Setup-Guide für Gaming-Mäuse

Deine Trefferquote in First-Person-Shootern ist nicht so hoch, wie Du es gern hättest? Dann liegt es vielleicht nicht am fehlenden Talent, sondern an der richtigen Einstellung Deiner Gaming-Maus. In unserem Setup-Guide für Gaming-Mäuse erläutern wir, welche Settings im Gaming vorteilhaft sind und welche sich negativ auf die Reaktionsfähigkeit auswirken. Optimiere mit unseren Tipps Deine Maus und finde heraus, wozu Du wirklich imstande bist.

Gerade Neulingen auf dem Gebiet des Gamings fällt es oftmals schwer, die passenden Konfigurationen zu wählen. Und der Grund dafür ist nachvollziehbar. Immerhin sollen Games unterhalten und vom Alltag ablenken. Das Spiel ist schnell installiert und der Weg ins nächste Gefecht binnen Sekunden gefunden. Doch die anfängliche Euphorie schlägt bei nicht wenigen Gamerinnen und Gamern in Frustration um. Denn die anvisierten Ziele werden nicht effektiv genug getroffen oder gar gänzlich verfehlt. Ausschlaggebend dafür ist zumeist eine Übersteuerung, die es dem Spielenden nicht erlaubt, exakt zu zielen, weil der Mauszeiger von A nach B springt.

Glücklicherweise lassen sich Gaming-Mäuse auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers konfigurieren, sodass ein präzises Aiming in greifbare Nähe rückt.

Good to know: Muscle Memory

Im Game erlernt unser Charakter im Laufe des Spiels zahlreiche Fähigkeiten. Neue Skills, Waffen und Attribute lassen uns immer schwierigere Aufgaben meistern und bieten uns ein umfangreiches Repertoire für strategische Handlungen. Wie der Spielcharakter müssen wir an unserem Können arbeiten und trainieren, um mit wachsenden Herausforderungen mitzuhalten. Doch kein Meister ist jemals vom Himmel gefallen. Gut, dass uns nicht nur die Technik bestens unterstützt, sondern auch unser Körper selbst. Denn das Muskelgedächtnis (Muscle Memory) verhilft uns vor allem in Shootern zu einer besseren Trefferquote.

Muscle Memory – was ist das?

Das Muskelgedächtnis ist einigen vielleicht aus dem Sport bekannt. Es beschreibt die Fähigkeit, bestimmte Bewegungsabläufe durch ständiges Wiederholen fest im Gedächtnis zu verankern, bis aus der durchdachten Bewegung eine Routinehandlung wird. Diese setzt reflexartig ein, ohne dass über den Vorgang selbst nachgedacht werden muss. Alltägliche Beispiele finden sich in dem sicheren Abrollen beim Parkour, dem blitzschnellen Bremsen beim Autofahren oder eben dem automatischen Zielen beim Gaming.

Dank des Muskelgedächtnisses kannst Du Deine Trefferquote in Shootern erhöhen. Das Einzige, was Du dafür benötigst, ist eine gute Konfiguration, etwas Training und ein wenig Geduld, um die passende Einstellung zu finden. Sind diese drei Hürden überwunden, wird sich Dein Aiming im Game mit der Zeit deutlich verbessern.

Gaming-Maus richtig konfigurieren: So funktioniert es!

 

Ein springendes Fadenkreuz oder eine träge Bewegung sind typische Begleiterscheinungen einer falsch eingestellten Maus. Ausschlaggebend hierfür ist ein schlecht gewählter dpi-Wert, der den eigenen Spielstil nicht unterstützt. Glücklicherweise ist dieses Problem mit nur wenigen Klicks behoben. Denn bei jeder Gaming-Maus ist die Auflösung leicht einzurichten. Darüber hinaus existieren aber noch weitere Faktoren, wie der RAW-Mouse-Input oder Ingame-Settings, die positive und negative Auswirkungen auf das Gameplay haben können. Im Folgenden erläutern wir Dir, mit welchen Einstellungen Du Dein Zielverhalten verbesserst und von welchen Konfigurationen Du lieber die Finger lässt.

Der dpi-Wert bei Gaming-Mäusen

Die Abkürzung dpi bedeutet dots per inch und beschreibt die Sensorauflösung der Maus. Genauer gesagt, bestimmt der Wert, mit welcher Geschwindigkeit sich der Mauszeiger über den Bildschirm bewegt. Moderne Gaming-Mäuse besitzen eine extrem hohe Sensibilität, die es dem Nutzer erlaubt, durch kleinste Bewegungen der Maus eine große Strecke zurückzulegen. Bekannte Hersteller wie CORSAIR oder Logitech® haben Modelle in ihrem Portfolio, die eine Auflösung von über 20.000 dpi bereitstellen. Und das Streben nach höheren Sphären ist seit einigen Jahren ungebrochen.

Das Kuriose an diesem Phänomen ist, dass die wenigsten Gamerinnen und Gamer solche Werte benötigen. Professionelle E-Sportler bevorzugen eine Auflösung zwischen 400 und 1200 dpi, wobei die jeweilige Einstellung sich von Spiel zu Spiel unterscheidet.

Welche Vorteile bringen Gaming-Mäuse mit 20.000 dpi?

Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: keine. Beim Zielen mit dem Gewehr und beim Bewegen des Charakters ist eine Sensibilität von 20.000 dpi maßlos übertrieben. Bei diesen Werten drehen sich die Protagonisten nur noch im Kreis und eine präzise Steuerung ist so gut wie unmöglich. Doch wieso existieren dann Gaming-Mäuse mit extrem hohen Auflösungen? Im ersten Schritt ist es eine reine Marketingstrategie. Denn 20.000 dpi klingen einfach besser als 2000 dpi. Viele Nutzer vermuten beim Blick auf die Daten, dass der Sensor dadurch hochwertiger, langlebiger und besser ist.

Andererseits sind solche Mäuse für bestimmte Einsatzzwecke sinnvoll. Denn mit steigender Bildschirmauflösung wächst auch die Anzahl der Punkte pro Zoll, wodurch sich der Weg, den die Maus zurücklegen muss, um von A nach B zu gelangen, vergrößert. Ein Anwender, der vor einer Bildschirmwand mit 10 Monitoren sitzt, von denen jeder eine 8K-Auflösung bietet, hat dementsprechend durchaus Verwendung für hochauflösende Mäuse. Nur der Gamer als Zielgruppe, für den das Eingabegerät konzipiert wurde, kann derzeit mit diesen Werten wenig anfangen.

Wie stelle ich den dpi-Wert der Gaming-Maus ein?

So gut wie jede Gaming-Maus ist mit einer hauseigenen Software ausgerüstet, über die sich die Eigenschaften des Eingabegerätes konfigurieren lassen. Typische Anwendungen sind iCUE von CORSAIR, G HUB von Logitech®, Dragon Center von MSI und Synapse von Razer. Neben den Grundeinstellungen bieten die Tools zusätzliche Optionen zur Steuerung der RGB-Beleuchtung und der Tastenbelegung. In der Regel weisen die meisten Gaming-Mäuse einen extra dpi-Schalter auf, der ebenfalls mit verschiedenen Auflösungen belegt ist. Mit diesen switchst Du schnell zwischen unterschiedlichen dpi-Werten, sodass Du jederzeit vom präzisem Aiming zu mehr Bewegungsfreiheit wechseln kannst.

High oder low sensitivity?

Lieber eine hohe oder eine geringe Sensibilität? Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Jeder Spieler bringt individuell unterschiedliche Voraussetzungen mit, sodass es allein Dir und Deinem Spielstil obliegt, die passende Auflösung zu finden. Während in Rollen- und Strategiespielen das Setup der Gaming-Maus einen eher untergeordneten Stellenwert einnimmt, ist es in Ego-Shootern von entscheidender Bedeutung. Denn beim Snipern bedarf es eines präzisen Aimings, um den perfekten Schuss zu landen. Schnelle und unkontrollierte Manöver sind oftmals nicht von Erfolg gekrönt.

Daher empfiehlt es sich, bei Ego-Shootern eher auf geringe Auflösungen zu setzen. Wie bereits erwähnt, verwenden die meisten E-Sportler einen dpi-Wert zwischen 400 und 1200. Höhere Sensitivitäten wie 3200 dpi sind äußerst selten und werden nur von sehr wenigen professionellen Spielerinnen und Spielern genutzt. Einstellungen von 400 bis 1200 dpi zählen zu den „low sens“, 1200 bis 2800 dpi zu den „mid sens“ und darüberliegende Konfigurationen zu den „high sens“. Zu welcher Kategorie Du gehörst, findest Du am besten durch Ausprobieren heraus.

Die Vorteile von low sens

Mit einer geringen Mausempfindlichkeit führst Du klare und präzise Bewegungen durch. Vor allem Fans von Scharfschützengewehren sollten auf diese Einstellung setzen.

Die Nachteile von low sens

Deine Manöver sind deutlich langsamer und 180°-Drehungen erfordern einen längeren Weg, den die Hand zurücklegen muss.

Die Vorteile von high sens

Ein Höchstmaß an Mobilität und Flexibilität erhältst Du mit hohen dpi-Werten. Das Ausführen von Drehungen erfolgt schnell und mühelos.

Die Nachteile von high sens

Mehr Bewegungsfreiheit bedeutet gleichzeitig ein schlechteres Aiming. Bei einer reaktionsschnellen Auflösung ist die Gefahr deutlich höher, über das Ziel hinauszuschießen als bei niedrigen Sensibilitäten.

Der dpi-Test im Game

Ob die gewählte Auflösung zu Dir und Deinem Spielstil passt, lässt sich nur im Game ermitteln. Interessant ist jedoch, dass viele Gamerinnen und Gamer, die als Sniper in Erscheinung treten, eine leicht höhere Sensibilität bevorzugen. In CS:GO liegt diese bei knapp 1100 dpi, während Gewehrschützen im Durchschnitt mit rund 850 dpi spielen.

Um in Erfahrung zu bringen, welcher dpi-Wert für Dich von Vorteil ist, suchst Du Dir einen geeigneten Übungsplatz in Deinem favorisierten Shooter. Overwatch, Call of Duty: Warzone und Apex Legends bieten spezielle Bereiche zum Trainieren an. Wenn ein solcher nicht zur Verfügung steht, suchst Du einen beliebigen Ort mit festen Fixpunkten. Laternen, Fässer und Strommasten sind ideale Ziele.

Ist das Trainingsgelände gefunden, versuche die ausgewählten Punkte schnell zu treffen. Solltest Du feststellen, dass Du beim Anvisieren der Ziele häufig über sie hinweg gleitest, ist die Auflösung zu hoch. Benötigst Du hingegen einen ungewohnt großen Bewegungsradius, ist der dpi-Wert zu gering. Justiere die Einstellungen so lange, bis Du die Fixpunkte ohne mühevolle Bewegungen und sicher triffst.

In Shootern wirst Du selten mit starren Feinden konfrontiert. Daher prüfe Deine Konfiguration ebenfalls mit beweglichen Zielen wie Zielscheiben. Visiere dazu die Scheibe aus einiger Entfernung an und laufe mit ihr mit. Schaffst Du es nicht, die Ringscheibe im Visier zu behalten, verringere die Auflösung Deiner Gaming-Maus. Das gleiche Spiel wiederholst Du aus geringer Distanz. Fällt Dir das Aiming und gleichzeitige Schritthalten schwer, solltest Du die Sensibilität erhöhen.

Dieses Vorgehen ist zwar etwas aufwendig, aber es wird sich lohnen. Denn gerade im kompetitiven Gameplay mit Freunden ist das perfekte Setup der Gaming-Maus unerlässlich für den Erfolg.

Gaming-Maus via Windows® konfigurieren

Nicht jede Gaming-Maus ist mit einer Software zur Feinjustierung oder mit dpi-Tasten zur Umschaltung der Auflösung ausgestattet. In diesem Fall bleibt Dir nur eine Option, nämlich die Mausgeschwindigkeit über Windows® anzupassen. Der schnellste Weg, um in die Mauseinstellungen zu gelangen, ist es, in das Suchfeld der Taskleiste das Wort Maus einzugeben. Daraufhin zeigt Dir Windows® verschiedene Suchergebnisse an. Klick auf die Antwort Mauseinstellungen ändern und das Menü öffnet sich.

In dem Reiter Zeigeroptionen legst Du die Geschwindigkeit des Cursors manuell fest. Das ist nicht unbedingt die ideale Lösung, aber besser als gar keine.

Selbst wenn Du die Auflösung der Gaming-Maus via Software anpasst, lohnt sich ein Blick auf die Windows®-Optionen. Denn mit der richtigen Kombination aus verschiedenen Einstellungen erhöhst Du die Mausgenauigkeit. Standardmäßig ist die Sensibilität unter Windows® 10 bei 6 von 11 und unter Windows® 11 bei 10 von 20 eingestellt. Behalte diese Konfiguration bei, wenn Du später die dpi-Werte manuell korrigierst.

Entferne anschließend das Häkchen bei Zeigerbeschleunigung verbessern. Dadurch erhältst Du mehr Kontrolle über den Cursor. Die Mausbeschleunigung dient nämlich dazu, durch schnelle Bewegungen des Eingabegerätes die üblicherweise zurückgelegte Strecke zu vergrößern. Im Alltag ist das ein hilfreiches Feature, im Gameplay eher behindernd. Immerhin wollen wir vom Muskelgedächtnis profitieren, das uns eingeübte Bewegungsabläufe reflexartig ausführen lässt. Also weg mit dem Häkchen.

Die Feinjustierung der Gaming-Maus

Nachdem Du die passende Mausgeschwindigkeit für Dich gefunden hast, solltest Du den Mausoptionen im Spiel ebenfalls etwas Beachtung schenken. Denn in 3D-Spielen bestimmt die Präzision vor allem die Spiel-Engine. In den meisten Games lässt sich diese über die Einstellungen verändern.

Im Menü siehst Du unter anderem den Punkt Mausempfindlichkeit. Diese ist je nach Spiel unterschiedlich stark ausgeprägt. Für präzise Bewegungen empfiehlt es sich, den Regler auf die geringste Position zu stellen, was zumeist einem Wert von 1 entspricht. Anschließend nimmst Du eine Feinjustierung über die Auflösung der Gaming-Maus vor. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Ingame-Sensitivität bei vielen Games als Multiplikator zu verstehen ist. Die hardwareseitige dpi von 800 verdoppelt sich bei einer Ingame-Sensitivität von 2, sodass Du im Spiel mit einer Auflösung von 1600 dpi agierst.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der RAW-Input. Hierbei handelt es sich um die Rohdatennutzung der Maus. In zahlreichen Games hast Du die Option, den RAW-Input zu aktivieren oder zu deaktivieren. Wir raten Dir dazu, die Nutzung auszuschalten. Denn andernfalls könnte es zu Kommunikationsproblemen zwischen den Hardware- und den Software-Einstellungen der Maus kommen. Das ist allerdings nur insoweit empfehlenswert, insofern Du die Auflösung Deiner Gaming-Maus manuell via Software festlegst. Steht Dir nur die Windows®-Alternative zur Verfügung, behalte die Rohdatennutzung bei.

Oftmals begegnet Dir in den Ingame-Settings erneut der Punkt Mausbeschleunigung. Dieser sollte wie schon in den Windows®-Einstellungen deaktiviert sein, um ein gleichbleibendes Aiming-Verhalten sicherzustellen.

Die Zoom-Sensitivität bestimmt wiederum die Bewegungsgeschwindigkeit, wenn Du ein Visier mit Zoom-Funktion wie bei einem Scharfschützengewehr verwendest. Ein geringer Wert steht für präzise langsame Bewegungen, während Du mit einer höheren Sensitivität Deine Reaktionen beschleunigst. Verwirrend für neue Gamerinnen und Gamer ist, dass eine Zoom-Sensitivität von 1 keine identische Geschwindigkeit beim normalen Zielen und dem Zoomen bedeutet, sondern einen größeren Radius abdeckt. In den meisten Fällen gewöhnen sich die Spielerinnen und Spieler an diese Eigenheit. Solltest Du jedoch mit Vorliebe als Sniper unterwegs sein, empfehlen wir Dir eine Zoom-Sensitivität von 0,81, abgerundet 0,80, um ein konstantes Mausverhalten beim Anvisieren und Zoomen zu erhalten.

Sind alle Einstellungen manuell feinjustiert und auf Deinen Spielstil abgestimmt, kann das Gefecht beginnen.

Der Weg zu den perfekten Maus-Settings im Überblick

  1. via Windows®-Betriebssystem (ungenau):
  • Mausbeschleunigung abstellen
  • Zeigergeschwindigkeit bei Windows® 10 auf 6 von 11 und bei Windows® 11 auf 10 von 20
  1. über die Software der Gaming-Maus (genau):
  • dpi-Wert manuell einstellen
  1. Game-Settings:
  • Mausbeschleunigung deaktivieren
  • RAW-Input abschalten
  • Mausempfindlichkeit anpassen
  • Zoom-Sensitivität auf 1 (0,8 für ein identisches Ergebnis mit und ohne Zoom)
  1. Teste Deine Einstellungen mit fixen und beweglichen Zielen oder im Battle mit Freunden!

Wie die Profis zocken

Der Weg zum Erfolg ist im professionellen E-Sport lang und schwer. Nicht ganz so steinig gestaltet sich das Setup einer Gaming-Maus, obwohl auch hier Geduld gefragt ist. Denn nicht auf Anhieb wirst Du die perfekten Einstellungen für Dich finden. Damit Du eine ungefähre Vorstellung von den möglichen Kombinationen erhältst, werfen wir einen Blick auf die Riege der Profisportler und deren Settings.

Spieler CS:GO Spieler Overwatch Spieler Apex Legends
Name dpi Ingame-Sensitivtät edpi Name dpi Ingame-Sensitivtät edpi Name dpi Ingame-Sensitivtät edpi
ZywOo 400 2,0 800 AimGod 800 5,0 4000 Mendokusaii 450 2,1 945
Furlan 800 1,2 960 Avast 1600 1,9 3040 HusKers 400 1,5 600
GruBy 400 1,9 760 Striker 800 7,0 5600 Atlantis Machine 400 3,0 1200
ecfN 800 1,6 1280 Kalios 800 3,2 2560 dizzy 800 2,5 2000
HUNDEN 400 1,3 520 NotE 800 6,0 4800 CouRage 800 3,2 2560

Quelle: http://www.prosettings.com

In unsere Übersicht haben wir die drei Shooter CS:GO, Overwatch und Apex Legends sowie die Setups von fünf professionellen E-Sportlern aufgenommen. Aus der Tabelle ist deutlich zu entnehmen, dass fast alle Gamer Low-sens-Spieler sind, mit Ausnahme von Avast, der seine Gaming-Maus auf 1600 dpi eingestellt hat. Bei der Ingame-Sensitivität sehen wir vor allem in Overwatch starke Unterschiede. Von einem recht überschaubaren Wert von 1,9 bei Avast reicht die Konfiguration hoch bis zu 7,0 bei Striker, der damit auf schnellere Bewegungen setzt.

Der edpi entspricht der Ingame-Auflösung der Maus und berechnet sich durch Multiplikation der dpi und der Sensitivität. Er offenbart die eigentliche Sensibilität, mit der die E-Sportler zocken. Dabei fällt auf, dass in CS:GO Low-sens-Einstellungen von Vorteil zu sein scheinen, während in Overwatch High-sens-Spieler überwiegen. In Apex Legends finden wir ein Mittelmaß zwischen low und mid sens.

Die Ergebnisse unseres kurzen Vergleichs zeigen, dass das Setup einer Gaming-Maus speziell auf jedes Spiel abgestimmt sein sollte. Denn Shooter ist nicht gleich Shooter. Während Du in dem einen Titel schnell und effizient Deine Gegner eliminieren musst, ist in dem anderen mehr Taktik und ein besonnenes Vorgehen angebracht. Daher empfehlen wir, die Möglichkeiten einer Gaming-Maus in Gänze auszuschöpfen. In der Regel besitzen diese programmierbare Tasten, zu denen auch ein Schalter zur dpi-Einstellung gehört. Belege diesen mit Deinen favorisierten Auflösungen, um auf die Anforderungen unterschiedlicher Shooter vorbereitet zu sein.

Das Mousepad – ein Faktor für schlechtes Aiming

Nicht nur die individuellen Einstellungen der Gaming-Maus beeinflussen das Aiming, sondern auch die Oberfläche, auf der Du die Maus bewegst. Selbst wenn bei alltäglichen Aufgaben der Untergrund gut funktioniert, heißt das nicht, dass das auch im Gaming der Fall ist. Denn während Du beim Recherchieren im Internet nicht auf eine Genauigkeit von 100 % angewiesen bist, ist das beim Zielen in Shootern gänzlich anders. Kleinste Trackingfehler, Unebenheiten oder Reflexionen können bereits das Aiming im Spiel stark beeinflussen.

Kriterien eines Mouspads, die Du unbedingt beachten solltest.

Die Reflexionen:

Glänzende oder gar reflektierende Oberflächen sind ein No-Go für jede Gaming-Maus. Optische Sensoren versagen fast vollständig den Dienst und selbst Laser-Mäuse kämpfen mit den permanenten Spiegelungen auf solchen Mousepads. Wenn Du nicht zufälligerweise mit einer „antiken“ Kugelmaus zockst, sortiere Mousepads dieser Art aus Deiner Vorauswahl aus und präferiere matte Oberflächen.

Der Belag:

Mit der Zeit nutzen sich Mousepads ab und verlieren ihre ebene Fläche. Das Resultat sind feinere und gröbere Strukturen, die ein einheitliches Tracking behindern. Für eine gleichbleibende Zielgenauigkeit solltest Du das Mousepad im Falle von Abnutzungsspuren austauschen.

Die Geschwindigkeit:

In vielen Games ist Geschwindigkeit alles. Ob Du schnell in Deckung gehst oder rasante Manöver und spektakuläre 360°-Drehungen durchführst – Deine Reaktionsgeschwindigkeit ist abhängig von einem guten Zusammenspiel zwischen Gaming-Maus und Mousepad. Dabei muss jedoch die Balance zwischen zügigen Bewegungen und abruptem Bremsen bewahrt werden. Rein auf Schnelligkeit zu setzen, bringt wenig, wenn Dir die Maus im wahrsten Sinne des Wortes vom Pad fliegt. Ein guter Mittelweg findet sich in der richtigen Körnung des Untergrunds. Leichte Mäuse gleiten ideal auf grobem Stoff, während schwere Mäuse feinere Flächen bevorzugen.

Tipp: Viele Gaming-Mäuse verfügen über ein eigenes Gewichtssystem, mit dem Du die Gleiteigenschaften an unterschiedliche Gegebenheiten und Deine individuellen Bedürfnisse anpasst.

Die Fläche:

Wenn Du ständig Deine Maus neu positionieren musst oder das Eingabegerät bemerkenswert oft gegen die Tastatur stößt, ist das Mousepad zu klein für Deine Anforderungen. Die eine ideale Größe oder eine allgemeine Empfehlung, wie groß ein Mousepad sein sollte, gibt es nicht. In erster Linie richtet sich die Auswahl nach Deinen Maus-Settings. Bist Du ein High-sens-Spieler, genügt wahrscheinlich ein kleines Mousepad, bevorzugst Du aber niedrige Auflösungen, brauchst Du mit Sicherheit mehr Platz, um einen 360°-Turn auszuführen. Im Zweifelsfall gilt hier: Größer ist besser.

Mit den richtigen Settings auf ins Gefecht

Eine gute Trefferquote in Shootern ist nicht allein von Deinen Skills abhängig. Mit dem passenden Setup, einer geeigneten Gaming-Maus und dem idealen Untergrund entdeckst Du neue Talente in Dir. Dabei steht vor allem die Mausempfindlichkeit im Vordergrund. Lass Dir Zeit und prüfe in Ruhe, ob Du eher zu den Low-sens- oder den High-sens-Spielern gehörst. Denn nur eine auf Dich eingestellte Maus erzielt den gewünschten Effekt. Vergiss jedoch nicht, dass die Ingame-Settings ihren Teil beisteuern und das Verhalten der Maus maßgeblich beeinflussen.

Das Ganze hat seine Vor- und Nachteile. Zum einen kannst Du die Einstellungen exakt justieren, zum anderen verwirren die zahlreichen Optionen anfänglich ein wenig. Neben Konfigurationen für die Empfindlichkeit, Beschleunigung und Handhabung mit und ohne Zoom bieten viele Games zusätzliche Parameter an, um ein einmaliges Gameplay sicherzustellen. Anpassbare Visierempfindlichkeiten für unterschiedliche Zoom-Größen oder die ADS-Sensitivität sind lediglich zwei Beispiele dafür.

Daher ist es vor dem kompetitiven Kampf besonders wichtig, dass Du Dich mit der hardwareseitigen Einstellung Deiner Gaming-Maus und den Ingame-Settings genau beschäftigst. Andernfalls sind die ersten Runden im Gefecht nicht allzu erfreulich für Dich.

Nimmst Du Dir jedoch Zeit, um Dein Setup zu prüfen, überraschst Du Deine Gegner mit einer beeindruckenden Performance und einer hohen Trefferquote.