Samsung 980 Pro im Test

Das südkoreanische Unternehmen Samsung ist wohl jedem ein Begriff. Aus dem Alltag kennen wir es als führenden Anbieter auf dem Gebiet der Smartphones, Tablet-PCs und Fernseher. Doch auch im Hardware-Bereich hat sich der Elektronik-Hersteller zu einer Branchengröße entwickelt. Neben Monitoren fürs Gaming und für professionelle Anwendungen hebt sich Samsung vor allem im Segment der Speichermedien hervor. Ob portable SSDs, Speicherkarten, USB-Flash-Drives oder klassische Flashspeicher für Laptop- und Desktop-Systeme – bei Samsung stehen Innovation und höchste Qualität an erster Stelle.

Hervorragende SSDs offeriert der Konzern sowohl mit SATA- als auch mit PCIe-Schnittstelle. Dadurch habt Ihr die Möglichkeit, alte Desktops oder Laptops mit einem Flashspeicher upzugraden oder Eurem Gaming-PC einen ordentlichen Geschwindigkeits-Boost zu verleihen, indem Ihr eine SSD mit neuester PCIe-Anbindung installiert. Zur letzten Kategorie gehört die Samsung 980 Pro, die wir Euch in diesem Beitrag vorstellen. Im Folgenden geben wir Euch einen Überblick zur Serie und beleuchten detailliert die Performance der Festplatte.

Die Samsung-980-Pro-Serie im Überblick

Die Samsung 980 Pro eignet sich dank ihres M.2-Formfaktors perfekt zum Upgraden von Laptops und Desktops. Einzige Voraussetzung ist das Vorhandensein einer PCIe-4.0-Schnittstelle, um in den Genuss der vollen Leistung zu kommen. Der Flashspeicher ist auch mit der Vorgänger-Generation PCI 3.0 kompatibel, allerdings würde sich der Datendurchsatz stark drosseln, sodass wir von dieser Variante abraten.

PCIe 4.0 ist zwar seit geraumer Zeit auf dem Markt, dennoch weisen nicht alle Mainboards die moderne Schnittstelle auf. Besonders problematisch ist diese Thematik bei Hauptplatinen für Intel®-Prozessoren, die lange Zeit auf die Umstellung verzichteten. Einfacher gestaltet es sich bei AMD. Hier trefft Ihr auf eine Vielzahl von Hauptplatinen, die mit der neuesten Technologie ausgestattet sind, wie beispielsweise das MSI MPG B550 GAMING EDGE WIFI.

Verfügbar ist die Samsung 980 Pro in vier Modellen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen SSDs nicht nur in ihren Kapazitäten, sondern auch in ihren Datendurchsätzen, der durchschnittlichen Lebenserwartung, der Größe des DRAM-Caches und in ihrer Eignung. Das kleinste Exemplar verfügt über 250 GB und bringt die geringsten Transferraten mit. Allerdings sind diese unter Betrachtung der besten M.2-SSDs mit PCIe-3.0-Schnittstelle immer noch sehenswert. Stolze 6.400 MB/s schafft der „Zwerg“ im sequenziellen Lesen. Zum Vergleich: Die Modelle mit 1 TB und 2 TB erreichen bis zu 7.000 MB/s. Das ist auf den ersten Blick kein großer Unterschied. Doch die eigentliche Schwäche der Samsung 980 Pro mit 250 GB liegt im sequenziellen Schreiben. In dieser Disziplin meistert der Flashspeicher bis zu 2.700 MB/s, während die anderen Versionen bis zu 5.000 MB/s respektive 5.100 MB/s erzielen.

Mit dieser Differenz ist die kleine SSD deutlich von der Leistung der internen Konkurrenten zu trennen. Im zufälligen Lesen und Schreiben weicht die günstigste Samsung 980 Pro ebenfalls stark von den übrigen Vergleichskandidaten ab. Aufgrund der bisher vermuteten Performance der Samsung 980 Pro mit 250 GB empfehlen wir die Festplatte vorrangig als Ablageort für das Betriebssystem sowie für Office-Anwendungen. Die weiteren Kapazitäten von 500 GB bis 2 TB eignen sich nach unserer jetzigen Einschätzung hervorragend für professionelle Anwendungen und rasantes Gaming.

Die Modelle im Vergleich

Eigenschaften Samsung 980 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 1 TB Samsung 980 Pro 500 GB Samsung 980 Pro 250 GB
seq. Lesen 7.000 MB/s 7.000 MB/s 6.900 MB/s 6.400 MB/s
seq. Schreiben 5.100 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s 2.700 MB/s
zufälliges Lesen 1.000.000 IOPS 1.000.000 IOPS 800.000 IOPS 500.000 IOPS
zufälliges Schreiben 1.000.000 IOPS 1.000.000 IOPS 1.000.000 IOPS 600.000 IOPS
TBW 1.300 TB 600 TB 300 TB 150 TB
Controller Samsung Elpis Controller Samsung Elpis Controller Samsung Elpis Controller Samsung Elpis Controller
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3c) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3c) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3c) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3c)
DRAM-Cache 2.048 MB 1.024 MB 512 MB 512 MB
Speicherchips Samsung V-NAND 3 Bit (TLC) 6. Gen. Samsung V-NAND 3 Bit (TLC) 6. Gen. Samsung V-NAND 3 Bit (TLC) 6. Gen. Samsung V-NAND 3 Bit (TLC) 6. Gen.
Besonderheit TRIM, Garbage Collection, S.M.A.R.T TRIM, Garbage Collection, S.M.A.R.T TRIM, Garbage Collection, S.M.A.R.T TRIM, Garbage Collection, S.M.A.R.T

Der Vergleich hat nicht nur die Unterschiede, sondern auch die Gemeinsamkeiten zutage gefördert. Die Flashspeicher sind alle im Triple-Level-Cell-Design konzipiert, wodurch eine günstigere Fertigung ermöglicht wird. Das Herzstück der kleinen SSD-Riegel bildet der Elpis-Controller, der in einer Strukturbreite von 8 nm gefertigt ist. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Phoenix-Controller, soll der neue bis zu 128 Queues gleichzeitig bearbeiten können.

Zusätzlich verfügen alle Modelle der Samsung 980 Pro über umfangreiche Features zur Überwachung des Flashspeichers, zur Fehlerkorrektur und zur Optimierung der Leistung. Mit Samsung Magician, einem Verwaltungstool, holt Ihr das Maximum aus den leistungsstarken SSDs heraus und erhaltet die volle Kontrolle über zahlreiche Einstellungen. Aktuelle Updates oder die perfekte Balance zwischen Betriebssystem und Laufwerk – Samsung Magician ermöglicht Euch eine individuelle Konfiguration, sodass Ihr die Performance bekommt, die Ihr benötigt.

Die Benchmarks

Die Werte aus den technischen Spezifikationen sehen bei der Samsung 980 Pro sehr gut aus und lassen eine hervorragende Performance vermuten. Ob diese der Realität entspricht, zeigen uns die Benchmarks. In diesen wird der Flashspeicher verschiedenen Stresssituationen ausgesetzt, um den Datendurchsatz sowie die Geschwindigkeit für die Verarbeitung bestimmter Abläufe zu messen. Anhand der Resultate können wir beurteilen, für welche Gebiete sich die SSD am besten eignet und wie hoch die Leistung in Wirklichkeit ausfällt. Hierfür nutzen wir den AS SSD Benchmark 2.0 und den CrystalDiskMark.

AS SSD Benchmark 2.0

Der AS SSD Benchmark 2.0 ist ein Programm zur Messung der Leistungsfähigkeit eines Flashspeichers. Dabei unterziehen sich die SSDs einigen synthetischen Tests, bei denen der Datendurchsatz im sequenziellen und zufälligen Lesen und Schreiben ermittelt wird. Für die einzelnen Disziplinen werden Punkte vergeben, die sich schlussendlich in einem Gesamtscore widerspiegeln. Damit lässt sich unser Testkandidat mit seinen unterschiedlichen Kapazitäten in ein Ranking einstufen.

Samsung 980

Pro 2 TB

Samsung 980

Pro 1 TB

Samsung 980

Pro 500 GB

Samsung 980

Pro 250 GB

AS SSD les. schreib. les. schreib. les. schreib. les. schreib.
sequenziell in MB/s
5428,14 4007,23 5430,17
3949,81 5514,23
3861,02 5278,81 2537,23
4K in MB/s
76,38 179,30 75,65
170,10
76,93
202,19
76,87
172,76
4K – 64 Thrd in MB/s
2448,98 3241,62 2465,53
3132,34
2320,37
3112,77
1884,48
2479,87
Zugriffszeit in ms
0,020
0,114
0,021
0,117
0,021
0,117
0,022
0,125
Score 3068 3822 3084 3697 2949 3672 2489 2906
Gesamt-Score 8391 8288 8051 6542

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Bereits das Ergebnis des Gesamt-Scores zeigt, dass innerhalb der Samsung-980-Pro-Serie deutliche Unterschiede in der Performance zu vermerken sind. Während die großen Kapazitäten ab 500 GB eine sehr gute Wertung mit über 8.000 Punkten erzielen, erreicht die 250-GB-Version gerade einmal 6542 Punkte. Damit bestätigt sich unser erster Eindruck der technischen Daten. Am besten schneidet die Samsung 980 Pro in der 2-TB-Variante ab. Sie kann sowohl in den sequenziellen als auch in den zufälligen Transferraten auf allen Ebenen überzeugen. Lediglich im sequenziellen und im zufälligen Lesen mit 64 Pfaden büßt sie leicht an Geschwindigkeit ein. Die 1-TB- und 500-GB-Kapazitäten liegen in ihrer Leistung nah beieinander und können in einzelnen Tests das Top-Produkt mit 2 TB schlagen. Allerdings nehmen die beiden Flashspeicher im Gesamt-Score den zweiten und dritten Platz ein.

AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test

Der AS-SSD-Kopier-Leistungstest ist praxisbezogener. In diesem misst die Software in drei unterschiedlichen Szenarien die Transferrate und die Zeit, die die SSDs zur Bewältigung der Aufgaben benötigen. Bei der ISO-Simulation werden zwei große Dateien angelegt, die von den Flashspeichern gelesen und beschrieben werden, während das Szenario Programm viele kleine Dateien generiert, die das gleiche Prozedere durchlaufen. Zu guter Letzt steht die Parade-Disziplin Spiel an. Ein Mix aus großen und kleinen Dateien dient dazu, die Herausforderung eines Games an die SSDs zu ermitteln und deren Performance aufzuzeigen.

Samsung 980 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 1 TB Samsung 980 Pro 500 GB Samsung 980 Pro 250 GB
Kopier-Test Rate in MB/s
Dauer in s
Rate in MB/s Dauer in s Rate in MB/s Dauer in s Rate in MB/s Dauer in s
ISO 2294,76 1,00 2047,17 1,12 1900,26 1,21 1905,38 0,56
Programm 1249,45 5,63 748,70 9,40 773,13 9,10 764,90 1,84
Spiel 2075,88 3,33 1496,11 4,62 1557,22 4,44 1413,65 0,98

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Die Resultate aus dem AS-SSD-Kopier-Leistungs-Test fallen erwartungsgemäß aus. Erneut bestätigt die 2-TB-Version, dass sie die leistungsstärkste SSD innerhalb der Serie ist. Etwas erstaunlich sind die Transfer-Einbrüche der Samsung 980 Pro mit 1 TB und 500 GB beim Lesen und Schreiben vieler kleiner Dateien. Das führt dazu, dass sich die Dauer zur Lösung der Aufgabe nahezu verdoppelt.

Äußerst fragwürdig sind wiederum die Ergebnisse für die Samsung 980 Pro mit 250 GB. Laut Benchmark würde die günstigste SSD trotz schlechterer Transferraten die geringste Zeit für die einzelnen Simulationen aufwenden. Ein Phänomen, das wir uns leider nicht erklären können und deshalb davon ausgehen müssen, dass der Test an dieser Stelle fehlerhaft ist. Im Grunde ist damit zu rechnen, dass sich die 250-GB-Variante hinter den größeren Kapazitäten einreiht und dementsprechend ein höherer Zeitaufwand einzukalkulieren ist.

CrystalDiskMark

Bei dem CrystalDiskMark handelt es sich um ein ähnliches Testverfahren wie bei dem AS SSD Benchmark. Allerdings zeigt die Software auf, wie die Flashspeicher mit unterschiedlichen Queue-Tiefen – in Reihe geschaltete Kommandos – und Pfaden zurechtkommen. Für alltägliche Anwendungen und Games zählen vor allem die Ergebnisse mit weniger Queues. Lange Ketten treten normalerweise nur in Rechenzentren und Serverstationen auf, wo unter Dauerlast große Datenmengen verarbeitet werden.

Samsung 980 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 1 TB Samsung 980 Pro 500 GB Samsung 980 Pro 250 GB
Crystal

DiskMark

les. schreib. les. schreib. les. schreib. les. schreib.
SEQ1M Q8T1

in MB/s

6805,38 4947,94 6711,29 4935,37 6778,56 4853,30 6465,43 2690,93
SEQ1M Q1T1

in MB/s

4109,90 4236,76 4158,27 4193,15 4093,37 4117,96 3794,56 2698,61
Random Q32T16

in MB/s

3213,17 2918,41 3251,53 2876,45 3267,58 2745,56 2290,51 2602,78
Random Q1T1

in MB/s

82,97 202,76 84,16 198,23 82,85 198,52 85,19 198,97

Quellen: Vergleich 2 und 1 TB; Vergleich 1 TB und 500 GB

Der CrystalDiskMark bestätigt unseren Eindruck aus den vorherigen Benchmarks. Im Lesen sind die Testkandidaten nahezu auf einer Augenhöhe. Lediglich geringe Unterschiede lassen sich unter ihnen feststellen. Bemerkenswert ist jedoch, dass die 250-GB-Version im zufälligen Lesen mit einer Queue-Tiefe von eins und unter Nutzung von einem Pfad die beste Wertung erzielt. Im Schreiben erlangt sie in der gleichen Disziplin den zweiten Platz.

Bei den anderen Flashspeichern ist die Schreibgeschwindigkeit ungefähr auf einem Niveau, wobei die 2-TB-Variante der Samsung 980 Pro in diesem Test durchweg siegt, dicht gefolgt von den 1-TB- und 500-GB-SDDs.

Samsung 980 Pro vs. Samsung 970 Pro – welcher Flashspeicher ist besser?

Die Samsung 970 Pro gehört zu einer der besten Flashspeicher mit PCIe-3.0-Schnittstelle. Logischerweise fallen dadurch die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten geringer aus. Mit bis zu 3.500 MB/s im sequenziellen Lesen ist die Serie auf ihrem Gebiet sehr gut aufgestellt. Die Transferraten im sequenziellen Schreiben sind ebenfalls als überdurchschnittlich anzusehen. Im Gegensatz zur Samsung 980 Pro setzte der Hersteller bei der Vorgänger-Generation noch auf einen 2-Bit-Speicherchip, was sich deutlich in den möglichen Total-Bytes-Written widerspiegelt.

Der Datendurchsatz im zufälligen Lesen und Schreiben entspricht dem vorherigen höchsten Standard. Erhältlich ist die Samsung 970 Pro in den Kapazitäten 1 TB und 512 GB.

Eigenschaften Samsung 980 Pro 1 TB Samsung 980 Pro 500 GB
Samsung 970 Pro 1 TB Samsung 970 Pro 512 GB
seq. Lesen 7.000 MB/s 6.900 MB/s 3.500 MB/s 3.500 MB/s
seq. Schreiben 5.000 MB/s 5.000 MB/s 2.700 MB/s 2.300 MB/s
zufälliges Lesen 1.000.000 IOPS 800.000 IOPS 500.000 IOPS 370.000 IOPS
zufälliges Schreiben 1.000.000 IOPS 1.000.000 IOPS 500.000 IOPS 500.000 IOPS
TBW 600 TB 300 TB 1.200 TB 600 TB
Controller Samsung Elpis Controller Samsung Elpis Controller Samsung Phoenix Controller Samsung Phoenix Controller
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3c) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3c) PCIe 3.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 3.0 x4 (NVMe 1.3)
DRAM-Cache 1.024 MB 512 MB 1.024 MB 512 MB
Speicherchips Samsung V-NAND 3 Bit (TLC) 6. Gen. Samsung V-NAND 3 Bit (TLC) 6. Gen. Samsung V-NAND 2 Bit (MLC) Samsung V-NAND 2 Bit (MLC)
Besonderheit TRIM, Garbage Collection, S.M.A.R.T TRIM, Garbage Collection, S.M.A.R.T Garbage Collection, S.M.A.R.T, Device Sleep Mode Garbage Collection, S.M.A.R.T, Device Sleep Mode

Da wir wissen, dass die technischen Spezifikationen zuweilen trügerisch sein können, schauen wir uns an dieser Stelle die Benchmark-Ergebnisse aus dem AS-SSD-Kopier-Leistungstest an. Anhand dieser erhalten wir hoffentlich eine exakte Vorstellung von der Performance der vier Flashspeicher.

Die Ergebnisse im Überblick

Samsung 980 Pro 1 TB Samsung 980 Pro 500 GB
Samsung 970 Pro 1 TB Samsung 970 Pro 512 GB
Kopier-Test Rate in MB/s
Dauer in s
Rate in MB/s Dauer in s Rate in MB/s Dauer in s Rate in MB/s Dauer in s
ISO 2047,17 1,12 1900,26 1,21 2563,14 0,90 2031,94 1,13
Programm 748,70 9,40 773,13 9,10 1512,29 4,65 612,72 11,49
Spiel 1496,11 4,62 1557,22 4,44 2641,81 2,61 1613,60 4,28

Nach dem Blick auf das Datenblatt hatten wir uns einen spürbaren Unterschied zwischen den Modellen der Samsung 980 Pro und Samsung 970 Pro vorgestellt. Doch der Schein trügt. Weder im ISO-Test noch im Programm- oder im Spielprofil kann die aktuelle Version die Vorgänger-Generation toppen. Gravierend fallen die Unterschiede vor allem bei der Verarbeitung von vielen kleinen Dateien aus (Programm). In dieser Disziplin ist die Samsung 970 Pro mit einer Kapazität von 1 TB annähernd doppelt so schnell wie der interne Konkurrent. Bei den 500-GB-SSDs liegt zumindest die Samsung 980 Pro vor dem Vergleichsmodell. Fast erschütternd sind die Ergebnisse aus der Simulation Spiel. Wo die ehemalige Spitzen-SSD in Form der 1 TB großen Samsung 970 Pro Bestwerte erreicht, scheint die Leistung der Samsung 980 Pro beim Kopieren einzubrechen. Ein Resultat, was wir so nicht erwartet hätten. Hintergrund für diesen erstaunlichen Effekt ist mit Sicherheit die Umstellung von MLC zu TLC. Während MLC zwei Bit pro Zelle speichert, verwendet TLC drei Bit. Letzteres hat den Vorteil, dass sich die Lesegeschwindigkeit deutlich steigern lässt, allerdings büßt der Flashspeicher dadurch an seinem Datendurchsatz im Schreiben ein. Dieses Phänomen haben wir in unserem Vergleich der beiden Serien hautnah miterlebt.

Wie schlägt sich die Samsung 980 Pro im Vergleich mit anderen Modellen?

Um die Samsung 980 Pro in ihrer Klasse zu beurteilen, haben wir uns vier weitere Kandidaten von CORSAIR, Gigabyte™, Western Digital® und Seagate in der Kapazität mit 2 TB herausgesucht. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich vor allem in ihren Controllern, dem NVMe-Protokoll, der TBW und natürlich in den Transferraten. Dabei besitzen die Exemplare von CORSAIR, Samsung und Western Digital den Vorteil, dass sie mit einem neueren NVMe-Protokoll arbeiten, wodurch zumindest auf dem Datenblatt höhere Geschwindigkeiten im Lesen und Schreiben erreicht werden. In puncto Kosten stellt die Samsung 980 Pro den teuersten Flashspeicher dar, während Gigabyte™ in der Sparte der 2-TB-SSDs das günstigste Modell im Portfolio aufweist.

Eigenschaften CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate Firecuda 520 2 TB
seq. Lesen 7.000 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben 6.550 MB/s 5.100 MB/s 5.100 MB/s 4.400 MB/s 4.400 MB/s
TBW 1.400 TB 1.200 TB 1.200 TB 3.600 TB 3.600 TB
Controller Phison PS5018-E18 Samsung Elpis WD Black G2 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchip TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Kühlkörper Low Power Standby keine Kühlkörper keine
Preis (Stand 08/21) ca. 380 € ca. 340 € ca. 350 € ca. 330 € ca. 350 €

In den Lesegeschwindigkeiten liegen unsere Testkandidaten von CORSAIR, Samsung und Western Digital® mit 7.000 MB/s gleichauf. Mit 2.000 MB/s weniger folgen die SSDs von Gigabyte™ und Seagate. Beim sequenziellen Schreiben fallen die Unterschiede nicht so stark ins Gewicht. Hier punktet die MP600 Pro von CORSAIR mit 6.550 MB/s. Platz zwei teilen sich die Samsung 980 Pro und die WD® Black™ SN850 mit 5.100 MB/s. Auf den letzten Rängen warten die Flashspeicher von Gigabyte™ und Seagate immerhin mit 4.400 MB/s auf.

Da uns die Erfahrung gelehrt hat, dass technische Daten und synthetische Tests kaum die Realität widerspiegeln, widmen wir uns erneut dem Kopier-Leistungstest von AS SSD, der einen höheren Praxisbezug aufweist. Leider standen uns für das 2-TB-Modell der Firecuda 520 von Seagate keine Benchmarks zur Verfügung, sodass an dieser Stelle die 1-TB-Variante als Vergleich ausreichen muss. Diese besitzt laut Herstellerangaben dieselben Transferraten wie das 2-TB-Exemplar, sodass sich die Leistung nicht allzu sehr unterscheiden dürfte. Im ISO-Profil liegen alle SSDs ungefähr auf einem Niveau. Am besten schneidet die Samsung 980 Pro mit 1 Sekunde ab, aber auch die letztplatzierte Firecuda 520 in der 1-TB-Version erzielt mit 1,30 Sekunden ein anschauliches Ergebnis.

AS SSD Kopier-Test CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2 TB Seagate Firecuda 520 1 TB
ISO in MB/s
1941,94
2294,76
2041,46
1882,71
1771,06
ISO-Zugriffszeit
1,18 s 1,00 s 1,13 s 1,22 s 1,30 s
Programm in MB/s 1159,00
1249,45
164,05
748,81
744,61
Programm-Zugriffszeit
6,07 s 5,63 s 42,91 s 9,40 s 9,45 s
Spiel in MB/s
1861,03
2075,88
1923,69
1492,78
1481,42
Spiel-Zugriffszeit
3,71 s 3,33 s 3,59 s 4,63 s
4,66 s

Quellen für CORSAIR & SAMSUNG, WD® Black™ & Gigabyte™ und Seagate

Ähnlich gestaltet sich der Blick auf die Ergebnisse aus dem Spiel-Test. Diesen absolviert unser Testkandidat von Samsung erneut mit Bravour. Auf Rang zwei landet mit 3,59 Sekunden die SSD von Western Digital® und auf Platz drei der Flashspeicher von CORSAIR. Die Bilanz aus der Programm-Simulation ist sehr durchmischt. Erwartungsgemäß liegen die Modelle von Samsung und CORSAIR weit vorn. Mit 5,63 und 6,07 Sekunden haben sie einen deutlichen Vorsprung zu der Gigabyte™ AORUS mit 9,40 Sekunden und der Seagate Firecuda 520 mit 9,45 Sekunden. Das Ergebnis der Western Digital® ist hingegen kaum logisch zu erklären. Laut Testsystem hat der Flashspeicher 42,91 Sekunden benötigt, um die Aufgaben im Programm-Profil zu lösen. Das spricht entweder für einen massiven Leistungseinbruch oder schlicht und ergreifend für einen Fehler in der Software. Wir gehen von letzterem aus.

Insgesamt zeigt die Samsung 980 Pro im Klassen-Vergleich die beste Performance unter den fünf Testkandidaten mit PCIe-4.0-Schnittstelle.

Fazit: die Samsung 980 Pro mit gemischten Testresultaten

Die Samsung 980 Pro hat uns in diesem Test ein unerwartetes Ergebnis beschert. Einerseits sind die Benchmarks in den synthetischen Tests sehr zufriedenstellend und auch im Vergleich mit Modellen anderer Marken geht die Serie als Sieger hervor. Andererseits hat sich offenbart, dass die Vorgänger-Generation in Form der Samsung-970-Pro-Serie in der Praxis eine bessere bzw. gleich gute Performance abliefert. Für wen lohnt sich dementsprechend die Samsung 980 Pro und welche Kapazität ist empfehlenswert?

Wie wir im Verlauf dieses Beitrags gesehen haben, ist die Leistung der Samsung 980 Pro abhängig von der jeweiligen Kapazität. Spitzenwerte erreicht das Modell mit 2 TB, während die 250 GB große SSD der Reihe vor allem im sequenziellem Schreiben schwächelt. Lesevorgänge können ohne Zweifel als Paradedisziplin der Samsung 980 Pro angesehen werden. Daher würden wir jedem User, der hauptsächlich viele Daten ausliest, die Samsung 980 Pro in der 2-TB-Version empfehlen. Wer jedoch seinen Fokus aufs Gaming legt, sollte vorzugsweise zur Vorgänger-Generation greifen. Diese hat die Maßstäbe so hoch angesiedelt, dass die derzeitigen PCIe-4.0-Flashspeicher diese Performance im Alltag scheinbar nur schwer toppen können.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass Samsung mit der 980-Pro-Serie sehr gute SSDs auf den Markt gebracht hat. Im Klassen-Vergleich schneidet die Reihe am besten ab und die Lesegeschwindigkeiten sind kaum zu übertreffen. Doch der Wermutstropfen bleibt. Denn Samsung hat die Latte mit seinen vorherigen Modellen auf ein unschlagbares Niveau geschraubt, sodass wir uns einfach noch mehr von der Samsung 980 Pro erhofft hätten.