Gaming-PC vs. Gaming-Laptop

Hohe Preise und schlechte Verfügbarkeiten von neuen Grafikkarten machen Gaming-Laptops immer attraktiver. In den letzten Jahren hat sich vor allem die Leistung der mobilen Geräte deutlich verbessert, sodass im Grunde nichts gegen ein Gaming-Notebook spricht. Doch für wen lohnt sich die portable Alternative zum Gaming-Desktop wirklich und mit welchen Einschränkungen ist zu rechnen? In unserem Beitrag gehen wir diesen Fragen auf den Grund und erläutern zugleich, worauf beim Kauf eines Gaming-Laptops zu achten ist.

Wichtige Kaufkriterien

Ob eher ein Notebook oder Desktop-PC zu Euch passt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen unter anderem die Performance, die Mobilität, die Upgrade-Fähigkeit, der Stromverbrauch und das Budget. Zu guter Letzt sind natürlich auch die eigenen Ansprüche entscheidend dafür, welche Variante zu bevorzugen ist. Ein Fan von 4K-Auflösungen wird sich wohl eher weniger von einem Gaming-Notebook begeistern lassen als eine Person, die mit Full HD vollkommen zufrieden ist. Das Gleiche gilt für Enthusiasten und Overclocker, die die Leistung neuester Hardware über alles andere stellen. Dementsprechend widmet sich unser Beitrag hauptsächlich allen Gamerinnen und Gamern, die gern aktuelle AAA-Games mit sehr guten Framerates und besten Grafiksettings zocken möchten.

Das Budget

Ein nicht außer Acht zu lassender Aspekt ist das verfügbare Budget. Während lange Zeit Desktop-PCs, vor allem die selbst zusammengestellten, deutlich günstiger waren, hat sich das Blatt langsam gewendet. Der Markt für Gaming-Notebooks offeriert nicht länger ausschließlich hochpreisige Modelle, sondern widmet sich auch der Einsteiger- und Mittelklasse. So ist ein Gaming-Laptop für Anfänger bereits ab 800 € erhältlich, während Mittelklasse-Notebooks ab 1.000 € beginnen.

Zugegeben, das ist immer noch viel Geld. Allerdings dürfen wir die Gesamtlage nicht vernachlässigen. Ein Gaming-Notebook bietet mehr als nur reine Hardware. Hier vereinen sich PC und Peripherie miteinander. Ein Display, eine Tastatur und die Soundausgabe sind bei einem Laptop fest integriert, wodurch er ab Erwerb sofort einsatzbereit ist. Bei einem Desktop-PC müssen Monitor, Eingabegeräte und ein etwaiges Soundsystem hinzugekauft werden. Dabei schlägt vor allem der Bildschirm erneut mit höheren Kosten zu Buche. Wer in WQHD und mit 144 Hz zocken möchte, kann rund 250 bis 350 € für einen entsprechenden Monitor zusätzlich einkalkulieren. Gaming-Notebooks offerieren hingegen in der Regel von Haus aus ein sehr gutes Display, das mit hohen Bildwiederholungsraten und einer ausgezeichneten Farbraumabdeckung punktet.

Insgesamt gesehen, ist ein Gaming-Notebook allein unter Berücksichtigung des Budget-Faktors vor allem für den Einsteigerbereich eine gute Alternative. Für knapp 800 € erhaltet Ihr ein solides mobiles Gerät zum Zocken, das auch aktuelle Games mit einigen grafischen Abstrichen flüssig wiedergibt. Im Mittelklasse- und vor allem High-End-Sektor steigen die Preise für Gaming-Notebooks deutlich an, sodass in diesen Fällen ein genauer Vergleich durchaus lohnenswert ist. Bereits mit einem Budget von rund 1.500 € lässt sich ein potenter Gaming-Desktop-PC selbst zusammenstellen, der eine höhere Performance bietet als ein Laptop für die gleiche Summe.

Wer hingegen auf High-End-Hardware besteht, sollte die Idee vom Gaming-Laptop verwerfen. Die Preise für ein Notebook mit RTX™ 3080 Ti bewegen sich zwischen 3.800 und 5.000 €. Ein vergleichbarer Desktop-PC ist bereits für unter 2.000 € realisierbar, sodass in puncto Kosten das Standgerät zu bevorzugen ist.

Die Upgrade-Fähigkeit

Ein nicht zu vernachlässigendes Argument gegen den Gaming-Laptop ist seine beschränkte Upgrade-Fähigkeit. Im Gegensatz zum Desktop-PC lassen sich in der Regel nur zwei Komponenten aufrüsten: der Arbeitsspeicher und der Festplattenspeicher. Das resultiert daraus, dass viele Elemente aufgrund der Platzersparnis in einem Notebook fest miteinander verlötet sind, wodurch der Anwender keinen Zugang zur Hardware erhält. Bei einem Desktop-PC ist das gänzlich anders. Hier könnt Ihr alle Bestandteile nach Belieben wechseln. Von der Kühlung, über den Prozessor und die Grafikkarte, bis hin zum Netzteil ist das Standgerät jederzeit aufrüstbar, was auf Dauer Geld spart. Während ein Gaming-Notebook nämlich nach 3 bis 5 Jahren nicht mehr den Anforderungen neuester AAA-Games entspricht, ist ein Desktop-PC mithilfe einer modernen Grafikkarte oder eines potenteren Prozessors wieder auf die gestiegenen Ansprüche angepasst. Ein klarer Pluspunkt für den Gaming-PC.

Die Mobilität

 

Für den Kauf eines Gaming-Notebooks spricht seine Mobilität. Ob auf Reisen, beim Pendeln zur Arbeit oder bei der nächsten LAN-Party – ein Laptop ist leicht in der Tasche zu transportieren und weist dabei ein überschaubares Gewicht auf. Ganz anders verhält es sich beim Desktop-PC. Wohl kaum jemand möchte seinen unhandlichen Midi oder gar Full Tower mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto von A nach B bugsieren. Daher ist das Hauptverkaufsargument eines Gaming-Notebooks seine Portabilität.

Wenn dieser Aspekt für Euch ebenfalls überwiegt, solltet Ihr auf folgende Punkte beim Kauf eines Gaming-Notebooks achten:

  • das Gewicht
  • die Größe
  • die Akkulaufzeit

Ein angemessenes Gewicht macht sich vor allem auf längeren Strecken bemerkbar. Wenn Ihr viel zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs seid, wollt Ihr vielleicht kein 3 kg schweres Gerät zusätzlich mitschleppen. Für die meisten Anwender sind 1,5 bis 2 kg akzeptabel. Bei der richtigen Größe ist der individuelle Geschmack entscheidend. Solltet Ihr Euer Gaming-Notebook nicht nur zum Zocken, sondern auch zum Arbeiten verwenden, bieten sich 15,6- bis 17-Zoll-Modelle an. Diese Maße erlauben es Euch, zwei Fenster nebeneinander zu platzieren, um Multitaskingaufgaben leichter zu bewältigen.

Neben Größe und Gewicht nimmt jedoch die Akkulaufzeit für die meisten Anwender eine entscheidendere Rolle ein. Nicht immer ist beim Pendeln in der Bahn ein Sitzplatz mit nahe liegender Steckdose verfügbar. Wer regelmäßig weite Strecken zurücklegt und auf sein Notebook angewiesen ist, muss einen genauen Blick auf die Akkulaufzeit werfen. Mittlerweile erreichen selbst Gaming-Notebooks eine sehr gute Betriebszeit von bis zu 10 Stunden. Allerdings bewegen sich diese Modelle oftmals immer noch im höheren Preissegment.

Die Performance

Der größte Unterschied zwischen Gaming-PC und Gaming-Notebook betrifft die Performance. Während mobile Gaming Stations noch vor ein paar Jahren stark von der Leistung ihrer Desktop-Pendants abwichen, hat sich hier einiges getan. Mittlerweile haben die mobilen Grafikkarten ordentlich an Power zugelegt, sodass sie ebenfalls anspruchsvolle AAA-Games mit guten Framerates meistern. So ganz kommen sie jedoch nicht an die Desktop-Grafikkarten heran. Um es einmal zu verdeutlichen, haben wir uns 7 aktuelle Games und die zu erwartende Bildwiederholungsrate für verschiedene Grafikkarten-Modelle genauer angeschaut.

Mobile GPUs und Desktop-Grafikkarten im Vergleich (Full HD, Ultra-Settings)

Grafikkarte Dying Light 2 God of War F1 2021 Assassin’s Creed Valhalla Guardians of the Galaxy Back 4 Blood Rainbow Six Extraction
RTX™ 3080 128,0 110,0 152,0 88,0 111,0 270,0 263,0
RTX™ 3080 (mobile)
87,3 67,5 110,0 68,0 129,5 220,0 170,0
RTX™ 3070 97,8 83,6 148,0 78,0 109,0 248,0 199,0
RTX™ 3070 (mobile) 78,5 62,6 109,5 68,0 120,0 201,0 155,0
RX 6800 113,0 93,8 167,0 162 136,0 273,0 202,0
RX 6800M (mobile) 91,5 k/A 114,0 78,0 k/A 152,0 153,0
RTX™ 3060 59,8 53,2 96,9 75,0 127,0 178,0 129,0
RTX™ 3060 (mobile) 65,4 50,3 93,7 55,5 105,0 153,0 125,0
RX 6600 57,2 52,4 96,4 78,0 108,0 145,0 105,0
RX 6600M (mobile) 61,5 54,2 95,9 61,0 86,0 172,0 94,0
RTX™ 3050 48,3 38,2 81,6 53,0 91,0 125,0 102,0
RTX™ 3050 (mobile) 32,1 27,5 52,7 23,5 32,0 103,0 66,0

Quelle: notebookcheck.com

Aus unserer Übersicht entnehmen wir zwei wichtige Fakten:

  1. Die mobilen Grafikkarten reichen leistungsbezogen nicht an ihre Desktop-Pendants heran.
  2. Je nach Spielgenre genügen auch Einstiegsmodelle, um eine sehr gute Gaming-Performance zu erzielen.

Wer dementsprechend auf der Suche nach höchster Leistung ist, dem bleibt nur der Desktop-PC. Für alle anderen sind Gaming-Notebooks durchaus eine Alternative. Selbst kleine Ableger wie die RX 6600M oder die RTX™ 3060 für Mobile-Geräte überzeugen mit guten Bildwiederholungsraten. In anspruchsvollen Titeln wie Dying Light 2, God of War und Assassin’s Creed Valhalla punkten die Grafikkarten mit Framerates zwischen 50 und 60 FPS. Lediglich die RTX™ 3050 für Notebooks kommt bei diesen Games an ihre Grenzen. Für ein ruckelfreies Gameplay müssten mit dieser GPU die Grafiksettings heruntergeschraubt werden. In weniger grafiklastigen Spielen wie Back 4 Blood oder Rainbow Six Extraction macht aber auch die mobile Version der RTX™ 3050 mit hohen Framerates eine gute Figur.

Der Stromverbrauch

Das letzte Kaufkriterium bezieht sich auf den Stromverbrauch. In dieser Disziplin geht das Gaming-Notebook klar als Sieger hervor. Neueste Modelle mit High-End-Grafikkarte und leistungsstarkem Prozessor verbrauchen unter Last rund 250 Watt. Hier kann der Desktop-PC bei Weitem nicht mithalten. Schnell steigt bei ihm durch die Desktop-GPUs der Verbrauch auf 500 Watt und höher. Allein eine RTX™ 3090 Ti benötigt 450 Watt im Normalbetrieb. Kombiniert mit einem Intel® Core™ i9 ziehen solche Konfigurationen schon mal das Dreifache an Strom im Vergleich zu einem Gaming-Laptop.

Die Vor- und Nachteile von Gaming-Notebooks und Desktop-PCs im Überblick

Gaming-Notebooks Gaming-PCs
Vorteile ✔ portabel ✔ meist leiser
✔ stromsparend ✔ aufrüstbar
✔ Akkubetrieb ✔ leistungsstärker
✔ leicht ✔ langlebiger
✔ Komplettpaket ✔ bei Selbstbau günstiger
Nachteile ✘ lauter ✘ schwer
✘ teurer ✘ nicht portabel
✘ nur bedingt aufrüstbar ✘ höherer Stromverbrauch

Welches Gaming-Notebook ist das richtige für mich?

Der große Pluspunkt eines Gaming-Notebooks ist und bleibt die hohe Mobilität, die dem Anwender erlaubt, von unterwegs zu arbeiten und zu zocken. Damit dies reibungslos und nach Euren Wünschen funktioniert, solltet Ihr einige wichtige Aspekte vor dem Kauf eines Gaming-Notebooks beachten. Denn obwohl die Laptops mit einer sehr guten Ausstattung brillieren, sind sie keinesfalls alle gleich. Gerade die Größe des Arbeits- und Festplattenspeichers kann stark variieren. Ebenso verhält es sich mit der Akkulaufzeit. Wer darüber hinaus spezielle Anforderungen an das Display hat, sollte sich gewisse Spezifikationen genau anschauen. Je nach Modell verfügen die Gaming-Laptops nämlich über unterschiedliche Refreshraten und Auflösungen. Im Folgenden stellen wir Euch deshalb die Hauptmerkmale eines Gaming-Notebooks vor und geben Euch zusätzlich Tipps, auf welche Features Ihr keinesfalls verzichten solltet.

Das Display

Ob beim Zocken oder beim Arbeiten – mit dem Bildschirm steht und fällt das Gaming-Vergnügen bzw. der Komfort im Alltag. Wenn das Display schon beim kleinsten Lichteinfall spiegelt oder die Kontraste nicht ausreichend gut wiedergegeben werden, ist das mobile Gerät nahezu nutzlos oder für den gewünschten Einsatzzweck nicht geeignet. Dabei spielen Größe, Paneltyp, Auflösung und Bildwiederholungsrate eine besondere Rolle.

Die Größe

Notebooks sind üblicherweise mit einem 13 bis 17 Zoll großen Display erhältlich. Dabei stellen vor allem die großen Vertreter die idealen Maße fürs Gaming bereit. Ein Nachteil daran ist, dass 17-Zoll-Laptops nicht nur schwerer sind, sondern auch nicht in die meisten Notebook-Taschen und -Rucksäcke hineinpassen. Diese sind häufig auf das Standardmaß 15,6 Zoll ausgelegt. Mit dieser Bildschirmgröße genießt Ihr ebenfalls noch ein gutes Gameplay. Von 13-Zoll-Modellen raten wir zum Zocken jedoch ab, da das Display auf Dauer einfach zu klein ist. Wer nicht nur gelegentlich eine Runde Fortnite oder ein Casual Game spielen möchte, wählt einen Laptop im 15- oder 17-Zoll-Format.

Die Auflösung und Bildwiederholungsrate

Eine 4K-Auflösung ist auf 17 oder 15 Zoll Verschwendung. Deshalb weisen die meisten Gaming-Notebooks eine Pixeldichte von 1080 Pixel (Full HD) oder 1440 Pixel (WQHD) auf. Um vor allem actionreiche und rasante Games flüssig darzustellen und die Präzision zu erhöhen, ist die Bildwiederholungsrate von entscheidender Bedeutung. Für Full HD empfehlen sich 120 bis 144 Hz und für WQHD Refreshraten ab 165 Hz. Das mag im ersten Moment viel erscheinen, allerdings sind solche Werte bei Gaming-Laptops fast Standard. Einige Modelle offerieren sogar bis zu 240 Hz und sind preislich in die Mittelklasse (ab 1.000 €) einzuordnen.

Der Paneltyp

Bei der Displaytechnologie existieren im Grunde drei Varianten: IPS, VA und TN. Allerdings hat sich in den letzten Jahren das IPS-Panel immer mehr durchgesetzt, sodass fast alle Monitore und Notebooks auf diese Technik vertrauen. Die Ursache ist ganz einfach: IPS-Panels verfügen über eine erstklassige Blickwinkelstabilität, eine hohe Helligkeit und eine ausgezeichnete Farbraumabdeckung, die sich sogar für professionelle Bild- und Videobearbeitung eignet. Das sind drei Eigenschaften, mit denen Ihr Eure Games zum Leben erweckt.

Die CPU

Der Prozessor ist das Gehirn des Notebooks. Als solches übernimmt er die Kommunikation zwischen den Komponenten, verarbeitet Signale und leitet diese weiter. Eine potente CPU ist vor allem im Gaming besonders wichtig. Eine High-End-Grafikkarte bringt nämlich gar nichts, wenn sie nicht schnell und kontinuierlich mit den notwendigen Daten gefüttert wird. Aus diesem Grund darf der Prozessor keinesfalls zu schwach sein. Achtet bei einem Gaming-Notebook darauf, dass die CPU 6 bis 8 Kerne besitzt und im Modellnamen das Suffix H trägt. Das weist darauf hin, dass es sich um ein High-Performance-Modell handelt, das die Leistung steigert. Leider erhöht sich damit zwar auch der Stromverbrauch, aber bei einem mobilen Gerät werdet Ihr über jedes Quäntchen zusätzliche Power froh sein.
Ob der Gaming-Laptop mit einer CPU von AMD oder Intel® bestückt ist, ist fast egal. Beide Hersteller führen sehr gute Mobile-CPUs in ihrem Sortiment. Damit Euer Laptop Euch aber auch einige Jahre Freude bereitet, sollte der Prozessor entweder der 4000er- oder 5000er-Serie von AMD entstammen bzw. der 11. oder 12. Generation bei Intel®. Ältere CPUs sind im mobilen Sektor einfach zu schwach, um zukünftige Games entsprechend zu unterstützen.

Die GPU

Die wohl wichtigste Komponente, wenn es ums Gaming geht, ist die Grafikkarte. Wer mehr als nur ab und an ein Onlinespiel zocken möchte, muss dringend darauf achten, dass das Notebook eine dedizierte Grafikkarte besitzt. Andernfalls rückt der Traum vom nächsten AAA-Game in weite Ferne. Doch selbst bei diesen Grafikkarten gibt es Unterschiede. Wie wir im vorangegangenen Kapitel sehen konnten, ist die Performance je nach Modell sehr unterschiedlich. Für Auflösungen in Full HD mit guten Framerates reicht für die meisten Titel eine RTX™ 3050 aus. Mehr Power hält die RX 6600M bereit, die bereits der Mittelklasse zuzuordnen ist.

Wer auf Echtzeit-Raytracing, hohe Auflösungen und beste Detailgrade nicht verzichten möchte, wählt einen Gaming-Laptop mit einer High-End-Grafikkarte wie der RTX™ 3070/3080.

Der Sonderfall NVIDIA®

Ihr wollt einen Gaming-Laptop mit der besten derzeit verfügbaren Hardware? Dann aufgepasst! Eine stärkere GPU bringt Euch nicht zwingend mehr Performance. Das ist zumindest bei einigen Notebooks der Fall, die mit dedizierten Grafikkarten aus dem Hause NVIDIA® ausgestattet sind. Dabei handelt es sich im Besonderen um Modelle der RTX™-3070- und RTX™-3080-Serie. Wie notebookcheck.com berichtet, weist das eine oder andere Gaming-Notebook mit RTX™ 3070 nämlich eine bessere Performance auf als die scheinbar stärkeren Vertreter mit RTX™ 3080.

Das Zauberwort heißt hier TGP (Total Graphics Power). Eine ausführliche Erklärung zum Begriff TGP und dem Unterschied zu TDP (Thermal Design Parameter) und TBP (Total Board Power) liefert Euch igorslab.de. An dieser Stelle reicht uns die Aussage, dass der Wert TGP angibt, wie viel Energie der Grafikkarte zur Verfügung steht. Bei einigen Notebook-Modellen haben die Hersteller den TGP so weit heruntergeschraubt, dass die Leistung darunter leidet.

Ein kurzes Beispiel: Wenn eine mobile Grafikkarte normalerweise auf 140 Watt ausgelegt ist, aber zugunsten der Akkulaufzeit oder anderer Aspekte auf 85 Watt beschränkt wird, ist die logische Konsequenz ein Abfall der Leistung. Das ist ungefähr so, als ob Ihr mit einem Auto, das nur eine halbe Tankfüllung aufweist, versucht, die gleiche Strecke zurückzulegen wie mit einem vollgetankten Fahrzeug. Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich.

Daher empfehlen wir Euch, einen genauen Blick in die technischen Spezifikationen zu werfen. Manche Hersteller wie MSI oder GIGABYTE™ geben in ihren Datenblättern an, wie viel Energie der Grafikkarte zur Verfügung steht. Erblickt Ihr in diesen Angaben ungewöhnlich niedrige Werte von unter 100 Watt, zieht lieber zusätzliche Benchmarks und Testseiten für Euer favorisiertes Gaming-Notebook zurate, um einen Eindruck von der realen Performance zu erhalten.

Der Arbeitsspeicher

Ob Gaming-PC oder -Laptop – beim Arbeitsspeicher solltet Ihr niemals sparen. Bereits einfache Standardanwendungen wie der Internet-Browser verbrauchen jede Menge Kapazität. Daher gelten 8 GB RAM heutzutage als absolutes Minimum. Allerdings kommt Ihr je nach Genre und Spieltitel mit diesen Werten schon ans Limit. AAA-Games wie Cyberpunk 2077 fordern beispielsweise für eine Full-HD-Auflösung mit deaktiviertem Raytracing 12 GB RAM. Für höhere Einstellungen bzw. zugeschaltetes Raytracing sind 16 GB notwendig.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich der Arbeitsspeicher bei den meisten Gaming-Notebooks auf bis zu 64 oder 128 GB erweitern lässt. Daher müsst Ihr nicht zwangsläufig nach einem Modell Ausschau halten, das werkseitig mit 16 GB RAM bestückt ist, sondern könnt den Arbeitsspeicher für geringe Zusatzkosten im Nachhinein aufrüsten. Achtet dabei auf die unterstützte Taktfrequenz, den Speicherstandard (DDR4 oder DDR5) und die Bauform SO-DIMM. Im Gegensatz zu Desktop-PCs integrieren Laptops kleinere Speichermodule im Format SO-DIMM, die eine andere Pin-Belegung aufweisen.

Der Datenpeicher

Mittlerweile hat die herkömmliche Festplatte so gut wie ausgedient und wird von den meisten Usern nur noch als Archiv in Desktop-PCs verwendet. Im Bereich der Notebooks haben sich sogenannte Flashspeicher etabliert, die eine deutlich höhere Lese- und Schreibgeschwindigkeit aufweisen. Hierbei handelt es sich bei neueren Modellen zumeist um SSDs mit dem Formfaktor M.2 und der Schnittstelle PCIe 4.0 oder 5.0.

Bei der Größe des Datenspeichers empfehlen wir mindestens 500 GB. Aktuelle Games nehmen oftmals schon 80 bis 100 GB ein, sodass ein Speicher mit 500 GB recht schnell belegt ist, das Betriebssystem und andere alltägliche Anwendungen eingerechnet. Solltet Ihr eine umfangreiche Medien- oder Spielebibliothek anstreben, sind 1 TB das Minimum. Die meisten Gaming-Laptops sind ohnehin mit einer 1 bis 2 TB großen SSD bestückt. Reicht der vorinstallierte Datenspeicher nicht aus, stehen Euch oftmals noch weitere Steckplätze zum Aufrüsten zur Verfügung. Achtet beim Kauf einer neuen SSD auf den Formfaktor und die richtige Schnittstelle. Andernfalls passt der neue Flashspeicher im schlimmsten Fall nicht in Euer Notebook oder er liefert nicht die höchstmögliche Leistung.

Die Anschlüsse

Gaming-PCs sind mit einer ganzen Reihe an Ports versehen, von denen wohl kaum ein Anwender alle nutzt. Bei Gaming-Notebooks stehen weniger Anschlüsse parat. Allerdings heißt das keinesfalls, dass auf ein Peripheriegerät verzichtet werden muss. Obwohl Laptops aufgrund ihrer kompakten Bauweise über eine begrenzte Menge an Ports verfügen, lassen sich trotzdem mehrere Bildschirme über HDMI oder MiniDisplayPort anschließen. Für Eingabegeräte, Drucker oder externe Festplatten und Laufwerke stehen ebenfalls genügend USB-Ports bereit. Darüber hinaus weisen Gaming-Notebooks standardmäßig eine Ethernet-Buchse für LAN-Verbindungen und Audio-Anschlüsse für zusätzliche Soundboxen oder Headsets auf.

Ein Kartenlesegerät ist bei den meisten Gaming-Laptops interessanterweise immer noch Standard. Dieses ist vor allem dann nützlich, wenn Medien wie Fotos oder Videos schnell von einem externen Gerät auf das Notebook gespielt werden sollen. Allerdings können wohl die meisten User mittlerweile auf ein Kartenlesegerät verzichten, da kabellose Konnektivität und Cloud-Speicher eine manuelle Übertragung immer mehr verdrängen. Lediglich Profis im Bereich der Foto- und Videobearbeitung setzen auf die schnellere, direkte Verbindungsart.

Die Features

Jedes Gaming-Notebook wartet mit unterschiedlichen Features auf. Während das eine über eine besonders lange Akkulaufzeit verfügt, punktet das andere mit einem äußerst kompakten Design. Die Vielfalt an möglichen Features ist groß und von Hersteller zu Hersteller verschieden. Daher möchten wir Euch kurz ein paar Eigenschaften vorstellen, die in die Kategorie Nice-to-have gehören, aber nicht zwingend für einen leistungsstarken Gaming-Laptop notwendig sind.

RGB-Beleuchtung

Die RGB-Beleuchtung ist vor allem in der Gamer-Community nahezu Standard. Ob Hardware oder Peripherie – fast jede Komponente muss mit einer RGB-Beleuchtung versehen sein. Was jedoch bei einem Desktop-PC für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgt, kann bei einem Gaming-Notebook schnell zum Ärgernis werden. Mit der farbenfrohen Beleuchtung erhöht sich nämlich auch der Energiebedarf. Das heißt, wer auf das Lichtspiel nicht verzichten möchte, sucht sich lieber gleich eine nahe gelegene Stromquelle.

Mechanische Tastatur

Regulär besitzen Notebooks Rubberdome-Tastaturen, die sich durch ihr äußerst flaches Profil und einen leisen Tastenanschlag auszeichnen. Für viele Gamerinnen und Gamer bieten diese Keyboards jedoch eine zu hohe Gefahr des Vertippens. Wer keine externe Tastatur an sein Gaming-Notebook anschließen möchte, hält nach einem Modell mit mechanischer Tastatur Ausschau. Unter anderem haben MSI und Dell Laptops im Sortiment, die mit MX-Switches von Cherry® ausgestattet sind.

Eine lange Akkulaufzeit

Wer würde nicht gern stundenlang mit einer Akkuladung zocken? Jeder! Aber leider sieht die Realität oftmals anders aus. Gerade Games belasten die Ressourcen des Notebooks stark und ziehen dementsprechend viel Strom. Die meisten Gaming-Laptops stellen einen Akkubetrieb zwischen 3 und 5 Stunden sicher. Modelle, die 8 bis 9 Stunden schaffen, sind seltener und vor allem hochpreisiger.

Thunderbolt™ 4

Thunderbolt™ 4 ist eine Schnittstellentechnologie von Intel® und bietet eine Datenübertragungsrate von bis zu 40 Gbit/s. Über den Anschluss lassen sich verschiedene Geräte wie Displays, Peripheriegeräte, Datenspeicher oder Capture Cards koppeln. Bis zu zwei Monitore mit 4K-Auflösung oder ein Bildschirm mit 8K-Auflösung werden zuverlässig unterstützt. Darüber hinaus dient der Anschluss nicht nur der Datenübertragung, sondern auch dem Laden externer Geräte. Damit bietet Thunderbolt™ 4 eine vielfältige Schnittstelle, die mit vielen Gaming-relevanten Komponenten kompatibel ist.

5 Kaufemfpehlungen für Gaming-Notebooks

Wir haben Euch 5 erstklassige Gaming-Notebooks herausgesucht, mit denen Ihr Eure favorisierten Titel in flüssigen Framerates zockt. Findet Euren Favoriten und lasst das Battle beginnen.

Das MSI Alpha 17 steht für hervorragendes Gameplay in Full HD. Der leistungsstarke 6-Kern-Prozessor der 5000er-Serie von AMD, kombiniert mit einer RX 6600M, bietet genügend Power, um in aktuellen AAA-Games hohe Bildwiederholungsraten zu erzielen. Zusätzlich ist das Gaming-Notebook mit einer ergonomischen RGB-Tastatur ausgestattet, die ein stundenlanges Zocken bestens unterstützt und sanft im Rhythmus des Spiels pulsiert. Damit auch unter Höchstlast die Performance stabil bleibt, verfügt das Gaming-Notebook von MSI über die Cooler-Boost-5-Kühlung, die mit zwei eigenen Lüftungssystemen CPU und GPU kühl hält.

Für gestochen scharfe Bilder sorgt das entspiegelte IPS-Panel, das auf 17,3 Zoll und mit einer Bildwiederholungsrate von 144 Hz ordentliche Action verspricht. Erweitert mithilfe des HDMI-Anschlusses und USB-C Eure Arbeits- und Gamingfläche um bis zu zwei Monitore und genießt die Freiheit des Multitaskings. Anspruchsvolle Anwendungen außerhalb des Gamings meistert der Laptop dank des 16 GB großen Arbeitsspeichers mit Bravour. Sollte dieser doch einmal zu klein werden, lässt er sich auf stolze 64 GB aufrüsten, sodass Ihr mit diesem Notebook auch für zukünftige Herausforderungen gewappnet seid.

 

High-End-Gaming erlebt Ihr mit dem Gaming-Notebook von GIGABYTE™. Ausgerüstet mit einem Intel® Core™ i7 der 12. Generation und einer RTX™ 3070 Ti ist Euch brillante Action mit Echtzeit-Raytracing sicher. Genießt neueste AAA-Games auf dem 17,3 Zoll großen IPS-Bildschirm, der mit einer Bildwiederholungsrate von 360 Hz perfekt auf rasante Bildabfolgen abgestimmt ist. Ob anspruchsvolles Gaming oder professionelle Anwendungen – mit dem 16 GB großen Arbeitsspeicher bewältigt Ihr jede Hürde. Und sollte doch einmal der RAM-Speicher an seine Kapazitätsgrenzen stoßen, ist dieser auf bis zu 64 GB erweiterbar.

Bis zu drei zusätzliche Bildschirme, die über HDMI 2.1, MiniDisplayPort oder Thunderbolt™ 4 angeschlossen werden, verschaffen Euch ein immersives Gameplay. Taktische Vorteile erzielt Ihr mit der erstklassigen Tastatur, die nicht nur mit N-Key-Rollover und Anti-Ghosting versehen ist, sondern jede einzelne Taste individuell beleuchtet. Mit RGB Fusion hebt Ihr wichtige Tasten hervor oder verleiht dem Gaming-Notebook eine stimmungsvolle Beleuchtung. Komplettiert durch modernste Schnittstellen und beste Konnektivitätsoptionen, seid Ihr mit dem AORUS 17 bestens fürs High-End-Gaming gewappnet.

 

Ihr seid auf der Suche nach einem zuverlässigen Allrounder, der Euch sowohl bei kreativen Prozessen unterstützt als auch das richtige Maß an Entertainment bietet? Dann seid Ihr mit dem GIGABYTE™ GBT A5 fündig geworden. Der leistungsstarke Ryzen™ 7 5800H liefert Euch genügend Rechenpower für anspruchsvolle Anwendungen, während die RTX™ 3060 AAA-Games im besten Licht erstrahlen lässt. Mit einer Full-HD-Auflösung und einer Bildwiederholungsrate von 144 Hz ist rasante Action sichergestellt. Ob Multitasking oder immersives Spielvergnügen – auf bis zu 4 Bildschirmen ist keine Herausforderung zu groß.

Bestückt mit einem 16 GB großen Arbeitsspeicher und einer 1 TB SSD, bietet unser Allrounder die ideale Basis für geschäftliche Tätigkeiten und eine ordentliche Portion Gameplay. Spätere Upgrades unterstützt der GIGABYTE™ GBT A5 ebenfalls. Bis zu 64 GB RAM lassen sich in den 15,6 Zoll großen Laptop integrieren, während ein zusätzlicher M.2-Slot als Steckplatz für einen weiteren Flashspeicher dient. Die Tastatur ist mit einem Backlight ausgestattet, das in 15 verschiedenen Farben erstrahlt.

 

Der Einstieg in die Welt des Gamings gelingt Euch mit unserem Preis-Leistungs-Hit von Acer. Der Gaming-Laptop Nitro 5 liefert ausreichend Rechenleistung für aktuelle Games in Full HD. Dafür ist er mit einem Intel® Core™ i5 der 11. Generation und einer RTX™ 3050 ausgerüstet. Auf 15,6 Zoll zockt Ihr die meisten AAA-Games mit über 30 FPS oder erobert die Welt des kompetitiven Gameplays. Zugegeben, die vorinstallierten 8 GB RAM fallen etwas gering aus. Dafür lässt sich der Arbeitsspeicher auf bis zu 32 GB aufrüsten, sodass Ihr genügend Leistung für anspruchsvolle Titel und Anwendungen parat habt.

Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 9 Stunden ist der kompakte Gaming-Laptop perfekt geeignet, um beim Pendeln zur Arbeit für ordentlich Abwechslung zu sorgen oder einen vollen Arbeitstag mit ausreichend Energie zu begleiten.

Kreative, die gern zocken, sind mit diesem Notebook bestens beraten. Das Lenovo ThinkBook 16p G2 dient als ideale Plattform für alle Anwender, die Bilder und Motive frei gestalten oder bearbeiten. Dafür steht Euch ein 2,5-K-LCD-Display (2560 x 1600 px) mit einer sRGB-Farbraumabdeckung von 100 % bereit. Werkseitig ist das ThinkBook mit dem X-Rite Color Assistant kalibriert, um bereits ab der ersten Anwendung eine genaue und konsistente Farbwiedergabe sicherzustellen.

Für konstruktive Schaffenspausen ist das Notebook mit einer RTX™ 3060 versehen, sodass mit neuesten AAA-Games und flüssigen Bildwiederholungsraten für ausreichend Zerstreuung gesorgt ist. Massenhaft Power fürs Gaming und schöpferische Tätigkeiten verschafft Euch der Ryzen™ 9 5900HX, der sowohl in Multicore- als auch Singlecore-Anwendungen brilliert. Unterstützt wird die rohe Rechenkraft durch einen 32 GB großen Arbeitsspeicher, der genügend Kapazität für zukünftige Games und anspruchsvolle Aufgaben aus dem Bereich der Content Creation bietet.

 

Fazit – Gaming-PC vs. Gaming-Notebook: Für wen lohnt sich welche Plattform?

Ein Gaming-Laptop ist an sich eine gute Alternative zum Gaming-PC, wenn gewisse Einschränkungen nicht stören. Sein größter Pluspunkt ist die hohe Mobilität, die das Arbeiten und Zocken von unterwegs erlaubt. Ob beim Pendeln in der Bahn, beim Studium und der Lehre oder auf Reisen – das Gaming-Notebook ist der ideale Begleiter in vielen Lebenslagen. Allerdings müssen dafür auch gewisse Performance-Einbußen in Kauf genommen werden. Durch das kompakte Format lassen sich dedizierte Grafikkarten nur in abgespeckter Form realisieren, sodass die mobilen GPUs ihren Desktop-Pendants an Leistung nicht das Wasser reichen können.

Ebenfalls negativ ist die geringe Upgrade-Fähigkeit der mobilen Geräte. Lediglich Arbeits- und Festplattenspeicher lassen sich im besten Fall aufrüsten. Dementsprechend hat ein Notebook immer nur eine gewisse Aktualität. Spätestens nach 3 bis 5 Jahren sind selbst High-End-Modelle nicht mehr in der Lage, die neuesten AAA-Games mit hohen Bildwiederholungsraten wiederzugeben. Anders verhält es sich mit einem Gaming-PC. Dieser lässt sich jederzeit an neue Anforderungen und Ansprüche anpassen. Dafür ist er aber auch schlecht zu transportieren. Wer nicht gerade auf dem Weg zu einer LAN-Party ist und mit dem Auto den PC-Tower transportiert, wird wohl kaum in Erwägung ziehen, den Gaming-PC mal schnell ins Reisegepäck zu packen.
Wenn Ihr dementsprechend dringend ein mobiles Gerät sucht, mit dem Ihr nicht nur Office-Aufgaben erledigt, sondern auch häufiger zocken könnt, ist ein Gaming-Notebook eine sehr gute Option. Für alle anderen empfehlen wir weiterhin den Gaming-PC. Mit diesem erreicht Ihr ein Maximum an Performance und erfüllt individuelle Wünsche mit ein paar einfachen Handgriffen.