CORSAIR Force Series MP600 im Test

CORSAIR gehört zu den führenden Hardware-Produzenten weltweit und bietet ein umfangreiches Produktsortiment zum Aufbau individueller Systeme an. Vom stylishen Gehäuse, über erstklassige Luft- und Wasserkühlungen, bis hin zu Netzteilen und Speichermedien findest Du bei CORSAIR hochwertige Komponenten für Dein Gaming-Rig. Selbst die passende Peripherie liefert Dir der Hersteller. Im Bereich der Flashspeicher hat sich das Unternehmen auf SSDs mit dem Formfaktor 2,5 Zoll und M.2 spezialisiert. Vor allem die kleinen M.2-SSDs überzeugen mit ihren hohen Datentransfers und dienen sowohl dem Desktop-PC als auch dem Laptop als Upgrade.

Dabei unterscheiden sich die hocheffizienten Flashspeicher nicht nur in ihrer Leistungsfähigkeit und in den verfügbaren Kapazitäten, sondern auch in ihrem Anwendungsbereich. Während sich die Standard-Ausführungen in erster Linie für Office-Programme oder Gaming eignen, sind Modelle mit zusätzlichem Kühlkörper, wie unter anderem die MP600, für Systeme konzipiert, die permanent oder über eine lange Zeit unter Höchstlast stehen. Overclocker sowie Hardcore-Gamerinnen und -Gamer profitieren dementsprechend von einer höheren und stabileren Performance.

Im Folgenden werden wir die CORSAIR MP600 detailliert betrachten und ihre Leistung anhand von Benchmarks prüfen.

Die CORSAIR-MP600-Serie im Überblick

Die leistungsstarken M.2-SSDs von CORSAIR sind in unterschiedlichen Modellen und Kapazitäten erhältlich. Die Standard-Ausführung in Form der Force Series MP 600 wartet mit sequenziellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 4.950 MB/s und 4.250 MB/s auf. Beim zufälligen Lesen und Schreiben erreicht sie bis zu 680.000 IOPS respektive 600.000 IOPS. Als Controller dient ihr der Phison E16, der in die ersten auf dem Markt befindlichen M.2-SSDs mit PCIe-4.0-Anbindung eingesetzt wurde. Mit Kapazitäten zwischen 500 GB und 2 TB ist die Force Series MP600 bestens für Desktop-Upgrades ausgelegt. Dank der hohen Transferraten profitierst Du von blitzschnellen Ladezeiten im Game und erhöhst Deine Produktivität beim Bearbeiten großer Dateien. Darüber hinaus bieten Dir die Flashspeicher der ersten Modelle durchweg die beste mittlere Lebensdauer, sodass Du mit diesen Ausführungen auf lange Sicht abgesichert bist.

 

MP 600

Die Force Series MP600 Core gehört zu einem der drei Nachfolger der MP600 und basiert ebenfalls auf dem Phison E16. Im Gegensatz zur Vorgängergeneration ist sie mit einem QLC-3D-NAND-Speicherchip ausgestattet, der im Vergleich zum TLC 3D NAND über eine geringere Haltbarkeit und niedrigere Transferraten verfügt. Mit sequenziellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 4.950 MB/s und 3.950 MB/s kann die Force Series MP600 Core nicht mit den ersten Modellen mithalten. Die Werte beim zufälligen Lesen und Schreiben lassen den Schluss zu, dass die Core-Reihe eher für durchschnittliche Workloads angedacht ist. Anwenderinnen und Anwender, die mit schreiblastigen Programmen arbeiten, werden mit diesen Flashspeichern ihre Produktivität nicht erhöhen.

MP 600 Core

Für einen ordentlichen Leistungsbonus sorgt der neueste Phison-E18-Controller in der Force Series MP600 Pro. Mit diesem erreichst Du unglaubliche sequenzielle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 7.000 MB/s respektive 6.550 MB/s. Im zufälligen Lesen kommen die Modelle der Serie mit 660.000 IOPS nicht ganz an die Spitzenwerte der Force Series MP600 heran, dafür übertreffen sie die Standard-Reihe im zufälligen Schreiben mit bis zu 800.000 IOPS deutlich. Mit diesen sehr hohen Transferraten bist Du perfekt für harte Workloads vorbereitet. Große RAW-Dateien im Stapelverfahren, das Rendern von 3D-Objekten und andere anspruchsvolle Anwendungen wirst Du mit diesen Flashspeichern in Windeseile bewerkstelligen. Erhältlich sind die Pro-Ausführungen in Kapazitäten bis zu 2 TB, wobei eine 4-TB-Version bereits angekündigt ist.

Gemeinsam ist allen drei MP600-Serien ihr großer Kühlkörper aus Aluminium, der für eine effiziente Wärmeableitung und beste Stabilität sorgt. Wer seinen Desktop-PC unter Dauerlast setzt und sein individuelles Wasserkühlsystem um eine zusätzliche Komponente erweitern möchte, findet in der Force Series MP600 Pro Hydro X den idealen Kandidaten. Der Flashspeicher entspricht technisch gesehen dem 2-TB-Modell der Force Series MP600 Pro, verfügt aber über einen XM2-Wasserkühler der Hydro-X-Series. Dieser wartet im Vergleich zu luftgekühlten SSDs mit einer deutlich geringeren und stabileren Betriebstemperatur auf, sodass sich vor allem Hochleistungsrechner über den wassergekühlten Flashspeicher freuen. Leider sind alle Modelle der MP600 aufgrund ihres massiven Kühlkörpers nicht für Laptops geeignet. Wer einen guten Flashspeicher zum Upgraden seines Notebooks sucht, findet in der MP510– bzw. MP400-Serie seinen Favoriten.

Die 2-TB-Modelle der MP600-Serien im Überblick

Eigenschaften Force Series MP600 Force Series MP600 Core Force Series MP600 Pro Force Series MP600Pro Hydro X
seq. Lesen 4.950 MB/s 4.950 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s
seq. Schreiben 4.250 MB/s 3.700 MB/s 6.550 MB/s 6.550 MB/s
zufälliges Lesen 680.000 IOPS 380.000 IOPS 660.000 IOPS 660.000 IOPS
zufälliges Schreiben 600.000 IOPS 580.000 IOPS 800.000 IOPS 800.000 IOPS
TBW 3.600 TB 900 TB 1.400 TB 1.400 TB
Controller Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16 Phison PS5018-E18 Phison PS5018-E18
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4)
DRAM-Cache 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB 2.048 MB
Speicherchips TLC 3D NAND QLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Art der Kühlung Luft Luft Luft Wasser

Die technischen Spezifikationen der Force-Series-MP600-Modelle

Wie bereits erwähnt, weisen Flashspeicher einer Modell-Reihe nicht zwangsläufig die gleichen Leistungsmerkmale auf. Prinzipiell lässt sich feststellen, dass die Datentransferraten bei SSDs mit kleineren Kapazitäten geringer ausfallen als bei ihren großen Brüdern. Doch beginnen wir bei den Gemeinsamkeiten. Alle SSDs der Force Series MP600 verfügen über den Formfaktor M.2 und die Schnittstelle PCIe 4.0. Das Format M.2 bietet den Vorteil, dass der Flashspeicher direkt an das Mainboard angebunden wird. Lästige Kabel zur Kommunikation fallen dementsprechend nicht an. Die PCIe-Schnittstelle ermöglicht wiederum sehr hohe Datentransferraten, die je nach Generation des NVMe-Protokolls theoretische Spitzenwerte von bis zu 8.000 MB/s lesend erlauben.

Und an dieser Stelle enden bereits die Gemeinsamkeiten. Denn lediglich die Pro- und Hydro-X-Ausführungen verfügen über den neuesten NVMe-Standard 1.4, während die Basis- und Core-Modelle die Vorgänger-Generationen des Protokolls aufweisen. Dieser kleine, aber feine Unterschied spiegelt sich deutlich in den erreichbaren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten wider, die wir uns im Detail anschauen wollen. Hierfür werden wir im Folgenden die Transferraten sowie die durchschnittlichen TBW für die einzelnen Kapazitäten gegenüberstellen. Dabei ist das 2-TB-Hydro-X-Modell mit der 2-TB-Version der Pro-Variante gleichzusetzen, da beide Flashspeicher über identische Spezifikationen verfügen und sich nur in der Art der Kühlung differenzieren.

CORSAIR MP600 CORSAIR MP600 Core CORSAIR MP600 Pro
Speicherkapazität 500 GB / 1 TB / 2 TB 1 TB / 2 TB / 4 TB 1 TB / 2 TB
seq. Lesen 4.950 MB/s 4.700 MB/s / 4.950 MB/s / 4.950 MB/s 7.000 MB/s
seq. Schreiben 2.500 MB/s / 4.250 MB/s / 4.250 MB/s 1.950 MB/s / 3.700 MB/s / 3.950 MB/s 5.500 MB/s / 6.550 MB/s
4K Random Read 420.000 IOPS / 680.000 IOPS / 680.000 IOPS 200.000 IOPS / 380.000 IOPS / 630.000 IOPS 360.000 IOPS / 660.000 IOPS
4K Random Write 550.000 IOPS / 600.000 IOPS / 600.000 IOPS 480.000 IOPS / 580.000 IOPS / 580.000 IOPS 780.000 IOPS / 800.000 IOPS
Total Bytes Written (TBW) 900 TB / 1.800 TB / 3.600 TB 225 TB / 450 TB / 900 TB 700 TB / 1.400 TB

Quelle

Die Übersicht zeigt deutliche Unterschiede in den theoretischen Werten der einzelnen Modelle. Dabei fällt in erster Linie auf, dass die sequenziellen Lesegeschwindigkeiten bei den MP600-SSDs und den Flashspeichern der MP600-Core-Serie nur geringfügig voneinander abweichen. Spitzenwerte in diesem Bereich erzielen die Pro-Varianten, die dank NVMe-1.4-Protokoll die PCIe-4.0-Schnittstelle besser ausnutzen. Größere Differenzen treten beim sequenziellen Schreiben auf. Hier lässt sich feststellen, dass Flashspeicher mit geringeren Kapazitäten prinzipiell die „schlechteren“ Basiswerte aufweisen. Besonders auffällig ist jedoch, dass die Core-Serie mit dem QLC-3D-NAND-Speicherchip nicht an die Vorgängergeneration, die MP600, heranreicht.

Der Grund hierfür liegt an dem Speicherchip. Die QLC-3D-NAND-Technologie speichert 4 Bit pro Zelle auf 16 Spuren bzw. Spannungszuständen, während TLC-3D-NAND lediglich 3 Bit pro Zelle auf 8 Spuren hinterlegt. Auf den ersten Blick erscheint eine höhere Speicherdichte als Vorteil. Doch der Schein trügt. Denn dadurch benötigt QLC mehr Verarbeitungszyklen beim Schreiben, sodass die Geschwindigkeit sinkt. Darüber hinaus macht die doppelte Anzahl an Spuren QLC anfälliger für Fehler, wodurch die durchschnittliche Haltbarkeit geringer ausfällt. Dieses Phänomen lässt sich deutlich aus der Übersicht ablesen.

Obwohl die durchschnittlichen Schreib- und Löschzyklen, die die SSDs der MP600-Core-Serie zu bewerkstelligen in der Lage sind, vergleichsweise gering ausfallen, brauchst Du Dich von diesen Werten nicht irritieren zu lassen. CORSAIR selbst verweist darauf, dass QLC-SSDs mit einem TBW-Wert von 1.440 TB eine Lebenserwartung von 112 Jahren sicherstellen. Runtergerechnet auf das 1-TB-Modell der MP600-Core-Reihe entspricht das einem Wert von 17,5 Jahren.

Quelle

Obwohl SSDs mit QLC-Speicherchip geringere Transferraten aufweisen, haben sie ihre Daseinsberechtigung. Genutzt für leselastige Arbeitsanwendungen, spielen sie ihre Stärken aus und entlasten als Zweitfestplatte die im Schreiben starken TLC-Flashspeicher. Besonders überzeugend sind die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten der Pro-Modelle, die dank neuestem NVMe-Protokoll Top-Werte erzielen. Allerdings spiegeln sich diese auch im Preis wider. Ob sich die zusätzlichen Kosten für ein paar Megabit pro Sekunde wirklich lohnen, werden wir nach Betrachtung der Benchmarks klären.

Die Benchmarks

Die technischen Spezifikationen geben uns erste Hinweise auf die Performance. Allerdings können nur eingehende Tests die Leistung einer Hardware ermitteln. Diese werden als sogenannte Benchmarks bezeichnet und unterziehen die Komponente verschiedenen Prüfungen. Dabei werden die SSDs Stresssituationen ausgesetzt, um die Lese- und Schreibgeschwindigkeit des Speichermediums sowie die Dauer des Vorgangs zu ermitteln. Anhand dieser Werte lassen sich die eigentliche Leistung und der beste Einsatzzweck im Alltag bestimmen.

AS SSD Benchmark 2.0

Im AS SSD Benchmark 2.0 führt die Software einige synthetische Tests durch, bei denen die zufälligen und sequenziellen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten gemessen werden. Dafür legt das Programm beispielsweise für den sequenziellen Durchlauf eine 1 GB große Testdatei an, anhand der die tatsächlichen Transferraten zutage treten. Die Ergebnisse werden schlussendlich in Punkten wiedergegeben und zum Abschluss in einen Gesamtscore umgewandelt. Dieser gibt wiederum Aufschluss darüber, wo sich eine SSD im Ranking einstuft.

MP600 Pro 2TB MP600 2TB MP600 Core 2TB
AS SSD lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell 5709,48 MB/s 5533,16 MB/s 4245,24 MB/s 4033,51 MB/s 4098,3 MB/s 3380,4 MB/s
4K 63,82 MB/s 211,27 MB/s 54,57 MB/s 184,26 MB/s 79,6 MB/s 202,5 MB/s
4K – 64 Thrd 1926,42 MB/s 3515,36 MB/s 1694,03 MB/s 3511,02 MB/s 1783,8 MB/s 2922,4 MB/s
Score 2561 4280 2173 4099 801,6 3463
Gesamt-Score 8145 7375 6877

Quellen: ssd-tester.de und tweakpc.de

Unser erster Benchmark birgt keine großen Überraschungen. Wie von uns erwartet, erreicht die Pro-Ausführung der MP600 die höchste Gesamtwertung, gefolgt von der MP600 und der MP600 Core. Allerdings ist das Ergebnis zwischen den 2 TB großen SSDs der MP600 Pro und der MP600 recht ausgewogen, obwohl der leistungsstärkere Flashspeicher über das NVMe-1.4-Protokoll verfügt. Trotz der auf dem Papier deutlich stärkeren Lese- und Schreibgeschwindigkeiten ist die Auswirkung im Alltag eher marginal. Vor allem beim Schreiben zufälliger 4K-Blöcke mit einer Verteilung auf 64 Threads (4K – 64 Thrd) liegen beide SSDs nahezu gleich auf. Ein ähnliches Bild spiegeln die restlichen Werte wider.

Völlig überraschend ist hingegen, dass die MP600 Core in einer Disziplin sehr gut abschneidet und sowohl die MP600 als auch die Pro-Variante teilweise übertrifft. Im Schreiben und Lesen von zufälligen 4K-Blöcken liegt die Stärke der MP600 Core, aber auch im sequenziellen Lesen schlägt sie sich gut. Schwächen offenbaren sich bei ihr vor allem im sequenziellen Schreiben, was aufgrund der technischen Spezifikationen schon zu vermuten war.

CrystalDiskMark

Der CrystalDiskMark setzt sich aus ähnlichen Tests wie der AS SSD Benchmark zusammen. Allerdings liegt hier der Fokus zum Teil auf den Anfragen, Queues genannt. Hierzu ist es wissenswert, dass Solid-State-Laufwerke mehrere Anfragen schneller verarbeiten als einzelne Ein- und Ausgabebefehle.

MP600 Pro 2TB MP600 2TB MP600 Core 2TB
CrytalDiskMark lesend schreibend lesend schreibend lesend schreibend
sequenziell 7199,54 MB/s 6756,66 MB/s 5011,29 MB/s 4241,63 MB/s 4985,9 MB/s 3683,2 MB/s
Random Q1T1 70,44 MB/s 254,55 MB/s 58,22 MB/s 220,60 MB/s 65,1 MB/s 241,2 MB/s
Random Q32T16 2683,88 MB/s 3030,51 MB/s 2855,84 MB/s 2949,44 MB/s 672,7 MB/s 594,9 MB/s

Quellen: ssd-tester.de und tweakpc.de

In diesem Test wird für den sequenziellen Test eine 1 MB große Datei mit 8 Queues und einem Thread erstellt. Alle drei SSDs erreichen oder toppen in dieser Disziplin ihre in den technischen Spezifikationen angegebenen Spitzenwerte. Beim zufälligen Schreiben von 4K-Blöcken mit einer Queue und einem Thread (Random Q1T1) sinken die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten bei allen getesteten Flashspeichern. Überraschend an den hier vorliegenden Ergebnissen ist, dass sich keine großen Unterschiede zwischen den SSDs bei einer Anfrage feststellen lassen. Anders verhält es sich mit Blick auf das Schreiben und Lesen von 4-Blöcken mit 32 Queues und 16 Threads. Während die MP600 und ihre Pro-Ausführung sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern, ist die MP600 Core weit abgeschlagen. Grund für dieses Phänomen ist der QLC-Speicherchip der Core-Edition, der bei mehreren Anfragen gleichzeitig schwächelt.

Was sagen uns die Benchmarks?

Die Benchmarks bestätigen im Grunde das Bild, das wir zu Beginn vermutet haben. Die MP600 Core spielt ihre Stärken vor allem beim sequenziellen und zufälligen Lesen aus. Lediglich bei sehr vielen Anfragen kommt sie an ihre Grenzen. Im Schreiben hält sie sich gut, wird aber von der Vorgängergeneration in den meisten Disziplinen deutlich übertroffen. Ungeschlagen ist die Performance der MP600 Pro, die in nahezu allen Tests als Sieger hervorgeht. Allerdings sind die Unterschiede zur MP600 recht gering, sodass sich die Frage stellt, ob der wesentlich höhere Kostenfaktor für jeden User gerechtfertigt ist.

Wie schlägt sich die Force Series MP600 im Vergleich zu anderen Modellen?

Um einen guten Eindruck von der Leistung der MP600 zu erhalten, ist der Vergleich zu Modellen anderer Hersteller essenziell. Für diesen haben wir uns für die MP600 Pro in der 2-TB-Version entschieden. Als Konkurrenten dienen uns Modelle von namhaften Marken wie Samsung, Western Digital®, Gigabyte™ und Seagate, die alle mit einer Top-Performance und PCIe-4.0-Schnittstelle aufwarten.

Die Flashspeicher im Überblick:

Eigenschaften CORSAIR MP600 Pro 2 TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2TB Seagate Firecuda 520 2 TB
seq. Lesen 7.000 MB/s 7.000 MB/s 7.000 MB/s 5.000 MB/s 5.000 MB/s
seq. Schreiben 6.550 MB/s 5.100 MB/s 5.100 MB/s 4.400 MB/s 4.400 MB/s
TBW 1.400 TB 1.200 TB 1.200 TB 3.600 TB 3.600 TB
Controller Phison PS5018-E18 Samsung Elpis WD Black G2 Phison PS5016-E16 Phison PS5016-E16
Schnittstelle PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.4) PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4 PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3) PCIe 4.0 x4 (NVMe 1.3)
Speicherchip TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND TLC 3D NAND
Besonderheiten Kühlkörper Low Power Standby keine Kühlkörper keine
Preis (Stand 06/21) ca. 420 € ca. 490 € ca. 410 € ca. 380 € ca. 450 €

Bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass die CORSAIR MP600 Pro basierend auf den technischen Spezifikationen die beste Grundvoraussetzung hat, um die Konkurrenz auszustechen. Im sequenziellen Lesen liegt sie mit der Samsung 980 Pro und der Western Digital® SN850 gleich auf, punktet jedoch im Lesen deutlich. Etwas abgeschlagen sind laut Datenblatt die Modelle von Gigabyte™ und Seagate, die aufgrund eines älteren NVMe-Protokolls mit den Spitzenwerten nicht mithalten können.

Allerdings bedeutet das nicht, dass diese Flashspeicher schlecht wären. Gerade User, die vornehmlich alltägliche Anwendungen nutzen oder im Game von schnellen Ladezeiten profitieren wollen, sind mit diesen SSDs gut beraten. Denn der Unterschied in den Lese- und Schreibgeschwindigkeiten ist für die meisten Nutzerinnen und Nutzer kaum spürbar. Erst wer große Datenmengen verarbeitet oder viel Zeit ins Rendern von Objekten investiert, wird sich über die Zeitersparnis der Spitzenmodelle freuen.

Dennoch möchten wir auch an dieser Stelle nochmals einen kurzen Blick auf die AS SSD Benchmarks werfen, um die tatsächliche Leistung unserer Top-SSDs in Augenschein zu nehmen.

AS SSD MP600 Pro 2TB Samsung 980 Pro 2 TB WD Black™ SN850 2 TB Gigabyte™ AORUS 2TB Seagate Firecuda 520 2 TB
seq. Lesen in MB/s 5709,48 5428,14 5801,10 4245,35 4230,44
seq. Schreiben in MB/s 5533,16 4007,23 5096,68 4040,00 3786,10
4K lesend in MB/s 63,82 76,38 66,44 52,20 54,40
4K schreibend in MB/s 211,27 179,30 192,91 189,95 187,95
4K – 64 Thrd lesend in MB/s 1926,42 2448,98 2399,71 1711,07 1717,70
4K – 64 Thrd schreibend in MB/s 3515,36 3241,62 2641,19 3201,47 3296,99
Gesamt-Score 8145 8391 7911 7093 7161

Quelle

Nach der Betrachtung des AS SSD Benchmarks fällt auf, dass die SSD von Samsung den besten Gesamtscore aufweist. Vor allem im Bereich des Lesens von 4K-Blöcken punktet die Samsung 980 Pro. Deutlich stärker ist die MP600 Pro im Schreiben von Dateien. Das betrifft sowohl den sequenziellen als auch den zufälligen Sektor, wodurch sich der Flashspeicher von CORSAIR den zweiten Platz unter unseren Top-5-Kandidaten sichert. Etwas ins Abseits rutscht die SSD von Western Digital®. Trotz auf dem Datenblatt gleicher Transferraten mit dem Samsung-Modell ist hier wohl der WD-Black-G2-Controller für die leicht schlechtere Punktzahl zuständig. Wenig überraschend ist hingegen, dass die beiden Flashspeicher von Gigabyte™ und Seagate mit dem NVMe-1.3-Protokoll nicht an die leistungsstarken Speichermedien der Konkurrenz heranreichen. Dennoch ist ein Gesamtscore von über 7.000 nicht zu verachten.

Fazit

Unser Test der Force Series MP600 von CORSAIR zeigt, dass die SSDs eine überzeugende Leistung bieten. Allen voran die Pro-Edition mit dem neuesten NVMe-1.4-Standard. Dennoch empfehlen wir dem Gros der User, vorzugsweise die Standard-Version der MP600 zu wählen. Diese weist sehr gute Lese- und Schreibgeschwindigkeiten in allen Bereichen auf und überzeugt mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer jedoch große Datensätze bearbeitet, RAW-Dateien im Stapelverfahren behandelt oder 3D-Objekte tagtäglich rendert, erhöht seine Produktivität mit den Pro-Varianten der MP600. Die Core-Version der Serie ist hingegen vorwiegend für leselastige Anwendungen ratsam. Insgesamt weist damit die MP600-Reihe von CORSAIR ein großes Spektrum an Flashspeichern auf, die sich für unterschiedliche Einsatzzwecke eignen. In der Performance sowie der Lebensdauer schneiden alle Modelle mit einer optimalen Wertung ab, sodass wir Euch die SSDs der Force Series MP600 zum Upgraden Eures Gaming-, Office- oder Enthusiasten-Desktop-PCs wärmstens empfehlen.

Wenn Ihr für die Auswahl Eures nächsten Flashspeichers mehr Informationen benötigt oder Ihr Euch allgemein über die Funktionsweise von SSDs mit SATA- und PCIe-Anbindung erkundigen möchtet, empfehlen wir Euch unser umfangreiches FAQ zu SSDs.