AMD Ryzen™ 9 5900X im Test

Der Chip-Entwickler AMD gehört zu den bekanntesten Branchengrößen im Bereich der Hardware. Spätestens seit der Veröffentlichung der Zen-3- und RDNA-2-Architektur hat sich das Unternehmen auch im High-End-Bereich behauptet. Neben erstklassigen Grafikkarten fürs Gaming und den professionellen Sektor sowie extrem leistungsstarken Prozessoren für Server und Workstations bietet AMD ein umfangreiches Portfolio für den Consumer-Markt an. Mit den GPUs der Radeon™-RX-Serie sowie den hervorragenden Ryzen™-CPUs lassen sich vom Einstiegs- bis zum Enthusiasten-Level ausgezeichnete Gaming-PCs zusammenstellen. Einer der besten Prozessoren, die derzeit zur Verfügung stehen, ist der Ryzen™ 9 5900X. In diesem Beitrag nehmen wir die CPU genau unter die Lupe und prüfen ihre Leistung anhand von Benchmarks. Dabei beleuchten wir zusätzlich die Vorgänger- und Nachfolger-Generation sowie Prozessoren der Konkurrenz. Seid gespannt, wie der AMD Ryzen™ 9 5900X im Test abschneidet!

Die Ryzen™-5000-Serie im Überblick

Die Ryzen™-5000-Reihe beruht auf der Zen-3-Architektur und liefert momentan die stärksten CPUs für die Gaming-Branche. Dank der 7-nm-Fertigung ist AMD in der Lage, Prozessoren für eine einzigartige und ultimative Gaming-Leistung zu offerieren. Modernste Schnittstellen wie PCIe 4.0, Precision Boost 2 oder Precision Boost Overdrive holen das Maximum aus Eurem System, sodass Ihr von hohen Framerates und Auflösungen profitiert. Mit bis zu 16 Kernen, 32 Threads und einem Boost-Takt von bis zu 4,90 GHz seid Ihr nicht nur fürs Gaming bestens gerüstet, sondern auch für anspruchsvolle Anwendungen aus den Bereichen der Bildbearbeitung, des Videoschnitts und des Renderings. Ob Single-Core- oder Multi-Core-Aufgaben – die CPUs der Ryzen™-5000-Serie meistern jede Herausforderung.

Ihnen gemeinsam ist das Herstellungsverfahren und der 32 MB große L3-Cache, der mithilfe des Unified-Complex-Konzepts 8 Kerne und den Cache zu einer Ressourcengruppe vereint. Das Resultat spiegelt sich in reduzierten Latenzen und somit einer besseren Gaming-Performance als bei der Zen-2-Architektur wider. Selbst die Schwäche der Vorgängergeneration konnte AMD ausbügeln. Denn oftmals wurde eine geringe Single-Core-Leistung der Prozessoren im Vergleich zur Konkurrenz bemängelt. Bei der 5000er-Serie steigerte das Unternehmen die IPC (Instructions per Cycle) durchschnittlich um 19 % pro MHz, wodurch Anwendungen, die lediglich einzelne Kerne nutzen, deutlich gewinnen.

Die Ryzen™-5000-CPUs im Überblick

Eigenschaften Ryzen™ 9 5950X
Ryzen™ 9 5900X Ryzen™ 7 5800X Ryzen™ 5 5600X
Codename Vermeer Vermeer Vermeer Vermeer
Sockel AM4 AM4 AM4 AM4
Kerne 16 12 8 6
Threads 32 24 16 12
Basis-Takt 3,40 GHz 3,70 GHz 3,80 GHz 3,70 GHz
Boost-Takt 4,90 GHz 4,80 GHz 4,70 GHz 4,60 GHz
L2-Cache 16 x 512 KB 12 x 512 KB 8 x 512 KB 6 x 512 KB
L3-Cache 2 x 32 MB 2 x 32 MB 32 MB 32 MB
TDP 105 Watt 105 Watt 105 Watt 65 Watt
Besonderheiten freier Multiplikator freier Multiplikator freier Multiplikator freier Multiplikator

Die Ryzen™-5000er-Serie setzt sich insgesamt aus vier Modellen zusammen. Zusätzlich bietet AMD zwei Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit an, die sich bestens zum Aufbau leistungsstarker Office-PCs eignen und mit maximal 8 Kernen aufwarten. Bei unseren vorgestellten CPUs der 5000er-Reihe bildet der Ryzen™ 9 5900X zusammen mit dem Ryzen™ 9 5950X die High-End-Stufe. Die Oberklasse ist mit dem Ryzen™ 7 5800X vertreten, während die Mittelklasse von dem Ryzen™ 5 5600X repräsentiert wird.

Wie bereits erwähnt, weisen die Prozessoren mit Zen-3-Architektur einige Gemeinsamkeiten auf. Das betrifft in erster Linie den freigeschalteten Multiplikator, der es Euch erlaubt, die CPU zu übertakten, das Multithreading, von dem Ihr vor allem bei Multi-Core-Anwendungen profitiert, und die Aufteilung des L2- und L3-Caches. Egal ob High-End oder Mittelklasse – bei der 5000er-Serie von AMD steht jedem Kern ein 512-KB-L2-Cache zur Verfügung. In diesem werden vor allem Daten aus dem Arbeitsspeicher abgelegt, um bei der Bedienung von mehreren Programmen gleichzeitig einen schnelleren Zugriff sicherzustellen. Die Größe des L3-Caches orientiert sich an der Gesamtzahl der Cores. Mindestens stehen Euch bei dem Mittel- und Oberklasse-Modell 32 MB bereit, während die High-End-CPUs aufgrund des Chip-Designs zwei L3-Caches mit 32 MB aufweisen.

Der Basis-Takt ist erwartungsgemäß bei dem Top-Produkt der Reihe, dem Ryzen™ 9 5950X, am geringsten. Denn bekanntermaßen sinkt der Grundtakt mit steigender Core-Zahl. Spitzenreiter in diesem Gebiet ist unser Exemplar aus der Oberklasse, während der Ryzen™ 9 5900X und der Ryzen™ 5 5600X gleichauf liegen. Im Boost-Modus macht der Ryzen™ 9 5950X seinem Namen mit 4,90 GHz alle Ehre. Unsere Test-CPU folgt kurz darauf mit 4,80 GHz.

Insgesamt schneidet laut den technischen Spezifikationen der Ryzen™ 9 5900X sehr gut ab. Mit 12 Kernen und 24 Threads sowie einem ordentlichen Boost-Takt bietet er genügend Power für ein ultimatives Gameplay und für die Bearbeitung ressourcenlastiger Anwendungen. Doch wie spiegelt sich die auf dem Blatt hervorragende Ausstattung in der Praxis wider? Liegt der Ryzen™ 9 5900X hinter dem Ryzen™ 9 5950X im Gaming oder stehen dem Kerngiganten die eigenen Cores im Weg? Und wie verhält sich unser Testkandidat unter Verwendung anspruchsvoller Programme? Eine Antwort auf diese Fragen liefern uns die Benchmarks.

Die Anwendungs-Benchmarks

Für den Bereich der alltäglichen Anwendungen greifen wir auf insgesamt vier verschiedene Tests zurück, anhand derer sich die zu erwartende Leistung der Prozessoren ermitteln lässt. Fangen wir mit dem Cinebench R23 an. Dieser stuft mithilfe der Cinema 4D Suite die Performance der CPUs ein. Dabei werden 3D-Inhalte und -Formen simuliert, die unsere Kandidaten berechnen müssen. Das Resultat wird in Punkten wiedergegeben, die für den Single-Core- und Multi-Core-Modus separat vergeben werden. Je höher die Wertung ausfällt, umso besser ist der Prozessor.

In der Verwendung eines einzelnen Kerns weisen unsere vier Ryzen™-CPUs eine sehr ähnliche Leistung auf. Trotzdem belegt der Ryzen™ 9 5950X den ersten Platz, kurz gefolgt von dem Ryzen™ 9 5900X, der mit 1622 Punkten knapp dahinter liegt. Dass sich die Prozessoren der 5000er-Serie in dieser Disziplin kaum voneinander unterscheiden, begründet sich damit, dass bei diesem Test vor allem die Taktfrequenz entscheidend ist.

Anders verhält es sich im Multi-Core-Modus. Bei diesem spielen die Anzahl der Kerne sowie der Threads eine bedeutende Rolle, während Arbeitsspeicher und die Größe des L3-Caches zu vernachlässigen sind. Die Ergebnisse unter Nutzung aller Cores und des Hyperthreadings sind dementsprechend deutlich. Wie erwartet schneidet die CPU mit den meisten Kernen am besten ab, während das Mittelklasse-Modell in Form des Ryzen™ 5 5600X nicht einmal die Hälfte der Punktzahl des Ryzen™ 9 5950X erreicht.

Benchmark Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 5900X Ryzen™ 7 5800X Ryzen™ 5 5600X
Cinebench R23 (Single-Core) 1639 1622 1594 1572
Cinebench R23 (Multi-Core) 28641 21878 15245 11268

Quellen: PassMark CPU Mark, Blender 2.81, Vergleich Ryzen™ 9 5950X & Ryzen™ 9 5900X, Vergleich Ryzen™ 7 5800X & Ryzen™ 5 5600X

Im nächsten Benchmark widmen wir uns dem Geekbench 5. Diese Version der Software vergibt wie der Cinebench R23 Punkte für die geleistete Arbeit des Prozessors. Seit neuestem werden im Geekbench 5 Testfelder für Augmented-Reality-Anwendungen und für Berechnungen des maschinellen Lernens hinzugezogen. Unter Nutzung von einem Kern bzw. einem Thread fallen die Ergebnisse ähnlich aus wie beim Test zuvor. Alle CPUs mit Ausnahme des Ryzen™ 5 5600X erreichen eine leicht bessere Wertung, wobei die Rangfolge gleich bleibt.

Im Multi-Core-Modus berechnet das Programm die Zeit, die der Prozessor benötigt, um gewisse Aufgaben zu erledigen, und beurteilt die Performance anhand von Punkten. Die herangezogenen Testfelder umfassen diesmal auch Grafikberechnungen. Die Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers und die Größe des CPU-Caches beeinflussen die Wertung im Geekbench 5, sodass Ihr mit einem schnellen RAM durchaus bessere Resultate erzielen könnt. In dieser Disziplin schneiden alle Ryzen™-5000-Modelle entsprechend ihrer Ausstattung ab. Der Ryzen™ 9 5900X reiht sich somit in seinen zweiten Platz ein, weist aber einen geringeren Rückstand zum Ryzen™ 9 5950X als beim vorherigen Test auf.

Benchmark Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 5900X Ryzen™ 7 5800X Ryzen™ 5 5600X
Geekbench 5 (Single-Core) 1657 1646 1632 1572
Geekbench 5 (Multi-Core) 16942 14650 11078 8420

Quellen: PassMark CPU Mark, Blender 2.81, Vergleich Ryzen™ 9 5950X & Ryzen™ 9 5900X, Vergleich Ryzen™ 7 5800X & Ryzen™ 5 5600X

Unsere letzten beiden Benchmarks widmen sich zum einen dem Gesamtscore und zum anderen der Render-Zeit. Der PassMark CPU Mark gehört zu den ältesten Testsystemen seiner Art und wird dementsprechend gern als Orientierungshilfe herangezogen. Erwartungsgemäß umfasst der PassMark eine Reihe von mathematischen und physikalischen Berechnungen, Kompressionstests und Verschlüsselungen. Das Resultat wird als PassMark Rating bezeichnet, an dem sich die Performance der einzelnen Prozessoren leicht vergleichen lässt. Wenig überraschend erzielt das Top-Produkt der 5000er-Serie von AMD mit 46.021 Punkten ein überragendes Ergebnis. Der Ryzen™ 9 5900X weist eine Wertung von 39.564 auf. Auf den ersten Blick scheinen sich diese beiden Ergebnisse stark voneinander zu unterscheiden. Allerdings muss bedacht werden, dass die direkte Konkurrenz in diesem Leistungsniveau fast ausschließlich aus Server- und Workstation-Prozessoren besteht. Eine Desktop-CPU wie der Ryzen™ 9 5900X, der es mit einem Ryzen™ Threadripper™ Pro 3955WX aufnimmt, der 40.833 Punkte erreicht, ist schon viel mehr als ein einfacher Prozessor fürs Gaming.

Benchmark Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 5900X Ryzen™ 7 5800X Ryzen™ 5 5600X
PassMark CPU Mark 46.021 39.564 28.555 22.180
Blender 2.81 (bmw27) in Minuten
1,26 1,57 2,47 3,53

Quellen: PassMark CPU Mark, Blender 2.81, Vergleich Ryzen™ 9 5950X & Ryzen™ 9 5900X, Vergleich Ryzen™ 7 5800X & Ryzen™ 5 5600X

Für den grafischen Test nutzen wir die Ergebnisse von Blender 2.81. Die Software simuliert bis zu 7 Szenen mit 3D-Körpern und misst die Zeit, die das Testsystem zur Bewältigung der Arbeit benötigt. In unserem Fall sollen die Prozessoren die Berechnungen für die Szene bmw27 vornehmen. Die Resultate werden diesmal nicht in Punkten, sondern in Minuten wiedergegeben. Eine ausgezeichnete Bilanz weisen unsere beiden Top-Modelle, Ryzen™ 9 5950X und Ryzen™ 9 5900X, vor. Mit unter 1,5 Minuten bzw. knapp darüber eignen sich beide Prozessoren hervorragend zum Rendern von 3D-Objekten und -Inhalten. Die kleinste CPU der Reihe benötigt für die gleiche Aufgabe über 3,5 Minuten und ist damit für private Zwecke empfehlenswert, aber für den professionellen Bereich, wo der Zeitdruck enorm ist, eher nicht ratsam.

Insgesamt liefert unser Ryzen™ 9 5900X eine überzeugende Performance in den alltäglichen Anwendungen. Lediglich das Spitzenmodell aus der internen Konkurrenz kann unseren Kandidaten in die Schranken weisen.

Wie schneiden die Top-Modelle im Vergleich zu ihren Vorgänger ab?

Nach dem Erscheinen einer neuen Prozessor-Generation steht häufig die Frage im Raum: Lohnt sich der Kauf oder sollte ich lieber auf die günstigeren Vorgänger setzen? Da das Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Auswahl einer CPU nicht zu verachten ist, möchten wir an dieser Stelle einen Vergleich zu den High-End-Modellen der Zen-2-Architektur ziehen.

Benchmark Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 3950X Ryzen™ 9 5900X Ryzen™ 9 3900X
Cinebench R23 (Single-Core) 1639 1371 1622 1342
Cinebench R23 (Multi-Core) 28641 24050 21878 18424
Geekbench 5 (Single-Core) 1657 1310 1646 1285
Geekbench 5 (Multi-Core) 16942 14322 14650 12128
PassMark CPU Mark 46.021 34.024 39.564 31.947
Blender 2.81 (bmw27) in Minuten
1,26 1,34 1,57 2,08

Quellen: PassMark CPU Mark, Blender 2.81, Vergleich Ryzen™ 9 5950X & Ryzen™ 9 3950X, Vergleich Ryzen™ 9 5900X & Ryzen™ 9 3900X

Dazu haben wir erneut alle Resultate des Cinebench R23, Geekbench 5, PassMark CPU Mark und Blender 2.81 zusammengefasst. Aus den jeweiligen Benchmarks geht hervor, dass die neueste Generation ein spürbares Performance-Plus gegenüber den Zen-2-Prozessoren aufweist. Dabei überzeugt der Ryzen™ 9 5900X in fast allen Bereichen durch eine höhere Leistung als das ehemalige Spitzen-Modell. Lediglich im Multi-Core-Modus des Cinebench R23 muss sich unser Testkandidat dem Ryzen™ 9 3950X geschlagen geben.

Während sich in allen Disziplinen die Punktzahlen der 5000er-Prozessoren stark verbessern, fällt die Wertung in Blender 2.81 nicht ganz so herausragend aus. Zwischen dem Ryzen™ 9 5900X und seinem Vorgänger verkürzt sich die Render-Zeit um eine halbe Minute. Das klingt im ersten Moment nicht viel. Werden aber im großen Maßstab 3D-Inhalte und -Objekte von der CPU berechnet, macht das einen Unterschied. Weniger eindrucksvoll ist die Diskrepanz zwischen Ryzen™ 9 5950X und Ryzen™ 9 3950X. Hier beträgt die Zeitersparnis mit dem neuesten Modell gerade einmal 8 Sekunden. Wer folglich beim Rendern auf die Leistung der CPU und nicht auf die der Grafikkarte setzt, sollte beim Kauf den Preis für die jeweiligen Top-Prozessoren mit in seine Überlegungen einbeziehen.

Wie schlagen sich die Spitzenmodelle von AMD im Verglich zu Intel®?

Um die Ryzen™-Prozessoren von AMD exakt einschätzen zu können, möchten wir deren Leistung unter Einbeziehung der Konkurrenz von Intel® einmal genau anschauen. Hierfür haben wir uns zwei CPUs aus der High-End-Klasse ausgesucht. Der Intel® Core™ i9 10980XE ist ein wahrer Kerngigant. Mit 18 Cores und 36 Threads übertrifft er den Ryzen™ 9 5950X. Allerdings liegt die Taktfrequenz erwartungsgemäß unter unserem Top-Kandidaten von AMD. In puncto Cache-Größe ist der Intel®-Prozessor auf dem zweiten Level etwas besser ausgestattet, büßt aber im dritten deutlich an Performance ein. Der Energiebedarf ist ebenfalls recht hoch, sodass sich ein gemischtes Bild von dem Intel® Core™ i9 10980XE aufzeigt. Preislich gesehen kann die CPU im Vergleich zum Ryzen™ nicht punkten.

Unser zweiter Vergleichs-Prozessor, der Intel® Core™ i9 10900K, misst sich mit dem Ryzen™ 9 5900X. Der Blick auf die technischen Daten verrät sofort, dass der i9 10900K über eine nicht so üppige Ausstattung verfügt wie das Ryzen™-Modell. Lediglich im Boost-Takt übertrumpft er unseren Testkandidaten mit 0,50 GHz. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Intel® Core™ i9 10900K eine höhere Single-Core-Performance aufweist. Vom Kostenfaktor her liegen beide Prozessoren auf einem ähnlichen Niveau, sodass schlussendlich die Benchmarks über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Eigenschaften Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 5900X Intel® Core™ i9 10980XE Intel® Core™ i9 10900K
Codename Vermeer Vermeer Cascade Lake Comet Lake-S
Sockel AM4 AM4 LGA 2066 So.1200
Kerne 16 12 18 10
Threads 32 24 36 20
Basis-Takt 3,40 GHz 3,70 GHz 3,00 GHz 3,70 GHz
Boost-Takt 4,90 GHz 4,80 GHz 4,80 GHz 5,30 GHz
L2-Cache 16 x 512 KB 12 x 512 KB 18 x 1 MB 10 x 256 KB
L3-Cache 2 x 32 MB 2 x 32 MB 24,75 MB 20 MB
TDP 105 Watt 105 Watt 165 Watt 125 Watt
Besonderheiten freier Multiplikator freier Multiplikator freier Multiplikator freier Multiplikator, integrierte Grafikeinheit
Preis (Stand 08/21)
ca. 780 €
ca. 520 €
ca. 965 €
ca. 560 €

Um die Ryzen™-Prozessoren von AMD exakt einschätzen zu können, möchten wir deren Leistung unter Einbeziehung der Konkurrenz von Intel® einmal genau anschauen. Hierfür haben wir uns zwei CPUs aus der High-End-Klasse ausgesucht. Der Intel® Core™ i9 10980XE ist ein wahrer Kerngigant. Mit 18 Cores und 36 Threads übertrifft er den Ryzen™ 9 5950X. Allerdings liegt die Taktfrequenz erwartungsgemäß unter unserem Top-Kandidaten von AMD. In puncto Cache-Größe ist der Intel®-Prozessor auf dem zweiten Level etwas besser ausgestattet, büßt aber im dritten deutlich an Performance ein. Der Energiebedarf ist ebenfalls recht hoch, sodass sich ein gemischtes Bild von dem Intel® Core™ i9 10980XE aufzeigt. Preislich gesehen kann die CPU im Vergleich zum Ryzen™ nicht punkten.

Unser zweiter Vergleichs-Prozessor, der Intel® Core™ i9 10900K, misst sich mit dem Ryzen™ 9 5900X. Der Blick auf die technischen Daten verrät sofort, dass der i9 10900K über eine nicht so üppige Ausstattung verfügt wie das Ryzen™-Modell. Lediglich im Boost-Takt übertrumpft er unseren Testkandidaten mit 0,50 GHz. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Intel® Core™ i9 10900K eine höhere Single-Core-Performance aufweist. Vom Kostenfaktor her liegen beide Prozessoren auf einem ähnlichen Niveau, sodass schlussendlich die Benchmarks über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Benchmark Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 5900X Intel® Core™ i9 10980XE Intel® Core™ i9 10900k
Cinebench R23 (Single-Core) 1639 1622 1191 1382
Cinebench R23 (Multi-Core) 28641 21878 24309 15945
Geekbench 5 (Single-Core) 1657 1646 1174 1417
Geekbench 5 (Multi-Core) 16942 14650 15841 11344
PassMark CPU Mark 46.021 39.564 34.165 24.090
Blender 2.81 (bmw27) in Minuten 1,26 1,57 1,33 2,20

Quellen: PassMark CPU Mark, Blender 2.81, Vergleich Ryzen™ 9 5950X & Ryzen™ 9 5900X, Vergleich Intel® Core™ i9 10980XE & Intel® Core™ i9 10900K

Wer ist im Gaming vorn?

Um die Leistung der Prozessoren im Gaming zu beurteilen, haben wir uns der Resultate von PC Games Hardware bedient. Diese haben ein Testsystem, zusammengesetzt aus einer RTX™ 2080 Ti GAMING Z TRIO von MSI und einem 16 GB großen RAM, kreiert. Im Anschluss mussten die Prozessoren einen Parcours, bestehend aus unterschiedlichen Games, durchlaufen. In den Benchmark-Ergebnissen fällt auf, dass die Ryzen™-CPUs zum Teil einen gewaltigen Vorsprung gegenüber dem Intel® Core™ i9 10900K vorweisen. Am höchsten ist die Diskrepanz bei Battlefield 5, allerdings war dieses Spiel schon immer vorzugsweise für AMD-Komponenten ausgelegt. Im Bereich der Intel®-lastigen Games können unsere zwei Top-Modelle der Ryzen™-5000er-Serie dennoch punkten. Denn selbst bei Anno 1800 liegen die Ryzen™-9-Prozessoren vor dem Intel®-Kandidaten. Insgesamt weisen die High-End-CPUs aus dem Hause AMD eine hervorragende Performance im Gaming auf.

Allerdings sollte erwähnt werden, dass die Differenzen zwischen Ryzen™ 9 5950X und Ryzen™ 9 5900X in den Spiele-Benchmarks marginal ausfallen. Wer auf der Suche nach einem erstklassigen Prozessor ist, der im Gaming eine Top-Leistung darbietet und in professionellen Anwendungen auf ganzer Linie überzeugt, dem empfehlen wir mit gutem Gewissen den Ryzen™ 9 5900X.

Spiele-Benchmark bei 720p in FPS
Ryzen™ 9 5950X Ryzen™ 9 5900X Intel® Core™ i9 10900k
F1 2020 210,8 202,7 163,0
Total War Three Kingdoms 60,7 62,3 47,9
Shadow of the Tomb Raider 149,3 143,2 116,3
Star Wars Jedi: Fallen Order 131,2 131,1 95,2
Battlefield 5 272,0 261,8 189,5
Anno 1800 67,3 67,5 59,5
Borderlands 3 238,0 234,9 168,1
Red Dead Redemption 2 144 140,6 104,6
Ghost Recon Breakpoint 131,5 130,5 97,3
Wolcen: Lords of Mayhem 197,2 191,4 141,5

Quelle: PC Games Hardware

Fazit: Für wen lohnt sich der Ryzen™ 9 5900X?

Zugegebenermaßen ist ein Prozessor der High-End-Klasse nicht unbedingt für jeden Gamer die erste Wahl. Denn die Preise für einen solchen sind allgemein recht hoch. Wer jedoch das nötige Budget zur Verfügung hat und seinen Fokus nicht ausschließlich aufs Gaming legt, ist mit einem Ryzen™ 9 5900X respektive Ryzen™ 9 5950X sehr gut beraten. Im Bereich der professionellen Anwendungen liefern die beiden Kerngiganten eine überzeugende Performance und können sich sogar mit Server- und Workstation-CPUs messen. In Sachen Ausstattung und Leistung lassen die High-End-Prozessoren die Konkurrenz alt aussehen und verfügen obendrein über das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis.

Allen, denen ein Ryzen™ 9 5900X zu teuer ist oder deren Anliegen im Aufbau eines ausgezeichneten Gaming-PCs liegt, empfehlen wir den Ryzen™ 5 5600X. Dieser weist wie alle CPUs der 5000er-Serie eine sehr gute Performance auf und ist bereits für ein überschaubares Budget erhältlich.