FAQ: Welche Grafikkarten unterstützen Raytracing?

Seit der Veröffentlichung der ersten Grafikkarten mit Echtzeit-Raytracing im Jahr 2018 ist das Feature in aller Munde. Mittlerweile kommt keine neue Generation an 3D-Beschleunigern ohne die begehrte Lichtoptimierung aus. Doch was ist eigentlich Raytracing und welche Grafikkarten bieten die Funktion an? Wir verraten es Euch!

Was ist Raytracing?

Das Raytracing ist im Grunde keine Neuerfindung der Gaming-Branche. Vielmehr wird die Technik bereits seit rund 50 Jahren in der Filmindustrie eingesetzt, um Licht- und Schattenverhältnisse zu optimieren.

Allerdings unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Raytracing im Film und im Game radikal voneinander. Während wir in Blockbustern wie Terminator: Dark Fate eine feste Perspektive einnehmen, die wir nicht verändern können, wechseln wir im Videospiel selbstständig die Blickrichtung. Mit jeder neuen Bewegung muss die Grafikkarte die Strahlungsverfolgung erneut berechnen. Dabei bezieht die Hardware nicht nur die Lichtquellen und den Lichteinfall mit ein, sondern auch Reflexionen auf Oberflächen wie Wasser oder Metall.

Das Ergebnis äußert sich in extrem realistischen Szenen, die für ein immersives Gameplay sorgen. Jedoch hat diese Technologie seinen Preis. Denn die aufwendigen Grafikberechnungen führen zu geringeren Bildwiederholungsraten und damit im schlimmsten Fall zum Einbruch der Performance.

Was ist der Unterschied zwischen Hardware- und Software-basiertem Raytracing?

Derzeit existieren zwei Varianten des Raytracings. Die effizientere setzt auf spezielle Raytracing-Kerne, während die andere die Lichtoptimierung durch DXR (DirectX Raytracing) auf Software-Ebene vornimmt. Letzteres ist erst seit April 2019 möglich und eröffnete Usern von älteren Grafikkarten mit Pascal- und Turing-Architektur die Option, Raytracing in einem gewissen Maße zu genießen.

Hierbei werden mittels DXR lediglich bestimmte Raytracing-Elemente wie beispielsweise Reflexionen, Flächenlichter oder Lichtschatten umgesetzt. Dadurch sind die Berechnungen zwar anspruchsvoller, aber längst nicht so komplex wie bei einem vollumfänglichen Echtzeit-Raytracing.

Wesentlich bessere Resultate erzielt die Strahlenverfolgung auf Hardware-Ebene. Dabei arbeiten spezielle Raytracing-Kerne mit Tensor-Kernen zusammen, um die rechenintensiven Arbeitsschritte untereinander aufzuteilen und eine gute Performance zu erzielen.

Allerdings sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass selbst die neuesten Generationen den Leistungsmalus bei aktiviertem Raytracing nicht vollständig ausgleichen. Wer seinen Fokus auf hohe Framerates legt, wird daher weiterhin auf die Lichtoptimierung verzichten müssen.

Übersicht an Raytracing-fähigen Grafikkarten

Der folgende Überblick gliedert sich in 3D-Beschleuniger, die mittels DXR die Strahlenverfolgung vornehmen, und Modellen, die mithilfe spezieller Kerne Echtzeit-Raytracing verwirklichen.

Modelle mit NVIDIA®-Chipsatz, die mit DXR arbeiten:

• GeForce® GTX™ 1660 • GeForce® GTX™ 1660 SUPER™ • GeForce® GTX™ 1660 Ti
• GeForce® GTX™ 1060 (6 GB) • GeForce® GTX™ 1070 • GeForce® GTX™ 1070 Ti
• GeForce® GTX™ 1080 • GeForce® GTX™ 1080 Ti • Titan X
• Titan XP • Titan V

Modelle mit AMD-Chipsatz, die Raytracing offerieren:

Derzeit bietet AMD die Echtzeit-Strahlenverfolgung ausschließlich in Form der RDNA-2-Architektur an. Eine Umsetzung auf Software-Ebene ist momentan nicht möglich.

• Radeon™ RX 6600 Radeon™ RX 6600 XT Radeon™ RX 6700 XT
Radeon™ RX 6800 Radeon™ RX 6800 XT Radeon™ RX 6900 XT

Modelle mit NVIDIA®-Chipsatz, die auf Hardware-Ebene Raytracing unterstützen:

GeForce® RTX™ 2060 GeForce® RTX™ 2060 SUPER™ • GeForce® RTX™ 2070
• GeForce® RTX™ 2070 SUPER™ • GeForce® RTX™ 2080 • GeForce® RTX™ 2080 SUPER™
• GeForce® RTX™ 2080 Ti • GeForce® RTX™ 3060 • GeForce® RTX™ 3060 Ti
• GeForce® RTX™ 3070 • GeForce® RTX™ 3070 Ti • GeForce® RTX™ 3080
• GeForce® RTX™ 3080 Ti • GeForce® RTX™ 3090

Gibt es Raytracing für mobile Grafikkarten?

Neueste Technologien wie Raytracing sind mittlerweile auch in Laptops anzutreffen. Allerdings sind darunter keine Standard-Office-Notebooks zu verstehen, sondern für den Gaming-Bereich konzipierte mobile Endgeräte.

Achtet beim Kauf eines Gaming-Laptops auf die technischen Spezifikationen. Dort findet Ihr eine Angabe zum dedizierten Grafikadapter. Ist an dieser Stelle eine RTX™-2000er/3000er- oder Radeon™-RX-6000er-Grafikkarte angegeben, unterstützt das Notebook Raytracing.

Darüber hinaus solltet Ihr wissen, dass mobile Grafikkarten aufgrund ihrer kompakten Bauform oftmals weniger Shader-Einheiten, Tensor- und Raytracing-Kerne aufweisen. Deshalb ist die Performance einer RTX™ 2060 Mobile nicht mit der Desktop-Variante gleichzusetzen. Geringe Leistungseinbußen sind in den Bildwiederholungsraten mit einzukalkulieren. Dafür verbrauchen die mobilen 3D-Beschleuniger weniger Strom, sodass Ihr auf Dauer mit niedrigeren Energiekosten als bei einem Desktop-PC mit separater Raytracing-Grafikkarte rechnen könnt.

Hervorragende Gaming-Laptops mit Raytracing-Funktion findet Ihr unter anderem bei MSI und Gigabyte™.

Raytracing-Notebooks von MSI:

MSI Stealth 15M A11SEK-066 (RTX™ 2060) MSI Katana GF76 11UE-036 (RTX™ 3060) MSI GP76 Leopard 11UG-407 (RTX™ 3070)

Raytracing-Notebooks von Gigabyte™:

Gigabyte™ G5 KC 5DE1130D (RTX™ 3060) Gigabyte™ GBT AORUS 15P XD-73DE324SH (RTX 3070) Gigabyte™ AERO 15 OLED YD-93DE648SP (RTX™ 3080 Max-Q)