLC etwas auszugleichen, wird in hochwertigere SSDs DRAM-Cache eingesetzt. In der Regel wird jedoch nur ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, der in einem vordefinierten Bereich die Speicherzellen als SLC anspricht. Läuft der Pseudo-Cache voll, wird die Datenrate auf TLC-/QLC-Niveau reduziert.

SSD-Empfehlung für PC-Gaming

Damit Du all Deine aktuellen Lieblingsspiele aus Deiner digitalen Spiele-Bibliothek installieren kannst, solltest Du für Deinen Gaming-PC zu einer SSD mit 960 GB Speicher oder mehr greifen. Unsere SSD-Empfehlungen für PC-Gaming orientieren sich dementsprechend an diesem Schwellenwert.

Der M.2-Formfaktor hat sich mittlerweile fest im Mainstream etabliert, sodass nun auch Einsteiger in den Genuss superschneller Speicher für ihren Gaming-PC gelangen. Viele günstige Einsteiger-Mainboards bieten einen M.2-Steckplatz, einige sogar mit PCIe®-4.0-x4-Anbindung. So steht Deinem Gaming-Erlebnis nichts mehr im Weg! Für Einsteiger-PCs genügen bereits eine SATA-SSD und die entsprechende Anbindung. Mittlerweile hast Du dadurch allerdings kaum mehr einen Preisvorteil, sodass wir Dir den Einbau einer PCIe®-basierten SSD nahelegen. Im Folgenden stellen wir Dir je eine SSD für den Einsteiger-, den Mittelklasse- und den High-End-Gaming-PC vor.

SSD für Einsteiger-Gaming-PC

Eine SSD für Gaming-Einsteiger sollte Dir vor allem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Mittlerweile bekommst Du SSD-Speicher 1000 GB bereits für unter 100 €. Dabei musst Du keinesfalls auf unbekannte Hersteller zurückgreifen, sondern hast die Wahl aus Top-Marken.

Die Crucial-P2-NVMe™-M.2-SSD mit einer Kapazität von 1000 GB ist unser Tipp für einen zukunftsfähigen Einsteiger-PC. Sie hat ausreichend Platz für Deine Spiele-Bibliothek und bietet Dir Lesegeschwindigkeiten von maximal 2400 MB/s sowie Schreibgeschwindigkeiten bis zu 1800 MB/s. Die SSD basiert auf superdichtem 3D-NAND-QLC und die Performance reicht locker für aktuelle Triple-A-Games.

Somit ist die Crucial P2 der ideale Einstieg in die Welt der Gaming-SSDs. Wenn Du allerdings im Besitz eines älteren Mainboards ohne M.2-Slot bist und Deine PCIe®-Lanes anderweitig benötigst, dann ist eine SATA-SSD angesagt.

Die Samsung 870 Evo mit 1000 GB Speicher stellt ausreichend Platz für Deine Lieblingsspiele bereit. Zwar liefert die auf 3D-NAND-TLC basierende SSD nicht annähernd den Speed der PCIe®-SSDs, jedoch reichen auch Lesegeschwindigkeiten von maximal 560 MB/s sowie Schreibgeschwindigkeiten bis zu 530 MB/s für aktuelle Games vollkommen aus.

Mittelklasse-SSD für Gamer und Gamerinnen

Ein Gaming-PC der Mittelklasse stellt naturgemäß etwas mehr Anspruch an die Leistung jeder einzelnen Hardware-Komponente. Mit einer SSD wie der PNY XLR8 CS3030 steckst Du eine Einsteiger-SSD für ein paar Euro mehr locker in die Tasche.

Die PNY XLR8 CS3030 weist einen Speicher von 1000 GB auf und wird über einen M.2-Slot mit PCIe®-3.0-x4-Anbindung mit dem Mainboard Deines PCs verbunden. Der auf 3D-NAND-TLC basierende Speicher erreicht Lesegeschwindigkeiten von bis zu 3500 MB/s sowie Schreibgeschwindigkeiten von maximal 3000 MB/s. Durch einen DDR4-Cache bringt Dir diese SSD zusätzliches Tempo beim Zocken oder dem Verschieben großer Datenmengen.

Mit der PNY XLR8 CS3030 bekommst Du eine erstklassige SSD-Performance zu einem unschlagbaren Preis.

High-End-Gaming-SSD

Bereits unsere SSD-Empfehlung für die Mittelklasse leistet eine überragende Performance. Doch für Deinen High-End-Gaming-PC soll es das Beste vom Besten sein!

In diesem Bereich gibt es momentan nur wenige Kandidaten: Die CORSAIR Force Series MP600 Pro ist einer davon. Der Solid State Drive bietet 2000 GB Speicher auf Basis von 3D-NAND-TLC. Diese SSD liefert Deinem Gaming-Rig superschnelle Lesegeschwindigkeiten von maximal 7000 MB/s sowie Schreibgeschwindigkeiten bis zu 6550 MB/s. Angebunden wird die SSD über einen PCIe®-4.0-x4-M.2-Slot auf Deinem Mainboard. Unterstützt wird der neueste Standard allerdings nur von aktuellen AMD-CPUs der 3000er- und 5000er-Ryzen™-Serien sowie vergleichbaren Prozessoren von Intel®. Ein Kühlkörper aus Aluminium vervollständigt die CORSAIR Force Series MP600 Pro.

Ähnlich schnell – dafür etwas günstiger, weil ohne Kühlkörper – ist die Samsung 980 PRO. Auch diese SSD ist via PCIe® 4.0 x4 angebunden und besitzt den Formfaktor M.2. In einer potenten Gaming-Maschine erreicht sie Lesegeschwindigkeiten bis zu 7000 MB/s sowie Schreibgeschwindigkeiten von maximal 5000 MB/s.

SSD-Empfehlung für PS5 und Xbox Series X/S

Nicht nur ein Gaming-PC profitiert von schnellem Speicher, auch im Konsolen-Bereich ist mittlerweile die SSD angekommen ­– ein längst überfälliger Schritt. Die Next-Gen-Konsolen von Sony und Microsoft® profitieren deutlich von den verbauten SSDs, aber die allein bringen kaum genug Speicher für eine anständige Spiele-Sammlung mit, vor allem wenn Du eine Digital-Version besitzt. Eine zusätzliche SSD kann Abhilfe schaffen, doch Du kannst nicht jedes Modell verwenden. Unser SSD-Guide klärt auf!

Externe SSD nur bedingt sinnvoll

Die einfachste Lösung – eine Speichererweiterung via externer SSD – ist nur bedingt sinnvoll, denn die PS5 unterstützt lediglich die Speicherung von PS4 Spielen und Spieledaten auf dem Medium. Für Deine neuen PS5-Games müssen also die mageren 667,2 GB Speicherplatz ausreichen, die nach der Systeminstallation von der internen SSD übrig bleiben – ohne Updates wohlgemerkt. Ob Du in Zukunft PS5-Titel auf Deine externe SSD auslagern kannst, steht momentan noch in den Sternen.

Auch bei den Konkurrenz-Konsolen Xbox Series X und S ist die Speichererweiterung so eine Sache. Reguläre externe SSDs kannst Du anschließen, wenn sie mindestens den Standard USB 3.0 unterstützen. Deine alten Xbox-One-, Xbox-360- und Xbox-Original-Spiele kannst Du darauf speichern und zocken. Zum Spielen von Games, die für die Xbox Series X/S optimiert sind, benötigst Du allerdings spezielle „Expansion Cards“. Die in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Seagate entwickelten Speicher basieren auf der auch intern verwendeten „Xbox Velocity Architecture“ und sind damit genauso schnell wie die fest verbaute 500-GB-SSD.

Um Dir auf der PS5 die beste externe SSD-Performance zu gönnen, kannst Du auf die WD® Black P50 Game Drive SSD aus unserem Onlineshop zurückgreifen. Für die aktuellen Xbox-Konsolen ist eine Seagate Storage Expansion Card die perfekte Lösung.

M.2-NVMe™-SSDs zur internen Speichererweiterung

Die interne Speichererweiterung ist nur bei der PS5 möglich, besitzt aber einige Haken. Zwar kannst Du Deine Konsole mit einer M.2-NVMe™-SSD aufrüsten, jedoch benötigt diese die neue Schnittstelle PCIe® 4.0. Zudem müssen weitere Kriterien erfüllt sein, damit Du Deiner Playstation® 5 ein Speicher-Upgrade verpassen kannst. Das Verwenden einer SSD mit Kühlkörper wird vom Hersteller dringend empfohlen. Wir haben Dir die Anforderungen übersichtlich zusammengefasst:

Schnittstelle PCIe® 4.0 x4 M.2 NVMe™
Speicher 250–4000 GB
unterstützte Formate 2230, 2242, 2260, 2280, 22 110
Abmessungen (inklusive Kühlkörper) max. Breite: 25 mm, Längen: 30/40/60/80/110 mm, max. Tiefe: 11,25 mm
sequenzielle Lesegeschwindigkeit mind. 5500 MB/s
Anschlusstyp Anschluss 3 (Schlüssel M)

Quelle: https://www.playstation.com/de-de/support/hardware/ps5-install-m2-ssd/

Damit Du keine wertvolle Zeit verlierst und schnellstmöglich zocken kannst, geben wir Dir 4 SSD-Empfehlungen für Deine PS5 an die Hand:

SSD Speicher sequenzielle Lesegeschwindigkeit
Seagate FireCuda 530 500 GB 7000 MB/s
GIGABYTE AORUS Gen4 7000s 1 TB 7000 MB/s
Samsung 980 PRO Heatsink 2 TB 7000 MB/s
WD® Black SN850 2 TB 7000 MB/s

Fazit: SSDs sind Gegenwart und Zukunft

Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Ein Update von einer HDD-Festplatte auf eine schnelle SSD lohnt sich! Dein gesamtes System profitiert von besseren Zugriffszeiten und den Flashspeichern gehört die Zukunft. Für einen spürbaren Performance-Boost sorgt bereits eine SATA-6G-SSD. Noch schnellere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sind jedoch mit einer PCIe®-SSD möglich. Hierbei ist die aktuelle Generation PCIe® 4.0 momentan State of the Art – PCIe® 5.0 steht aber bereits in den Startlöchern. Allerdings sind nur einige ausgewählte Mainboards und Prozessoren in der Lage, den neuesten Standard tatsächlich zu nutzen.

Externe SSDs sind vergleichsweise teuer, bieten Dir aber maximale Flexibilität. Achte beim Kauf unbedingt auf die richtigen USB-Schnittstellen! Für Next-Gen-Konsolen ergibt ein SSD-Kauf mittlerweile auf jeden Fall Sinn. Vor allem für die PS5 bieten sich Dir einige attraktive Upgrade-Optionen.

Wenn Du wissen willst, wie Du eine SSD in Deinen PC einbaust, empfehlen wir Dir unseren Guide „SSD einbauen“.