AMD Radeon™ RX 6600 XT Quicktest

Wie bei jeder Grafikkarten-Generation ist die Mittelklasse auch dieses Mal wieder hart umkämpft. AMD schickt die auf der RDNA™-2-Architektur basierende RX 6600 XT ins Rennen. Nachdem der Hersteller die obere Preisklasse bereits ordentlich aufmischte, fragen wir uns, ob AMD mit der günstigeren Grafikkarte ähnliche Erfolge feiern kann. Wir haben die GPU auf den Prüfstand gestellt und die wichtigsten Testergebnisse zusammengefasst.

Radeon™ RX 6600 XT: Release

Wie bei Grafikkarten-Releases üblich, haben auch bei AMDs neuer Radeon™-6000-Serie die High-End-Grafikkarten den Anfang gemacht. Zunächst erschienen die Radeon™ RX 6800, die RX 6800 XT und die RX 6900 XT. Einige Zeit später folgte die RX 6700 XT. Die erste Einsteigerkarte – die RX 6600 XT – war dann endlich ab August 2021 erhältlich. Vor allem Gamerinnen und Gamer, die in Full-HD-Auflösung zocken, soll die Grafikkarte ansprechen. Als direkter Konkurrent gilt deshalb die GeForce® RTX™ 3060 von NVIDIA®.

Radeon™ RX 6600 XT – das sagen die Tests

Die Radeon™ RX 6600 XT tut genau das, was sie soll. Mit der RDNA™-2-Architektur kann sich AMD auch in der Mittelklasse behaupten und erzielt solide Performance-Werte bei 1920 × 1080 Pixeln.

Im Test der PCGH weiß die GPU vor allem mit ihrer Rasterizing-Leistung zu überzeugen. In diesem Anwendungsgebiet ist sie der RTX™ 3060 überlegen. Geschlagen geben muss sie sich dafür, sobald Raytracing genutzt wird. Grafikkarten in dieser Preisklasse mangelt es aber ohnehin oft noch an der dafür notwendigen Leistung. Laut den Spielebenchmarks sorgt die Radeon™ RX 6600 XT in neuen Spielen in Full-HD mit maximalen Grafikdetails für ein flüssiges Spielerlebnis.

Teilweise eignet sich die Radeon™ RX 6600 XT sogar für WQHD, denn auch hier erzielt die GPU noch gute Ergebnisse. Einen ordentlichen Performance-Boost bringt AMDs Super-Sampling-Technologie – FidelityFX Super Resolution – mit sich. allround-pc.com konnte die FPS in ANNO 1800 damit um 71 Prozent steigern.

Wer nach einer besonders stromsparenden Gaming-Grafikkarte sucht, ist mit der Radeon™ RX 6600 XT gut beraten. Sie liefert unter allen Gaming-Grafikkarten die meisten FPS pro Watt. Damit arbeitet sie 32 Prozent effizienter als die GeForce® RTX™ 3060 und 53 Prozent effizienter als die Radeon™ RX 5700 XT.

Technische Details

Bei der Radeon™ RX 6600 XT setzt AMD ebenfalls auf die RDNA™-2-Architektur. Damit erhält die Navi-23-GPU die gleichen Features wie ihre großen Geschwister – allerdings in einer abgespeckten Version. Der etwas kleinere Chip ist mit 11,1 Milliarden Schaltungen und 32 Compute Units ausgestattet. Im Boost-Modus taktet die GPU mit 2.593 MHz minimal höher als die RX 6700 XT. Hinzu kommen 8 GB Grafikspeicher, mit der die Karte derzeit perfekt für Full-HD-Gaming gerüstet ist.

 

Architektur RDNA™ 2
Schnittstelle PCI-Express 4.0 x8
Speichertyp GDDR6
Speicherkapazität 8 GB
Breite der Speicherschnittstelle 128 Bit
Stream-Prozessoren 2.048
Boost-Taktfrequenz 2.589 MHz
L3 Infinity Cache 32 MB/512 Bit
DirectX® Version 12 Ultimate
Stromversorgung 1 × 8-Pin

Die eher geringe Speicherbandbreite soll der Infinity Cache ausgleichen. Im Vergleich zu den leistungsstärkeren GPUs der Radeon™-RX-6000-Serie fällt dieser mit 32 MB ein gutes Stück kleiner aus. Für das gedachte Anwendungsgebiet der RX 6600 XT dürfte das allerdings kein Problem darstellen. Die Limitierung sorgt erst bei höheren Auflösungen für Performance-Einbrüche.

Auch die PCIe-Anbindung unterscheidet sich im Vergleich zu den anderen Modellen. AMD setzt hier auf 8 statt 16 Lanes, die für die maximale Performance der Radeon™ RX 6600 XT ausreichen. Wer sich für die GPU interessiert, profitiert von einem modernen Mainboard mit PCIe 4.0. Wird eine PCI-Express-3.0-Schnittstelle verwendet, halbiert sich die Bandbreite über den Bus. Über alle Spiele hinweg betrachtet, macht das fast keinen Unterschied, allerdings können die FPS in Einzelfällen darunter leiden.

Radeon™ RX 6600 XT vs. Radeon™ RX 5600 XT – Vergleich zum Vorgänger

Die Radeon™ RX 6600 XT ist der Nachfolger der Radeon™ RX 5600 XT. Technisch unterscheiden sich die Grafikkarten in vielerlei Hinsicht. Beim älteren Modell kommen 2 GB weniger Grafikspeicher zum Einsatz. Sie ist zwar mit mehr Shader-Prozessoren ausgestattet, dafür taktet die RX 6600 XT deutlich höher. Was die TDP angeht, befinden sich beide GPUs auf einem Level.

Wie macht sich der Leistungsunterschied in der Praxis bemerkbar? Beim Benchmark in zahlreichen Spielen bei Full-HD-Auflösung bringt die RX 6600 XT im Durchschnitt 30 Prozent mehr Frames auf den Bildschirm. Dabei ist sie sogar 10 Prozent schneller als die 5700 XT. Beim Umstieg auf WQHD liegt die GPU weiterhin weit vor ihrem Vorgänger. Der Abstand zur 5700 XT verkleinert sich allerdings deutlich. An dieser Stelle macht sich der kleine Infinity Cache bemerkbar.

Fazit

Wer auf der Suche nach einer einsteigerfreundlichen Grafikkarte für neue Spiele in 1080p ist, der trifft mit der AMD Radeon™ RX 6600 XT die richtige Wahl. Die GPU sorgt selbst bei maximalen Grafikdetails für reichlich Bilder pro Sekunde und damit für ein flüssiges Spielerlebnis. Was die Leistung angeht, kann die Grafikkarte die RX 5600 XT und die 5700 XT aus der Vorgänger-Generation übertreffen. Auch im direkten Duell gegen die RTX™ 3060 von NVIDIA® liegt die Mittelklasse-GPU von AMD vorne. Für die Spiele der kommenden Jahre bietet die RX 6600 XT noch ausreichend Leistungsreserven. Schwächen offenbaren sich erst beim Raytracing und bei höheren Auflösungen.