AMD Ryzen™ 5 5600G Quicktest

Mit der Ryzen™-5000G-Serie erweitert AMD seine erfolgreiche Prozessorreihe um zwei APUs. Dabei handelt es sich um die schnellen Ryzen™-Prozessoren mit Zen-3-Architektur, die mit einer integrierten Grafikeinheit ausgestattet sind. Wir nehmen das Einstiegsmodell, den AMD Ryzen™ 5 5600G, etwas genauer unter die Lupe und klären, ob und für wen sich der Kauf lohnt.

AMD Ryzen™ 5 5600G: Release

Ähnlich wie bei der Vorgänger-Serie waren die Ryzen™-5000G-APUs vorerst nur in vorgefertigten Systemen zu finden. Seit August 2021 sind der Ryzen™ 5 5600G und der Ryzen™ 7 5700G aber endlich auch für den Retail-Markt erhältlich. Beide verfügen über eine Grafikeinheit und stammen aus AMDs 65W-TDP-Linie.

AMD Ryzen™ 5 5600G – das sagen die Tests

Obwohl die iGPU bloß ein kleines Update erhielt, handelt es sich bei der Ryzen™-5000G-Serie um die schnellsten APUs auf dem Markt. Der 5600G überzeugt dabei nicht nur mit seiner Prozessorleistung, sondern kann sich auch dank der Grafikeinheit durchsetzen.

ComputerBase hat mehrere APUs und günstige dedizierte Grafikkarten wie die Radeon™ RX 550 und die GeForce® GT 1030 in Games miteinander verglichen. Das Resultat: Die Desktop-APUs von AMD sind dem Intel® Core™ i7-11700 meilenweit überlegen. Bis zu 120 % mehr FPS konnten die Tester feststellen. Die Grafikkarten für Einsteiger waren ebenfalls chancenlos.

PCGH hat den Ryzen™ 5 5600G in beliebten Spielen wie Minecraft, Fortnite, Dota 2, League of Legends und Rocket League getestet. Zwar handelt es sich dabei nicht um die neuesten oder grafisch anspruchsvollsten Spiele, aber viele PC-Gamerinnen und -Gamer interessieren sich genau für solche Titel. Die Games laufen auf dem Ryzen™ 5 5600G flüssig. Damit ist die APU eine hervorragende Wahl bei einem knappen Budget. Auch einige AAA-Games sind auf niedrigen Einstellungen spielbar, vor allem mit AMD FidelityFX Super Resolution.

Technische Daten

Werfen wir einen Blick auf das Datenblatt des Ryzen™ 5 5600G, macht die APU einen soliden Eindruck. Für den Einbau ist ein Mainboard mit AM4-Sockel erforderlich. Wie für den Ryzen™ 5 bisher üblich, kommen auch hier 6 Kerne mit 12 Threads zum Einsatz. Der Basistakt liegt bei 3,90 GHz. Im Boost-Modus auf einem Kern kommt die CPU auf 4,40 GHz, bei allen Kernen auf 4,20 GHz. Bei einer TDP von 65 Watt können sich diese Werte sehen lassen. Außerdem unterstützt der Prozessor Hyperthreading und das Übertakten ist ebenfalls problemlos möglich.

Prozessor

Sockel AM4
Architektur Cezanne (Zen 3)
Anzahl Kerne 6
Anzahl Threads 12
Prozessortakt 3,90 GHz
max. Turbotakt 4,40 GHz
TDP 65 W
L2-Cache 6x 512 kB
L3-Cache 16 MB
Besonderheiten Hyperthreading, freier Multiplikator

Uns interessiert an der Stelle, inwiefern die APU mit dem Desktop-CPU Ryzen™ 5 5600X mithalten kann, bei dem auf eine integrierte Grafikeinheit verzichtet wurde. Uns fallen hier zunächst die etwas niedrigeren Taktfrequenzen ins Auge. Ein weiterer Unterschied ist der Cache. Während AMD dem Ryzen™ 5 5600X 32 MB spendiert hat, ist der Ryzen™ 5 5600G nur mit der Hälfte ausgestattet. Der Grund: Bei der APU fehlt der neue Game-Cache. Den hat AMD mit dem großen Architektur-Redesign bei Zen 3 eingeführt. Er soll vor allem bei sehr hohen Bildraten von Nutzen sein.

Da es um eine APU geht, dürfen wir selbstverständlich die iGPU nicht außer Acht lassen. Hierbei handelt es sich um die AMD Radeon™ 7 Graphics, die immer noch auf der VEGA-Architektur basiert. Ein Upgrade auf RDNA™, geschweige denn RDNA™ 2, lässt noch auf sich warten.

Grafikeinheit

Name AMD Radeon™ 7 Graphics (Renoir)
Taktfrequenz 1,90 GHz
GPU-Speicher 2 GB
Shader 448
DirectX® Version 12

Die Grafikeinheit ist mit sieben Ausführungseinheiten und 448 Shadern ausgestattet. Die Taktfrequenz liegt bei 1,90 GHz. Als Grafikspeicher nutzt die iGPU 2 GB des verbauten Arbeitsspeichers – deswegen lohnt sich schneller RAM. Empfohlen wird DDR4-3200-Arbeitsspeicher im Dual-Channel-Betrieb. Besonders zugutekommt der integrierten GPU die Unterstützung von AMD FidelityFX Super Resolution. Dadurch werden in ausgewählten Spielen die FPS im Austausch gegen minimal schlechtere Bildqualität deutlich verbessert.

AMD Ryzen™ 5 5600G: Benchmark und Vergleich zu anderen Modellen

Um den Ryzen™ 5 5600G einzuordnen, lassen wir die APU gegen einige Konkurrenten antreten. Mit von der Partie ist unter anderem sein großer Bruder, der Ryzen™ 7 5700G mit acht Kernen. Auch für den Vergleich zum Vorgänger, den Ryzen™ 5 4600, interessieren wir uns. Da der 4600G in erster Linie für das OEM-Segment erhältlich war, schicken wir zusätzlich noch den Ryzen™ 5 3400G ins Rennen. Den Ryzen™ 5 5600X erwähnten wir bereits. Er kommt zwar ohne iGPU, allerdings wollen wir veranschaulichen, wie groß der Performance-Boost durch die höhere Taktrate und den Game-Cache ausfällt.

Geekbench 5, 64 bit (Single-Core)

Mit dem ersten Benchmark nehmen wir die Single-Core-Performance der AMD-APUs und -CPUs unter die Lupe. Dafür vergleichen wir die Punktzahlen, die unsere Kandidaten im Geekbench 5 erreichen. Im ersten Test nutzt der Benchmark nur einen Kern, um verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Dabei wird die Zeit gemessen und anhand daran ein Score berechnet. Der Vorteil von Geekbench 5: Auch der Cache spielt für das Ergebnis eine Rolle.

CPU/APU Score
AMD Ryzen™ 7 5700G 1.595
AMD Ryzen™ 5 5600X 1.572
AMD Ryzen™ 5 5600G 1.517
AMD Ryzen™ 5 4600G 1.206
AMD Ryzen™ 5 3400G 940

Quelle: cpu-monkey.com

Bei der Single-Core-Performance, die für ältere Games relevant ist, weiß der Ryzen™ 5 5600G zu überzeugen. Er liegt sehr knapp hinter dem Ryzen™ 5 5600X und dem Ryzen™ 7 5700G. Ein beachtlicher Leistungssprung ist im Vergleich zu den Vorgängermodellen erkennbar.  An der Stelle hat sich die Überarbeitung der Architektur ganz klar gelohnt.

Geekbench 5, 64 bit (Multi-Core)

Zum Überprüfen der Multi-Core-Performance ziehen wir erneut den Geekbench 5 heran. Dieses Mal kommen allerdings alle Kerne zum Einsatz.

CPU/APU Score
AMD Ryzen™ 7 5700G 10.038
AMD Ryzen™ 5 5600X 8.420
AMD Ryzen™ 5 5600G 7.844
AMD Ryzen™ 5 4600G 5.877
AMD Ryzen™ 5 3400G 3.660

Quelle: cpu-monkey.com

Der Ryzen™ 7 5700G macht mit den restlichen Modellen kurzen Prozess. Hier kann er seine acht Kerne voll ausnutzen und sich an die Spitze setzen. Auf dem zweiten Platz landet der 5600X, mit etwas Abstand vor dem Ryzen™ 5 5600G. Die höhere Taktfrequenz und der größere L3-Cache scheinen sich also bezahlt zu machen. Dafür kann sich die neue APU von AMD gegenüber seinen Vorgängern behaupten, die in der Multi-Core-Performance deutlich schlechter abschneiden.

Fazit: Für wen eignet sich der AMD Ryzen™ 5 5600G?

Obwohl die Steigerung der Grafikleistung im Vergleich zum Vorgänger eher gering ausfällt, kann sich der Ryzen™ 5 5600G immer noch behaupten. Dank neuer Zen-3-Architektur hat die Performance des Prozessors einen ordentlichen Sprung gemacht. Also für wen eignet sich die APU? Der Ryzen™ 5 5600G ist die richtige Wahl für Spielerinnen und Spieler, die preiswert in die Welt des PC-Gamings einsteigen wollen. Außerdem ist die APU die ideale Übergangslösung. Wer später noch eine dedizierte Grafikkarte nachrüsten will, profitiert von der starken Prozessorleistung des Ryzen™ 5 5600G. In gängigen Office- und Multimedia-Anwendungen macht die APU ebenfalls eine gute Figur.